Lach- und Sprachgeschichten
Lach- und Sprachgeschichten
Lustige Linguistik und spannende Fakten rund um Sprache!
Über mich:
Mein Name ist Marcel Linnenkohl und ich bin Dozent in der germanistischen Sprachwissenschaft mit den Schwerpunkten Grammatik und Sprachgeschichte.
Пікірлер
Verben auf - ln werden aus einem Substantiv, das auf -l endet, +n gebildet. Angel - angeln, Klingel - klingeln. Stimmt das so oder steckt da mehr dahinter? Gerade fällt mir auch auf, dass bei diesen Substantiven auch diese -el Endung ist. Woher kommt die denn?
Cool 👍, noch die Deutsch so interessant dargestellt bekommen.
Ich hatte mal vermutet, dass es von einem germanischen Wort ähnlich "vir" für lat. Mann käme, aber das ist wohl nicht so?
Ne, hat damit nichts zu tun, das Wort gibt es aber auch: ahd. wer ist mit lat. vir verwandt und bedeutet ebenfalls 'Mann'
Wer benötigt dieses Wissen? Studierte Spezialisten, wie Linguistiker, Deutsch.Lehrer???
Ja genau, wer Deutsch auf Lehramt oder Germanistik studiert muss sowas für Veranstaltungen in der älteren deutschen Sprache und Literatur wissen. Ansonsten gibt es auch immer mal wieder Leute, die das ohne direkten Nutzen einfach interessant finden 😄
@@Pikiponimation NaJa für einen VHS Kurs ist dies mE zu heavy. Was mich hier wieder ärgert, ist die offensichtliche Unfähigkeit von Lehrplan Lehrern. SCHTATT DESSÄ HÄNTS MIR MIT VIEL LIEB IN DÄ ERSCHT UND ZWEIT GLAS STÄNDIG INS AUFSATZ HEFT GSCHRIEBÄ: "UGS"
... und was dabei herauskommt, wenn studierte Nord"Hoch"deutsche Experten etwas übersetzen,, dann muss man nur sehen, wie diese den Walter von der Vogelweide übersetzt haben, statt ganz einfach damit moal uff Fribourg zgangä.
Da wird dann auch tüchtig im Nebel fabuliert, was der Begriff des Minesängers eigentlich bedeuten könnte. "Des isch die mine." = "Das ist die meinige (Ehefrau)" Ein Minesänger ist also ein Sänger, der nur für die mine/mir mich (der angebetenen, zuk. Ehefrau) meinigt singt.
Was einem auch nie im Zusammenhang erzählt wird, ist 1.die Eindringung der Nord.Germanen in den Süd.Keltischen Raum, und "Preisen" in den Österreichisch Bajuwarischen Raum (abgebrochen trotz Sieges!) 2. dass Gallier Westkelten sind und der Verlauf des römischen Limes in Süddt., 3. die "Rückmissionierung" des irisch keltischen GALLUS! bis eben gerade in die keltisch / alemannische Schweiz
Der Kanal ist wirklich eine Bereicherung :)
Sehr interessant!
Bei der Gelegenheit und weil die Dudenredaktion mir keine befriedigende Antwort gegeben hat: Die Geschichte von E.T.H. Hoffmann heißt "Nussknacker und Mausekönig". Das Phänomen trifft man öfters bei Mäusen. Heißt es Mausefalle wie in dem Lied von Bill Ramsay oder doch Mäusefalle? Oder Mausfalle? Warum wird das ä bei Mäusen nicht durchgehend geschrieben?
Wenn man also satt ist, dann ist man auch traurig! - Das ist unlogisch. Man müsste schauen, was dieses Wort in der Ursprache bedeutet hat, um da eine Logik reinzubekommen. - Und dish und Tisch - genauso. Was war die ursprüngliche Bedeutung?
Altenglisch sæd hieß noch 'gesättigt, voll', allerdings auch 'überdrüssig'. Daraus auch die Bedeutung 'traurig' (vgl. etwas satt haben). Und dish/Tisch ist eine Entlehnung aus dem Lateinischen discus, also eigentlich 'Scheibe, Platte'. Der Tisch ist also eigentlich eine Scheibe, auf der man eben auch seine dish zu sich nehmen kann :)
@@Pikiponimation Genial, danke!
Super interessant, wieder etwas gelernt. : )
Ich dachte, "Herr" war ursprünglich Gott vorbehalten? (Der herre / hehre Gott) "Hehr" hieß doch einmal großartig, erhaben, heilig?
Ich habe mal gelesen daß "Zwo" ein "versteinerter Dual" sei. Was ist damit gemeint?
Das meint vermutlich, dass die Formen "zween, zwo, zwei" auf alte Dualformen das Urindogermanischen zurückgehen. Neben Singular und Plural gab es da nämlich noch den Dual für die Zweizahl. Der Dual ist jedoch selbst in den ältesten überlieferten Sprachen kaum noch in Gebrauch, von daher kenne ich mich mit den Formen gerade auch nicht so gut aus.
Du bist richtig gut!!!! Alles verständlich✔👍😀
Na d a s ist ja mal tolles!!! Gehöre mit zu denen die unsere deutsche sprache hochinteressant finden! Kann man sich mehrmals ansehen👍😀
Was für ein geiles Video! Danke für deine Arbeit ✌🏾❤️
Ich liebe deine Videos ❤❤❤
Sehr interessant, ein grossartiges Video. Danke.
Da oben links in der Ecke von NRW sprach man früher niederfränkisch, das sich vom Niederdeutschen unterschied und eigentlich ostniederländisch war.
Sorry, hat Trema eine andere Bedeutung als im Französischen? Dort wird es zur Getrenntsprechung von Vokalen benutzt(mais,maïs). Das scheint mir im Deutschen nicht der Fall zu sein.
Korrekt, im Deutschen hat das Trema eine ganz andere Funktion, da soll es bei <ä, ö, ü> eine vordere Aussprache (= Palatalisierung) anzeigen. Nach Rinas 2021 (siehe Videobeschreibung) dient das Trema generell dazu, "die Aussprache eines Vokalbuchstabens zu spezifizieren. Insbesondere wird es angewandt, wenn zwei Vokalbuchstaben aufeinandertreffen, die getrennt auszusprechen sind, sich also auf zwei verschiedene Silben verteilen". Diese Verwendungsweise gibt es nicht nur im Französischen, sondern sogar schon im Altgriechischen. Und anders als im Deutschen gehen die beiden Pünktchen hier auch sicherlich nicht auf ein hochgestelltes <e> zurück, auch wenn das 'Getrenntsprechungstrema' und das 'Umlauttrema' in der heutigen Schreibung formal zusammengefallen sind.
Wirklich sehr gut zusammengestellt und ich freu mich, wieder etwas gelernt zu haben. Was ich für mich anhand Deiner Aussprachebeispiele in "ahd." und "mhd." nebenbei noch aufgefallen ist: Wie sich die Aussprache des Buchstaben R verändert hat. Da wurde früher echt mehr vorn mit der Zunge gerollt.
Vielen Dank ☺ Zur r-Aussprache im älteren Deutschen mache ich vielleicht auch mal ein eigenes Video. So ganz klar kann man das nicht immer ermitteln, aber es gibt schon so einige Indizien dafür, dass es früher vorne gerollt wurde.
Warum schreibt man eigentlich nicht alle Doppelvokale im Deutschen so wie man sie ausspricht? Während das au so gesprochen wie es geschrieben wird, ist das bei ei (ai), eu (oi) nicht der Fall. Zum Beispiel Bain, Sain oder Nichtsain, Foier, toier, doiten, ...
Da in dem Video oft das ß zu sehen war, kam mir eine Frage, die schon länger in meinem Kopf herumgeistert: Warum schreiben wir im deutschen wenn kein ß zur Verfügung steht ein ss statt eines sz? Ich habe das neulich erst wieder bei einer Haltestelle gesehen: STRASSE statt STRASZE.
Seit dem ich finnisch lerne finde ich es merkwürdig, dass bei uns Doppelbuchstaben in der Schrift nicht doppelt solang ausgesprochen werden wie einfache. Oder anders gesagt, die Schrift passt nicht zur Sprache. Bei den Finnen ist es konsequent so, bei lang ausgesprochenen lauten, findet man in der Schrift auch den doppelten Buchstaben und umgekehrt (z.B. "kuusi" oder "mutta").
@@viikkasti Interessant!
Was für ein Schatz 🙏🏼. Bin so froh, diesen Kanal heute entdeckt zu haben! ❤
Im Moselfränkischen ist das auch noch in Verwendung. Allerdings auf dem Rückzug.
Das Tier, ein beseeltes Wesen also - schön! Das gefällt mir!
Super spannend und gut erklärt!
Top - Zopf? Sicher?
Ja, ist tatsächlich auch verwandt! Ich hatte das zufällig in einem etymologischen Wörterbuch entdeckt und konnte es selber kaum glauben.
Sehr gute Darlegung!
sehr gut, ich hab mich schon öfters gewundert warum manchmal Wörter, die eindeutig mit Umlaut gesprochen wurden doch ohne Umlaut geschrieben wurden. Das wurde eben nicht immer markiert, weil sich aus dem Wort ergeben hat wie man es aussprechen musste. Wieder was gelernt
Wäre echt klasse, wenn ein Video zum Thema kommen würde, woher das Wort "Gott" herstammt.
Im Arabischen ist es z.B. so Geist im Sinne von Seele bedeutet "ruːħ" روح. Dann gibt es noch das Wort "nafs" نفس was auf deutsch soviel bedeutet wie Seele oder Psyche. Und nun interessanter Weise das arabische Wort für Atmen, Atemzug oder Hauch "nafas". Mit "Nafs" kann auch das Selbst des Menschen gemeint sein oder eine Person. z.B. "nafsuhu" bedeutet auch deutsch "er selber". "euch selber" z.b. "Anfusuhum" und je nach Grammatikfall "Anfusihim" oder Anfusahum", da im arabischen der Fall an Ende steht und dann das auf wen es sich beziehen mag.
Danke dass du das soziologische hochdeutsch vom geographischen hochdeutsch trennst. Ich finde das sonst immer wieder verwirrend.
im Ruhrgebiet und am Niederrhein heißt es auch machen mit Cha' Laut und nicht K Laut.
Bester Mann. Baut die deutsche Sprache auseinander um sie einfach erklären zu können.
Ein kluger Vortragsredner, mit hoch interessantem Hintergrundwissen über unsere so geliebte Muttersprache. Aber ich finde seinen Namen nirgendwo im vermerkt. Außerdem scheint er - nach Aussehen und Mimik zu beurteilen - russischer Abstammung zu sein, denn so einen grimmiges, furchteregenes - niemals auch nur vom Anflug eines Lächelns erhellten - Gesicht habe ich bis jetzt nur bei Russen beobachten können.
Danke :) Schon im Kindergarten hieß es "Marcel, guck doch nicht so ernst!" Russischer Abstammung bin ich aber nicht, sondern hessisch/schlesisch.
@@Pikiponimation😂😂
Schon ein merkwürdiges Hobby was da angeblich eine Wissenschaft sein soll. Unnützes Wissen was die Menschheit nicht weiter bringt. Aber na ja, wer Langeweile hat....
Diese Antwort verrät doch einiges über den Antwortenden, und ein kleiner Hinweis, schmeichelhaft ist es nicht ...
Danke! Wieder etwas gelernt.
Lazy
Wieder ein fantastisches Video! Trotz der nirgendwo überflüssigen Ausführlichkeit zu keiner Zeit langweilig. Vielen Dank!
Fantastisch! Danke!
Ich habe heute im KZread eine Schatztruhe gefunden: Ihre Videos!
Wieder kurz und präzise auf den Punkt gebracht!
Wow, ein exzellenter Beitrag! Er war sehr informativ und unterhaltsam. Anschaulich, dennoch konzis Sachverhalte dargestellt, bei denen ich als ungeduldiger Laie im Dschungel der Fachtermini v8ller Zirkeldefinitionen für Facheingeweihte immer recht bald kapituliert hatte. Vielen Dank!
👍 Wow, das war ja richtig interessant. Das die Pünktchen von einem oben geschriebenen "e" kommen, wusst eich schon, aber den Rest kannte ich noch nicht. So kann man selbst als Deutscher noch über seine eigene Sprache etwas lernen. 👍
Erigor habies Corpus
Danke! Da hab ich echt was gelernt.
Klasse Video
umlaute san nerviges breissnzeigs.
*FRAGE:* Weißt Du, warum das "U" im Französischen, im Niederländischen und im Norwegischen (und vielleicht auch in weiteren Sprachen, z.B. im Albanischen [Toskischen, Gegischen]) wie "Ü" gesprochen wird ?
Leider nicht, die Frage nach dem Warum kann man bei vielen Lautwandeln aber auch gar nicht beantworten. Den Umlaut kann man als Ausspracherleichterung in bestimmten lautlichen Umgebungen erklären (= kombinatorischer Lautwandel), während ein lateinisches /uː/ im Französischen meines Wissens immer ein "ü"=/y/ ergibt, unabhängig von der lautlichen Umgebung (= spontaner Lautwandel). Doch selbst bei kombinatorischen Lautwandeln wie dem Umlaut könnte man sich direkt als nächstes Fragen: Warum gab es den nur in den germanischen Sprachen? Darauf wird man keine sinnvolle Antwort finden können.
5:15 Im Tiroler Dialekt rund um Innsbruck ist der Plural Vogel - Vogele erhalten geblieben (ähnlich Baum - Baumele und Bube - Bubele). Dafür gibt es einen Plural-Umlaut bei Wagen - Wägen.