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Vernersches Gesetz und grammatischer Wechsel - einfach erklärt!

Das Vernersche Gesetz und der grammatische Wechsel!

Пікірлер: 32

  • @Pikiponimation
    @Pikiponimation4 жыл бұрын

    Ich bin nach zahlreichen Überlegungen und schlaflosen Nächten jetzt zu dem Schluss gekommen, dass die folgende Beschreibung zu den Bedingungen des Vernerschen Gesetzes wohl die beste wäre: "Die nach der 1. LV im Germanischen vorhandenen stimmlosen Frikative werden unmittelbar nach einem unbetonten Silbenkern stimmhaft, dem höchstens ein /l/, /r/, /m/ oder /n/ folgen darf. Dies setzt den aus dem Indogermanischen ererbten freien Akzent voraus, der auch noch im frühen Germanischen gegolten haben muss und erst nach Wirken des Vernerschen Gesetzt zugunsten des Initialakzents aufgegeben wurde." Das ist jetzt inhaltlich nicht so großartig anders als das, was ich im Video gesagt hatte, siehe nachfolgend aber noch ein paar Ausführungen aus meinem ursprünglichen Kommentar dazu: Ich habe mir nochmal ein paar Gedanken gemacht und würde eine kleine Präzisierung zu den Bedingungen des Vernerschen Gesetzes vornehmen: Ich hatte ja gesagt "nach unbetonter Silbe" und "in stimmhafter Umgebung". Stutzig machen mich jetzt Sachen wie lat. hostis vs. germ. *gastiz (beide aus idg. *gʰóstis). Hier folgt das /s/ bzw. /z/ am Ende des Wortes ja streng genommen einer betonten Silbe, nämlich /gʰos/ (wenn auch nicht unmittelbar). Denkbar wäre stattdessen auch "direkt nach unbetontem Vokal". Oftmals liest man ja auch "wenn der Akzent nicht unmittelbar vorangeht" oder "wenn der Akzent nicht auf dem unmittelbar vorangehenden Vokal liegt". Jedoch kann man damit etwa nhd. fünf ( Und auch "wenn der Akzent nicht auf der unmittelbar vorangehenden Silbe liegt" passt nicht so ganz. Bei idg. *gʰóstis (> germ. *gastiz) ist die unbetonte Silbe ja das /tis/, die dem /s/ (bzw. /z/) nicht unmittelbar vorangehen kann, weil letzteres ja selbst Teil der Silbe ist! Man müsste anstatt von Silbe von Silbenkern sprechen. Das führt mich zu folgendem Ergebnis: "Unmittelbar nach unbetontem Silbenkern, dem höchstens ein /l/, /r/, /m/ oder /n/ folgen darf." So hätte man glaube ich alles abgefrühstückt: Betonung, stimmhafte Umgebung, und wenn man anstatt von Vokal von Silbenkern spricht, ist man auf der sicheren Seite (Silbenkerne müssen nämlich nicht immer Vokale sein). Hm, vielleicht mache ich dazu ja noch ein kleines Ergänzungsvideo. :D

  • @HeliouHyios

    @HeliouHyios

    4 жыл бұрын

    ja bitte! Je mehr Videos desto gut :D

  • @Letzplaying

    @Letzplaying

    4 жыл бұрын

    why not, mich würde es freuen :)

  • @utaannalinnemann8578
    @utaannalinnemann857818 күн бұрын

    Was für ein Schatz 🙏🏼. Bin so froh, diesen Kanal heute entdeckt zu haben! ❤

  • @Fraenziist
    @Fraenziist4 жыл бұрын

    Danke für dieses sehr hilfreiche Video. Danke danke danke

  • @johnwayne-ou5yy
    @johnwayne-ou5yy4 жыл бұрын

    unfassbar gut dieses Video😎💯💯💯😁

  • @sinemk4280
    @sinemk42804 жыл бұрын

    Danke!

  • @M3ntr0g
    @M3ntr0g3 жыл бұрын

    Mir ist aufgefallen, dass im ostfriesischen Niederdeutschen (sicher auch anderorts aber da kann ich nicht für sprechen) zwei deiner Beispiele am Ende erhalten blieben: verlesen/verloren, fresen/froren. Tolle Videos übrigens :)

  • @Pikiponimation

    @Pikiponimation

    3 жыл бұрын

    Ah, das wusste ich auch noch nicht! Danke :D

  • @louismart
    @louismart4 жыл бұрын

    Weil,der grammatische Wechsel dem Durchschnittssprecher nicht als Regel geläufig ist, kann er auch nicht den Infinitiv zu gekoren bilden, nämlich kiesen. Da wird dann oft küren vermutet.

  • @imbricitor

    @imbricitor

    3 жыл бұрын

    Küren ist eine ganz regelrechte Variante von kiesen: langes i wird zu ü gerundet und der Grammatische Wechsel wird nach dem erweichten Laut ausgeglichen. Damit entspricht für das Gegenwartsdeutsche küren eher dem Standard als kiesen.

  • @Baccatube79
    @Baccatube79 Жыл бұрын

    Heißt das, "lehren" ist eine Art Präteritopräsens von "lesen"?

  • @DoitsujinNihongo
    @DoitsujinNihongo Жыл бұрын

    sind diese lautgesetze allgemein gültig, das heißt allzeit und für jede sprache?

  • @MartyMcFly5585

    @MartyMcFly5585

    6 ай бұрын

    Nein, das betraf einzig damals (500 v. Chr.) das Indogermanische und bildete daraus das Germanische

  • @raywez1771
    @raywez17714 жыл бұрын

    Wann komms du zurück😭😭😭

  • @beeme5557
    @beeme55572 ай бұрын

    Ich habe nun die verschiedensten Aussagen gelesen. Zuletzt „Die (...) entstandenen stimmlosen Reiblaute bleiben im Anlaut immer erhalten, im In- und Auslaut aber nur dann, wenn der damals noch weitgehend erhaltene idg. Akzent auf dem Vokal der vorausgehenden Silbe lag. Waren diese Bedingungen nicht erfüllt, wurden die stimmlose Reiblaute stimmhaft (Verners Gesetz ...) ... Die Regel betraf alle stimmlosen Reiblaute, also auch das seit idg. Zeit vorhandene s. Aus diesem entstand ein stimmhaftes Allophon z, das durch die später eintretende Akzentverlagerung phonologiesiert wurde.“ Aus Wilhelm Schmidts Geschichte der deutschen Sprache. Nun habe ich aber einige Beispiele gesehen, in denen das s zu einem z im Auslaut wurde, obwohl der Akzent direkt auf dem vorausgehenden Vokal lag... Wäre es denn insgesamt nicht einfacher, wenn man das im Rahmen des VGs als „Sonderfall“ beschreiben würde?

  • @Pikiponimation

    @Pikiponimation

    2 ай бұрын

    Ja, sehe ich auch so 🙂 Einfach als Sonderfall ergänzen, dass "auslautender Vokal plus -s" grundsätzlich zu "auslautender Vokal plus -z" wird

  • @beeme5557

    @beeme5557

    2 ай бұрын

    Danke :)

  • @petermeisenstein3752
    @petermeisenstein37523 жыл бұрын

    Könntest du bitte proto indoeuropäisch sagen ? Indo germanisch ist etwas verwirrend.

  • @raywez1771
    @raywez17713 жыл бұрын

    Yo, wann kommt ein nächstes Video ???

  • @Pikiponimation

    @Pikiponimation

    3 жыл бұрын

    Höchstwahrscheinlich noch diese Woche und dann hoffentlich auch wieder etwas regelmäßiger :)

  • @raywez1771

    @raywez1771

    3 жыл бұрын

    @@Pikiponimation MEIN MAN, DANKE. HER EIN KAOMOJI: ∧_∧   (´・ω・ )   ( O┳O ◎-ヽJ┻◎

  • @Shanny344
    @Shanny3444 жыл бұрын

    Danke! warum bleibt denn gelesen so und wird nicht zu geleren?

  • @Pikiponimation

    @Pikiponimation

    4 жыл бұрын

    Analogie! Der Konsonantenwechsel war den Sprechern wohl zu bunt, weshalb sie sich auf das /s/ im gesamten Paradigma geeinigt haben (unterbewusst natürlich). Das gibt es ganz häufig in Sprachen, dass irgendwelche "unregelmäßigen" Formen zugunsten "regelmäßigerer" angepasst werden. Auch wenn das Ganze dadurch eigentlich noch viel chaotischer wird...

  • @louismart

    @louismart

    4 жыл бұрын

    Die Verregelmäßigung geht im Dialekt noch weiter und Lesen wird schwach: Ich han gelest.

  • @MartyMcFly5585

    @MartyMcFly5585

    25 күн бұрын

    @@Pikiponimation Genau, ein ähnliches Beispiel ist die Präteritumsform von "backen". Früher sagte man "buk", da das aber so deutlich abwich, orientierte man sich zur Vereinfachung an anderen Verben, die ähnlich klingen, und auf -te enden, wodurch man "backen" anglich und daraus "backte" machte. Neologismen werden auch mit der schwachen Vergangenheitsform ausgestattet ("Ich googlete" etc.)

  • @Danilaschannel
    @Danilaschannel Жыл бұрын

    Und wieso ist dann im Englischen father und nicht fader?

  • @MartyMcFly5585

    @MartyMcFly5585

    6 ай бұрын

    Weil das Englische die 1. Lautverschiebung mitgemacht hat, wodurch es den th-Laut erhalten hat. Der Wechsel zu -d fand allerdings bei der 2. Lautverschiebung 1000 Jahre später statt, die aus dem Germanischen das Althochdeutsche entstehen ließ. Soll heißen, das Englische entwickelte sich aus dem Germanischen, machte aber die 2. LV nicht mit. Diese golt einzig für das Deutsche, weshalb das Englische beim th blieb.

  • @thorstenjaspert9394

    @thorstenjaspert9394

    25 күн бұрын

    @@MartyMcFly5585 warum ist die 2. Lautverschiebung im Englischen nicht passiert? Ist der geografische Abstand schuld? Das th hat im Englischen überlebt. Die Lautverschiebung von k zu ch ist für englische Muttersprachler eine Herausforderung. Interessant, dass sich die Sprache in „Wellen“ gewandelt hat.

  • @MartyMcFly5585

    @MartyMcFly5585

    25 күн бұрын

    @@thorstenjaspert9394 Genau, das liegt an der Entfernung. Selbst innerhalb Deutschlands haben nicht alle jede Lautverschiebung mitgemacht. Es gibt zB den rheinischen Fächer, das sind mehrere Sprachgrenzen (auch Isoglossen genannt) im Rheinland, an denen verschieden gesprochen wird. ZB die Benrather-Linie, auch maken/machen-Linie genannt. Sie trennt den niederdeutschen vom hochdeutschen Sprachraum. Oberhalb (niederdeutsch) sprechen die Leute "maken" aus, unterhalb (hochdeutsch) sagen sie "machen". Dasselbe an einer anderen Linie mit Appel/Apfel usw. Das lag zB daran, dass an diesen Grenzen natürliche Hindernisse lagen wie Wälder, Berge etc. und die Leute daher gar nicht in den Austausch miteinander kamen. So haben sie sich unabhängig voneinander weiter entwickelt. Diese Isoglossen sind übrigens auch die Grundlage bzw. der Ursprung der Dialekte.

  • @thorstenjaspert9394

    @thorstenjaspert9394

    25 күн бұрын

    Das Friesische macht den Übergang zum Englischen deutlich. Wer den friesischen Dialekt kann, für den dürfte Englisch kein Problem sein. Da durch das Internet viele Sprecher einer Sprache über große Flächen im Austausch sind, müsste es zu einer Angleichung von Dialekten und auch zu einer Angleichung heutiger Hochsprachen in den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten kommen.

  • @MartyMcFly5585

    @MartyMcFly5585

    25 күн бұрын

    @@thorstenjaspert9394 Durchaus möglich und nicht unwahrscheinlich!