Bei unserer heimischen Galaxis handelt es sich in kosmischen Relationen um eine unscheinbare Galaxie inmitten von vierzig Galaxien, die miteinander die so genannte Lokale Gruppe bilden, einen Galaxienhaufen, von dessen Sorte es viele weitere Haufen im so genannten Virgo-Superhaufen gibt. Und dieser Superhaufen stellt, obwohl er immerhin aus rund zweitausend Galaxien mit Millionen von Sonnen und Planeten besteht, doch nur eine recht kleine, unscheinbare Materie-Ansammlung in einem Universum mit unzählbar vielen Superhaufen gigantischer Größe dar. Und diese gigantischen Superhaufen, vergleichbar mit einem Gewirr von Fäden, vermögen die immer noch verbleibende, unvorstellbare Leere des Alls doch nie zu füllen.
Im Zeitalter der Raumfahrt staunen wir über die unfassbare göttliche Schöpferkraft in den Tiefen des Raumes, der uns mit seinen Galaxien und Gasnebeln so riesenhaft gegenüber tritt, dass er all unsere Fassungskraft übersteigt. Das menschliche Vorstellungsvermögen kommt da nicht mehr mit. Und doch sollten wir uns mit diesen Dimensionen des Raumes befassen, wenn wir Gott nicht in unsere enge Sicht von der Welt einsperren wollen, ihn quasi verniedlichen.
Der Cosmologic Turn in der Theologie vertritt folgende Ansicht: Fragen nach Gott und dem Kosmos gehören untrennbar zusammen, wenn nicht Gott selbst in den Raum des persönlichen Glaubens abgedrängt werden soll. Letztlich soll ernst genommen werden, dass sich die christliche Hoffnung auf Vollendung des Heils auf den ganzen physikalischen Kosmos bezieht.