Günter Gaus im Gespräch mit Fritz Erler (1965)

Sendung "Zur Person" vom 07.01.1965
Über diesen Kanal:
Das Feedback auf die hochgeladenen Gaus-Interviews ist überwältigend. Das ist für mich wenig überraschend, da ich selbst davon ebenso begeistert war und bin. Ich möchte an dieser Stelle auf Verschiedenes aufmerksam machen und einige oft gestellte Fragen beantworten:
1. Um die Interviews auch Nichtmuttersprachlern zugänglich zu machen, habe ich zu einigen Untertitel erstellt und eingefügt. Meine berufliche Tätigkeit lässt mir dafür inzwischen wenig Zeit.
Nach wie vor arbeite ich allerdings an den Untertiteln und auch dieses Video wird eines Tages Untertitel haben.
2. Inspiriert durch die vielen Gaus-Gespräche habe ich mit Kommilitonen 2016 begonnen, Zeitzeugen in Video- und Audiointerviews zu befragen. Damit lässt sich weder Geld verdienen noch können Millionen von Klicks generiert werden, aber wir hielten und halten es für jetzige und spätere Generationen für bedeutend, auf diesem Wege etwas "von früher" zu erfahren und zu konservieren. Daher freuen wir uns, wenn diese studentische Initiative, das Projekt: MEMORIA, mit ein wenig Aufmerksamkeit bedacht wird.
Projekt: MEMORIA: / @projektmemoria7796
3. Ich lese häufig Kommentare verschwörungstheoretischen und/oder rassistischen Inhalts. Diese werden, sofern sie mir auffallen, umgehend gelöscht. Ich selbst bin allerdings nicht täglich online, weshalb ich an dieser Stelle an die (Online-)Zivilgesellschaft appellieren möchte, Kommentare zu melden, die Kriterien der KZread-Richtlinien verletzen.
Über die Günter Gaus-Interviews:
"Zur Person" war eine deutsche Fernseh-Sendereihe, in der Günter Gaus Prominente, insbesondere Politiker, interviewte. 1963 wurde die erste Sendung ausgestrahlt. Ab 1965 wurde die Reihe unter der Bezeichnung "Zu Protokoll" im SWR, ab 1980 im WDR unter "Deutsche" weitergeführt. 1990 erhielt sie beim DFF wieder den Titel "Zur Person". Von 1992 bis 2003 wurde sie unter demselben Titel im ORB ausgestrahlt, der 2003 im RBB aufging. In 40 Jahren wurden über 200 Interviews geführt. Viele Folgen von "Zur Person" und "Zu Protokoll" lassen sich inzwischen etwa auf Amazon erwerben.
Günter Gaus zählte zu den bedeutendsten Journalisten der deutschen Nachkriegsgeschichte. Geboren 1929 in Braunschweig als Sohn eines Obsthändlers, wuchs er ebenda heran. Nach einem abgebrochenen Studium der Germanistik und Geschichte in München, widmete er sich für viele Jahre gänzlich der journalistischen Tätigkeit. Zunächst blieb diese ausschließlich auf das Zeitungswesen beschränkt, so arbeitete er als Redakteur u.a. für Spiegel und SZ, später gestaltete er die (anfangs) ZDF-Sendereihe "Zur Person" nach Angebot Hans Herbert Westermanns, des Hauptabteilungsleiters für Politik und Zeitgeschehen beim ZDF, der verschiedene von Gaus verfasste Portraits in der SZ gelesen hatte und so zur Idee einer eigenen Sendung gekommen war. Von 1974 bis 1981 war Gaus Ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR. Gaus, der durch Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs geprägt war, begegnete nach eigener Aussage jeglichen Ideologien mit Ablehnung, so auch dem Verhalten der US-amerikanischen Regierung und ihrer Verbündeten nach dem 11. September 2001. Nachdem Gerhard Schröder den Amerikanern die "uneingeschränkte Solidarität" Deutschlands zusicherte, trat Gaus aus der SPD aus. Er starb nach langer Krankheit im Jahre 2004 in Hamburg.
Buchempfehlung: Günter Gaus: Widersprüche - Erinnerungen eines linken Konservativen

Пікірлер: 13

  • @scheckter79
    @scheckter798 ай бұрын

    Fritz Erler war für mich bislang nur ein Name. Durch dieses sehr interessante und aufschlussreiche Gespräch ist mir klar geworden, welch bedeutende Persönlichkeit er war und welchen Verlust sein Tod nur zwei Jahre nach diesem Interview nicht nur für die SPD, sondern für die ganze deutsche Politik jener Zeit dargestellt hat.

  • @wing3r462
    @wing3r4628 ай бұрын

    Haha nein, was für ein Zufall. Ich habe vor sieben Jahren oder so mal ein paar der Interviews auf KZread angesehen, da wir einen Auszug im Geschichtskurs im Abi besprochen hatten. Und heute denke ich mir aus dem nichts „Wie hieß denn nochmal dieses Format, bei dem der Interviewer den Gast aussprechen lässt?“ - und dann wird hier eine Premiere genau in dem Moment rausgehauen 😂 Danke fürs Hochladen!

  • @hifiesta
    @hifiesta8 ай бұрын

    Vielen lieben Dank! Zum ersten Mal sehe ich Erler in einem persönlichen Gespräch.

  • @FJES-ti9sy

    @FJES-ti9sy

    8 ай бұрын

    Kann ich nur beipflichten. Herr Erler fehlt mir noch...

  • @hifiesta

    @hifiesta

    8 ай бұрын

    @@FJES-ti9sy Haben Sie ihn etwa noch miterlebt. Erler ist ja früh gestorben.

  • @FJES-ti9sy

    @FJES-ti9sy

    8 ай бұрын

    @@hifiesta Nee, dafür bin ich zu jung. Vom Namen her und von Eckdaten kannte ich ihn. Mir fehlte quasi noch der O-Ton.

  • @holgerrauchbach7545
    @holgerrauchbach75458 ай бұрын

    Ein ganz, ganz grosses Dankeschön für dieser Gespräche!

  • @Manaritzis88
    @Manaritzis888 ай бұрын

    07:11 mir passiert es auch beim Zigarre genießen, allerdings puste ich erst das grobe weg.

  • @A.M.Geschichte
    @A.M.Geschichte8 ай бұрын

    Nachdem Willy Brandt die Bundestagswahl 1965 erneut verloren hatte, galt der Fraktionsvorsitzende Fritz Erler als sicherer nächster Kanzlerkandidat für 1969. Wenn er nicht erkrankt wäre, wäre er wohl bereits 1966 Vizekanzler unter Kiesinger geworden.

  • @MrWAZZUPJoey
    @MrWAZZUPJoey4 ай бұрын

    GIbt es ähnliche Formate eigentlich aktuell?

  • @R0flc0ptah

    @R0flc0ptah

    Ай бұрын

    Am ehesten vielleicht bei Jung und Naiv

  • @niklasherberger3358
    @niklasherberger33583 ай бұрын

    8:20

Келесі