Beschwerden am Ischiasnerv kommen fast bei der Hälfte der Deutschen einmal im Leben vor. Wie gut hilft dabei Physiotherapie und ab wann ist eine Operation nötig?
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Dieses Video ist eine Auskopplung aus dem SWR-Gesundheitsmagazin Doc Fischer vom 21.11.2022. Ganze Doc Fischer Folgen inkl. Untertitel in der Mediathek: x.swr.de/s/docfischermediathek
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ISCHIASNERV - MEHR ALS RÜCKENSCHMERZEN
Schmerzen, die ihren Ursprung in der Region des Ischiasnervs haben, ziehen meist in den unteren Rücken und wandern von dort aus in Gesäß und Oberschenkel. Derartige Symptome werden auch unter den Begriff „Ischias-Schmerz“ gefasst - das kann irreführend sein, denn Schmerzen, die vom Ischiasnerv ausgehen, können gar nicht einheitlich lokalisiert werden. Patienten haben meist sehr unterschiedliche Beschreibungen für Beschwerden, die im Ischiasnerv gründen.
ISCHIAS-SCHMERZEN - AUCH BEINE SIND BETROFFEN
Bei dem Ischiasnerv handelt es sich um eine Ansammlung von Nerven, die im Bereich der unteren Wirbelsäule zusammenkommen. Man kann sich das wie ein Kabel, in dem viele kleine Drähte enthalten sind, vorstellen - im Falle des Ischiasnervs sind das viele Nervenfasern. Unterhalb des fünften Lendenwirbels tritt er aus der Wirbelsäule hervor. Von dort führt er über den Po bis in beide Beine, über die Rückseite der Oberschenkel bis in die Kniekehlen - daher rühren auch Schmerzen im unteren Bewegungsapparat. Der Nerv ist eine Art Kommunikationskabel zwischen unserem Gehirn und den peripheren Bewegungsorganen. Gerät der Ischiasnerv unter Druck oder wird er gereizt, verursacht das Schmerzen.
BANDSCHEIBEN-VORFALL: HÄUFIGSTE URSACHE FÜR ISCHIAS-SCHMERZEN
Meist löst ein Bandscheiben-Vorfall Schmerzen im Bereich des Ischiasnervs aus - infolgedessen klemmt sich der Nerv nämlich zwischen zwei Wirbelkörpern ein. Bei einer Gürtelrose-Infektion kann sich der Ischiasnerv auch entzünden und so Schmerzen auslösen.
PHYSIOTHERAPIEN KÖNNEN HELFEN
Erfolgversprechende Therapiemaßnahmen können schmerzstillende oder entzündungshemmende Medikamente, Injektionen in die Nervenwurzel oder aber Physiotherapien sein. Die Physiotherapie kann beispielsweise aus Übungen zum Muskelaufbau bestehen. Sie soll vor allem Haltungsfehler ausbessern und Rückfälle vermeiden. Nur in seltenen Fällen - zum Beispiel bei einer Spinalkanalstenose - wird eine Operation notwendig.
SPINALKANALSTENOSE KANN ISCHIAS-SCHMERZEN AUSLÖSEN
Seltener ist eine sogenannte Spinalkanalstenose der Grund für Ischias-Schmerzen. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die insbesondere ältere Menschen betrifft. Nur in wenigen Fällen ist sie angeboren. Wer unter einer Spinalkanalstenose leidet, hat einen zu schmalen Wirbelkanal, der Druck auf den Ischiasnerv ausübt.
BERUFSALLTAG MIT BEWEGUNG FÜLLEN
Um Ischias-Schmerzen vorzubeugen, kann viel Bewegung zum Beispiel in Form von Ausdauertrainings helfen. Aber auch zielgerichtete Muskel-Übungen können helfen. Dadurch stärkt sich Muskulatur, die die Wirbelsäule umgibt. Wessen Berufsalltag von vielem Sitzen geprägt ist, sollte dennoch dynamische und häufig wechselnde Positionen einbauen. So lässt sich vor allem eine starke Belastung der Bandscheibe verhindern.
Autorin: Maria Wölfle
Bildquelle: Colourbox
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