Sozialwissenschaftliche Antworten auf kleine und große Lebensfragen.
Wieso haben Friseurgeschäfte oft so haarige Namen? Warum trennen wir uns nicht vom selbstgestrickten Pulli? Warum tun wir eigentlich, was wir tun? Jeden Mittwoch schaut "Menschen & Muster" auf solche Fragen. Alltägliche Phänomene in unserer Gesellschaft erklärt Prof. Sascha Friesike, forschender Institutsdirektor am Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft. Wissenschaftliche Fakten über diese seltsamen Wesen, die Menschen. Denn Denken macht das Leben schöner!
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Пікірлер
Man kann sich sowieso bald nichts mehr leisten...
Wer seinen Job gut macht, wird nicht befördert. Wer soll denn dann diesen Job gut machen? Es werden immer nur die unfähigen Nichtleister befördert, damit die Profis in Ruhe ihren Job machen können.
So herzerfrischend deine beitraege. Endlich mal was fuer mein ausgelaugtes hirn.
Akkurate Beschreibung unseres Gesundheitssystems
Naja wir haben auch viel mehr geräte als früher.
Ja, genau! Und auch das hängt sicherlich damit zusammen, dass die Geräte effizienter und somit auch günstiger geworden sind.
Nach mehr als 40 Jahren in der Softwareentwicklung komme ich zu der Überzeugung, dass das Peter-Prinzip dort einen engen Verwandten hat: Jede halbwegs erfolgreiche Software wird weiter entwickelt. Dadurch wird sie immer komplexer und in der Folge weniger wartbar und enthält daher kaum mehr reparierbare Fehler (in der Softwarewelt auch 'Bugs" genannt). Die Weiterentwicklung hört erst dann auf, wenn die Software so komplex ist, dass sie de facto unwartbar geworden ist. Die Folge: überwiegende ist die heute in Gebrauch befindliche Software irreparabel unwartbar. Noch enthaltene Fehler sind kaum mehr zu beheben, ohne an anderer Stelle neue Fehler zu riskieren. Ein ähnliches Prinzip gilt meines Erachtens auch für das sogenannte "User-Interface", also die Komplexität einer Software, die nicht für die ENTWICKLER sondern für die BENUTZER sichtbar ist. Beide Prinzipien greifen insofern ineinander, als die heutige Software typischerweise viele Features besitzt, die nur einer verschwindend kleinen Minderheit der Benutzer bekannt sind, die korrekte UND SICHERE(!) Verwendung aber für die Bemutzermehrheit erheblich erschweren.
Unser Gehirn, nicht Gehör
Wir nutzen unser Gehirn, um unser Gehör gezielt einzusetzen. 😊
Er betont mehrmals, dass diese Dinge relativ teurer werden, jedoch nennt er nicht den Bezugspunkt. Wenn der Wohlstand in der Bevölkerung wächst, bleiben die Preise für diese Dienstleistungen (im Verhältnis zum durchschnittlichen Einkommen) gleich, unter der Annahme, dass alle anderen Faktoren konstant bleiben. Bei dieser Betrachtung würde der Preis steigen, wenn das Angebot sinkt (dass das bei Orchestern und Schustern der Fall ist lässt sich leicht argumentieren) oder die Nachfrage steigt (wahrscheinlich nicht der Fall). Wenn er meint der nominale Preis steigt (also die absolute Zahl wird größer), dann lässt sich das leicht auf die Inflation (Geldmengenerweiterung) zurückführen. Allerdings ist mir das subtile Befürworten von mehr staatlicher Umverteilung und Intervention nicht subtil genug gewesen. Klingt nach plumper Propaganda und dem Versuch Steuererhöhungen zu rechtfertigen. Er wird ja wahrscheinlich selbst aus einem dieser Töpfe bezahlt.
Peter:innen Prinzip bitte
Das gleiche hast Du gerade als Jevons-Paradox erklärt. Offenbar muss jeder Anwendungsgebiet einen gesonderten Namen bekommen.
Darum heißt es "Erfolgserlebnis" und nicht "Erfolgszustand". Es ist nur ein Impuls, eine einmalige Adrenalin/Dopamin-Ausschüttung.
Ist das nicht auch früher bei "Entwicklungshilfe" so gewesen? Wenn man war kostenlos verteilt, Kondome, Pille, sauberes Wasser, Toiletten, keine Ahnung, dann denken die Leute etwas ist faul dran und es kann nicht gut sein und erst wenn bisschen Geld dafür genommen wurde, haben die Leute das als wertvoll angesehen? Ich vermute mir hat das ein Lehrer in den 90ern mal erzählt.
Ein wichtiges Merkmal dieser Art Entscheidungen, ist glaube ich Desinteresse, ein gewisses "Ist mir egal", "Macht doch was Ihr wollt" Verhalten. Ob man einen Termin auf 10 Uhr oder 15 Uhr legt, kann einem egal sein, und die Teilnahme an einer Diskussion ist entbehrlich. Obwohl das gleiche Thema für andere von Bedeutung ist.
"Die Piraten" sind an ihrer "Liquid Democracy" regelrecht kaputtgegangen.
Dönerteller Versage
Richtig gute Inhalte habt ihr. Ich hab mich immer nach soeinem Kanal gesehnt, der solche Phänomene erklärt. Auf der richtigen Ebene erklärt und die die sich ziefer damit beschäftigen wollen bekommen noch die Paper dazu verlinkt. Richtig geil. Dass das Video nach 11 Monaten nur 14 Kommentare und 3000 Views hat, ist ein Armutszeugnis unserer Gesellschaft. Wahrscheinlich müsst ihr mehr Klickbait nutzen sowas wie. „Wie Isomorphismus unsere Arbeitswelt komplett zerstört!!!“
Vielen Dank für die netten Worte! Sehr gerne abonnieren und weiterempfehlen, denn wir wollen ohne allzu simples Clickbaiting weiter wachsen.
Wenn der Preis ein Feature ist.
💯
Die frage ist, ob die Kosten tatsächlich steigen. Die Kosten werden ja relativ zum eigenen Lohn betrachtet. Andere Dinger werden nur billiger.
Rebound-Effekt hieß das bisher.
Rebound ist wohl der Neuere und Allgemeinere Begriff
Wer's braucht 🤷🏻♂️
Sascha könnte mir bestimmt viele Hermès-Taschen kaufen ^-^
Ich will gern meine Kindheitstraumata unlearnen.
Snobeffekt
Auch ein guter Name! 😊
Finde ich nicht so passend, denn es betrifft genauso "Proleten" (angehöriger der Unterschicht) Denn oft betrifft das auch Leute, die in Wirklichkeit gar nicht so viel Geld haben. Hauptsache Apple, Marken Klamotten, AMG...
Funktioniert super bei Leuten, die einen geringen Selbstwert haben.
Riecht stark nach Geringverdiener hier...
Funktioniert bei jedem. Auto oder rolex als status, oder jeden iPhone Nutzer. Konsumverweigerer sind eher die Ausnahme. Es reicht ja etwas haben zu wollen. Es ist egal ob du es kaufst oder nicht.
In allen "modernen" kapitalistischen Gesellschaften der letzten 30 bis 40 Jahre sind nur ungefähr 10% der Bürger immer reicher geworden, 30% bewegen sich auf gleichbleibendem Level und 60% der Bürger sind faktisch ärmer geworden. Es ist die horrende und immer horrender werdende Ungleichverteilung des Reichtums, der, größtenteils durch Ausbeutung von Arbeitskraft und natürlichen Ressourcen erwirtschaftet wird, das zugrunde liegende Problem überhaupt erst entstehen lässt. Die Gier der wenigen unangemessen Reichen kennt einfach keine Grenzen mehr, sie hat längst pathologische Züge und die Folgen betreffen den gesamten Planeten. Nicht nur den Schuster an der Ecke.
Manche Autisten so: Ach, deswegen lügen Menschen wegen Kleinigkeiten wie der Bettwäsche. Ihr macht das wegen diesem Sozialdings.
Petra von den Leyen Peter Lindner Peter Fritze
Echt hilfreicher Kanal mit Mehrwert. Gleich mal abonniert!!
Vielen herzlichen Dank!!
Einflussreich ist dieser Effekt auch in der industriellen Produktion, da dort Effizienz in eine höhere Produktion übertragen werden kann. Die zunahme an Produktionskapazitäten führt zu niedrigen Preisen und einer höheren Nachfrage. Dadurch haben Konsumenten mehr (und vielleicht effizientere aber größere) Güter zu Hause z.B. Elektrogeräte wie Fernseher. Das produzierende Unternehmen verbraucht allerdings die gleiche Energie wie zuvor.
Möbel sind auch so nen Kandidat dafür.
Brauchbare Illegalität kennt jeder Lehrer der vor dem Lehrplan sitzt und sich denkt: "Den Quatsch mach ich sicher so nicht"
Was micht immer tiefgreifend verwirrt, ist wie die steigende Produktivität eben nicht dazu führt der breiten Gesellschaft den Tag zu erleichtern und das allgemeine Arbeitsvolumen zu reduzieren. Stattdessen füllt sich jede entstehende Lücke mit neuer Arbeit, weil durch die Zeitersparnis die geleistete Arbeit ja weniger wert ist und dadurch anderweitig neuer Wert generiert werden muss. Dadurch hat man erst recht wieder keine Zeit um Angehörige zu Pflegen, Kinder zu betreuen, kleine Reparaturen zuhause selbst zu erledigen oder einfach das eigene Leben auszukosten. Das betrifft Alleinstehende wie Paare gleichermaßen, da es ja inzwischen völlig normal ist, dass beide Partner arbeiten gehen (müssen). Und da man ja durch die gesteigerte Produktivität eben nicht mehr Zeit hat, muss man sich immer mehr auf Dienstleistungen oder Neukäufe verlassen, was einen selbst immer weiter dazu drängt, den eigenen Arbeitswert zu steigern. Notfalls unter weitrerem Zeitinvestment. Gleichzeitig werden, besonders in Gesellschaftlich notwendigen Bereichen wie Erziehung, Bildung und Gesundheit die vorhandenen Kapazitäten überfordet. Ich möchte auch garnicht dagegen wettern und die Rückkehr zum Alleinverdiener und der Hausfrau verlangen, aber das Ziel von Wirtschaft kann es nicht sein, nur den erwirtschafteten Geldwert zu maximieren. Das Ziel muss werden, alle Notwendigkeiten und im besten Fall ein Paar Luxusgüter für eine Gesellschaft abzudecken und so mehr Lebensqualität für alle beteiligten zu schaffen. Vielleicht sogar den Bedarf für wertschöpfende Arbeit zu verringern, um ein wenig mehr Luft für sinnbringende(re) Tätigkeiten zu schaffen...
Eine Bitte an die Macher: Könnt ihr nicht die Papers immer verlinken?
Vielen Dank für den Hinweis! Die Papers geben wir immer im Text unter "Quellen" an - wenn möglich, auch als Link.
Menschen bzw. Wissenschaftler, die in mehreren Disziplinen bewandert sind (also keine "Fachidioten" sind), können mMn bessere Erklärungen und Verbindungen zum "echten" Leben herstellen. Und die Resonanztheorie hilft mir auch, mich selbst besser zu verstehen. Jahrelang habe ich im Büro gearbeitet, vorher Küchen verkauft, davor Taxi gefahren und und und. Und trotzdem hat mir die Arbeit keine Resonanz gegeben, also ich empfand das als sinnlos, auch wenn die Arbeit durchaus sinnvoll war. Letztendlich brauchen wir TaxifahrerInnen oder Menschen, die uns eine Küche planen. Aber mich hat es eben nicht erfüllt. Jetzt in meinen 40er Jahren habe ich angefangen, Soziale Arbeit zu studieren und in dem Bereich zu arbeiten und auf einmal war alles mit mehr Sinn beladen. Mit der Arbeit in Resonanz zu stehen, ist sehr wichtig. Wie hier beschrieben wurde ist es anders, wenn ein Bäcker in Resonanz zu seiner Arbeit steht, also z.B. die Konsistenz des Teiges spürt. Ab und zu koche und backe ich und genau diese Resonanz, die ich dabei empfinde, macht mit irgendwie glücklicher. Wenn ich den Pizzateig mache und es mit der Hand öffne, ist es ein ganz besonderes Gefühl. Übrigens: ich hab diesen Kanal vor 20 Minuten entdeckt und bin begeistert.
Lieben Dank für diesen persönlichen Kommentar, das klingt alles sehr nachvollziehbar!
Früher war alles besser, weil wir Kinder ohne Verantwortung, Beruf und Alter waren. Leben von Tag zu Tag wird verklärt, weil es BESSER war... also gefühlt.
„zUhÖhReNdE“
Ich nutze den Mattheus-Effekt nun Menschen und Muster kriege ich dafür nun ein Herz?
Na klar! 💛
Desto mehr Kommentare ich hier schreibe desto höher ist die Chance ein Herz von euch zu bekommen.
Genau so! 💛💛💛
❤
💛
Das dreht sich gerade
Wirklich toller Kanal und eine interessante Folge, aber warum gibt es keine Äußerung zu dem Film Serendipety?
Stimmt, das hätte sich angeboten!
Ich bin so so froh, dass ihr Mal über dieses Thema spricht. Mir geht es fasst täglich so, dass ich das Gefühl habe, von anderen Menschen beobachtet bzw. andauernd angeschaut werde. Ich zerbrechen mir dann immer den Kopf darüber und frage mich, was ich gerade falsch gemacht habe oder ob irgendwas mit meinen Klamotten nicht stimmt
Liebes Tram @menschundmuster , wie nutzt ihr Mathäus oder Martilda oder betrifft es euch nicht? Ernst gemeinte Frage. LG Marcel
Als vergleichsweise kleiner Kanal profitieren wir (noch) nicht vom Matthäus-Effekt. Aber das kann sich ja noch ändern! 😉