Am Anfang der ersonnenen Erzählung steht Lokführer Alfons Oppelt Mitte der 1960er-Jahre gelassen vor der Vorserienlok E10 003, mit der er gleich einen kurzen D-Zug Richtung Frankfurt/Main fahren wird. Aus alter Gewohnheit, Elloks fährt er noch nicht so lange, hat er Kleidung und Körperhaltung des Dampflokführers noch nicht abgelegt. Die Baureihe E10/110 wird einen großen Teil seiner Dienstzeit bei der Bundesbahn bestimmen.
Gerne fährt er auch die Serienausführung E10.1. Anfang der 1970er Jahre ist er mit 110 124-5 von Helmstedt Richtung Aachen unterwegs, am Haken einen (ausgedachten) kurzen Verstärkerzug des Ost-West-Express D240/241 von Ostberlin nach Aachen.
Immer wieder sieht der Dienstplan auch Einsätze auf der Bügelfalten-Variante E10.3 vor, so mit 110 483-5 und einem D-Zug auf Fahrt nach Nürnberg oder mit 110 331-6 und einem Eilzug nach Kassel. Auch auf den schnelleren E10.12 ist er zu finden, hier auf 112 494-0 mit einem D-Zug nach München.
Ab Mitte der 1970er-Jahre erfasst die neue Lackierungsvariante Ozeanblau-Beige auch die Baureihe 110. So ist Alfons Oppelt auch mit der umlackierten 110 136-9 und einem Schnellgüterzug aus Kühlwagen unterwegs.
Nach Gründung der Deutschen Bahn AG wechselt Alfons Oppelt zu DB Regio und fährt seine geschätzten 110er im Nahverkehr wie hier mit 110 320-9 nach Bamberg. Es ist seine letzte Dienstfahrt vor dem Ruhestand, und so hat er nochmal den Dampflokkittel angelegt und die spärlichen grauen Haare unter der Mütze versteckt.
E10 003 schied schon 1976 aus dem Dienst aus. Das weitere langsame Ende der Baureihe 110 verfolgt Alfons Oppelt aus dem Ruhestand:
110 124-5 z-gestellt 1999,
110 136-9 z-gestellt 2001,
110 320-9 z-gestellt 2011,
110 331-6 als 115 331-1 z-gestellt 2010,
110 483-5 z-gestellt 2013,
112 494-0 als 114 497-1 z-gestellt 2011.
Good Bye, Baureihe 110 ...