Ich war ein bisschen unsauber mit meiner Verwendung von Mann/Männlichkeit, ich geb es ja zu. Bitte seht es mir nach - mir geht es einfach nur darum, dass das Patriarchat ein zu statischer Begriff ist, der gerade das Nebeneinander von verschiedenen Männlichkeiten und Weiblichkeiten und ihre Dynamik zwischen konkreten Männern und Frauen einfach nicht so gut in den Blick bekommt. Das ist mit dem Konzept der hegemonialen Männlichkeiten besser gelöst (ich verwende hier eigentlich grundsätzlich den Plural, weil es ja auch mehrere Formen der Machtausübung und damit verbundenen Männlichkeiten gibt). btw: Wenn ich sage, dass Frauen noch nie so viel Macht haben wie heute, rede ich vor allem von westlichen Gesellschaften, die sich ja hervorragend darauf verstanden, Frauenrechte in kolonisierten Ländern mit Gewalt einzustampfen.
#feminismus #männlichkeit #emanzipation #hegemonialemännlichkeit #feministischetheorie #bellhooks #patriarchat
[1] Dabhoiwala, Faramerz. (2014). Lust und Freiheit: die Geschichte der ersten sexuellen Revolution (E. Kober & H. Kober, Übers.). Klett-Cotta. S. 142-143.
[2] Streicher, Ruth. (2011). Männer, Männlichkeit und Konflikt: Eine kritische Reflektion des Forschungsstandes und ein Plädoyer für konzeptionelle Öffnungen. 20(1), 44-56.
[3] Connell, Raewyn. (1987). Gender and power: Society, the person, and sexual politics. Polity Press in association with B. Blackwell.
[4] Gramsci, Antonio. (2012). Gefängnishefte (K. Bochmann & W. F. Haug, Hrsg.; Bd. 7). Argument. § 26, S. 1592.
[5] hooks, bell. (2022). Männer, Männlichkeit und Liebe: der Wille zur Veränderung (D. Nechyba, Übers.). Elisabeth Sandmann Verlag.
[6] Scholz, Sylka. (2019). Männlichkeitsforschung: Die Hegemonie des Konzeptes ,,hegemoniale Männlichkeit“. In B. Kortendiek, B. Riegraf, & K. Sabisch (Hrsg.), Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung (Bd. 65, S. 419-428). Springer Fachmedien Wiesbaden.
Hedayati, Asha. (2023). Die stille Gewalt: wie der Staat Frauen alleinlässt. Rowohlt Polaris.