Ein Programm in der Kategorie und Größe zu beenden, ohne mit den Kitas eine konkrete Nachhaltigkeitsstragie entwickelt zu haben, gefährdet meiner Meinung nach die Vision, mit der "Sprach-Kitas" gestartet ist. Gerade jetzt, in einer so Krisenbehafteten Zeit, braucht es zusätzliche Begleitung, braucht es Reflexionsräume und Kräfte, welche für die stetige Weiterentwicklung von Qualität brennen. Ich hoffe, dass diese Entscheidung irgendwie noch gekippt wird.

Hallo Herr Kullick, vielen Dank für das Video. Das ist alles richtig und wichtig. Wichtig finde ich auch zu betonen, dass es im Bundesprogramm eben nicht um Sprachförderung geht, sondern um alltagsintegrierte sprachliche Bildung und dass die Fachkräfte im Bundesprogramm keine Sprachförderkräfte (wie hier so oft erwähnt) sind, sondern zusätzliche Fachkräfte, die dafür zuständig sind Teams in den relevanten Themen zu qualifizieren und zu begleiten. In diesem Sinne sind sie Prozessbegleiter*innen für pädagogische Qualität in den Schwerpunkten des Bundesprogramms. Es ist wichtig, das zu differenzieren und auch in der Politik zu verstehen, da sonst schnell Gegenargumente kommen warum Erzieher*innen das nun nicht mehr selbst machen können (so verfolgt schon auf Twitter). In der aktuellen Diskussion und auch in der Begründung zum Ende des Bundesprogramms wird oft von 11 Jahren Förderung gesprochen. Das ist m.E. so nicht ganz richtig. Das Vorgängerprogramm "Schwerpunkt-Kitas: Sprache und Integration" verfolgte zwar von 2010 - 2015 ähnliche Ziele, hatte aber bei weitem nicht die Unterstützungstruktur, die das aktuelle Bundesprogramm Sprach-Kitas zur Verfügung stellt. Es gab hier weder gezielte Vernetzung noch (und das ist ein wichtiger Faktor) Fachberatung und Qualifizierung. Viele teilnehmende Kitas arbeiteten deshalb in der ganzen Laufzeit nicht unbedingt programmkonform. Somit konnte natürlich auch nichts verstetigt werden. Diese Zeit nun als Begründung der langen Laufzeit anzuführen, wird dem einfach nicht gerecht. 2016 kamen mit dem Bundesprogramm Sprach-Kitas neue Einrichtungen hinzu, vom Vorgängerprogramm profitierten diese nicht. Der Bund spricht hier also von Kitas, die weit weniger als 11 Jahre versuchten, grundlegende Haltungen in Teams aufzubrechen und Prozesse in Einrichtungen weiterzuentwickeln. 5-7 Jahre sind in Zeiten von hohem Fachkräftemangel und Fluktuation in den Einrichtungen sowie zum Ende des Programms fast 3 Jahre Pandemie keine lange Zeit. Wo verbreiten Sie Ihr Video? Wird es genutzt für den Protest gegen die Beendigung des Bundesprogramms?

Der Erfolg dieses Programms liegt in der Zusammenarbeit der Wissenschaftler mit der Praxis. PEP bringt Erkenntnisse und Methoden, die Fachberatungen übersetzen sie in praktische Infos für die zusätzlichen Sprachfachkräfte, diese setzen sie mit den Kolleg:innen und für die Kinder um. Diese Struktur können die Länder nicht aufrecht erhalten. Das muss der Bund weiter übernehmen, sonst wird gekürzt und der Erfolg verschwindet.

Tolles Video und wichtiges Thema aber schau dir bitte nochmal an wie laut deine Einblendungen eingespielt sind im Verhältnis zu deiner Sprache die sehr leise aufgenommen wird. Diese Schere sollte geschlossen werden. Ich wünsche dir noch viel Erfolg und danke für das großartige Video.

Hmmm, alles richtig... aber warum sollen diese zusätzlichen Fachkräfte nur in Sprachkitas tätig sein und den "anderen" Kitas vorbehalten sein. Von daher muss das Programm auslaufen und eine Änderung im KiTaG muss diesen Bereich implementieren.