Männer lügen über ihre Sexualität - und das ist Teil einer patriarchalen Männlichkeit. Diese steile These von bell hooks hat mich fasziniert. Dass starre Geschlechternormen allen Menschen, völlig unabhängig von ihrem Geschlecht und ihrer sexuellen Orientierung, weh tun, ist unbestritten. Aber deswegen sollten wir die Auswüchse des Schmerzes, die manchmal auch eine billige Prahlerei bedeuten können, nicht ignorieren.
Quellen:
[1] hooks, bell (2022): Männer, Männlichkeit und Liebe: der Wille zur Veränderung. München: Elisabeth Sandmann Verlag. S. 92.
[2] Frankenbach, Julius et al. (2022): „Sex Drive: Theoretical Conceptualization and Meta-Analytic Review of Gender Differences.“ Psychological Bulletin. Ausgabe 148(9-10): S. 621-661. Ich habe nur den frei zugänglichen Preprint vorliegen, da auf S. 44.
[3] King, Bruce M. et al. (2019): „Social Desirability and Young Men’s Self-Reports of Penis Size“. Journal of Sex & Marital Therapy. Ausgabe 45(5): S. 452-455. Was übrigens besonders schwule Männer betrifft.
[4] Quelle 1, S. 126
[5] Illouz, Eva (2018): Warum Liebe endet. Eine Soziologie negativer Beziehungen. Berlin: Suhrkamp. S. 115
[6] Pohl, Rolf (2012): „Männer - Das benachteiligte Geschlecht? Weiblichkeitsabwehr und Antifeminismus im Diskurs über die Krise der Männlichkeit“. Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik. Ausgabe 48(3): S. 296-324. S. 315.
[7] Quelle 1, S. 93
[8] Quelle 1, S. 131
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