Geschlecht ist etwas, das wir tun: doing gender

Geschlecht ist nicht etwas, das wir haben, sondern etwas, das wir tun. Doing gender meint, dass die Vorstellung von Geschlecht und Geschlechterordnungen in konkreten sozialen Interaktionen erzeugt, etabliert und tradiert wird. Dies bezieht sich auf Wahrnehmung, Attribution (Zuschreibungen) und Darstellung von 'Geschlecht' in sozialen Interaktionen: Unser Geschlecht haben wir, wenn es von anderen bestätigt wird. Meist unbewusst, d.h. ohne dass Geschlecht thematisch werden muss, werden in Interaktionen Passungen hergestellt zwischen der Geschlechtsidentität und den mit den Vorstellungen von Zweigeschlechtlichkeit verbundenen Darstellungserwartungen der sozialen Umwelt: Interaktionstheorien sind damit Teil einer Analyse sozialer Konstruktion, die unser Weltverhältnis bestimmt und unsere Vorstellung von sozialer Wirklichkeit entstehen lässt. Diese handlungstheoretischen Ansätze haben auch Bedeutung für die Frage, wie wir das Verhältnis von sex und gender denken und damit für die Analysekategorie Geschlecht.

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