THYRNAU (PA), Lorettokapelle/Pfarrkirche St. Franz Xaver - Vollgeläut

Музыка

Tonfolge: f¹-g¹-a¹-c²
Alle Glocken wurden 1953 von Rudolf Perner in Passau gegossen und besitzen Reversionsklöppel, die beiden größeren zusätzlich Obergewichte.
- - -
Thyrnau liegt in der Region Donau-Wald auf den südlichsten Ausläufern des Bayerischen Waldes sowie nördlich über dem tief eingeschnittenen Tal der Donau .
Die Ursprünge des Ortes Thyrnau liegen vermutlich schon in der Römerzeit. Dokumentiert ist sie ab dem Jahre 1180, als die Watzmannsdorfer das Gebiet um Thyrnau vom Hochstift Passau als Lehen erhielten. An der Stelle des heutigen Klosters erbauten sie ein Schloss.
Ab 1580 übernahmen die Freiherren von Schätzl aus Passau den Besitz. Sie erbauten den vorderen Teil der Christophoruskirche und 1622 die Lorettokapelle. Fürstbischof Firmian ließ von 1765 bis 1769 die Pfarrkirche errichten. Das Schloss diente zu dieser Zeit als Jagdschloss und erhielt einen 50 Hektar großen, von einer hohen Mauer umgebenen Tiergarten, in dem viele Hirsche lebten.
Durch die Säkularisation wurde das Schloss schließlich im Jahre 1803 Staatseigentum und wechselte annähernd hunderte Jahre lang häufig den Besitzer, bis es 1902 an Zisterzienserinnen aus Veceline in Frankreich verkauft wurde. Sie machten aus dem ehemaligen Jagdschloss ein Kloster. Heute betreiben sie dort eine über die Landesgrenzen hinaus bekannte Paramentenstickerei (kirchliche Textilien).
Der Thyrnauer Hofmarksherr Urban Schätzl erbaute 1622 in Thyrnau eine Marienkapelle, die Fürstbischof Johann Philipp Graf von Lamberg 1699 zu einer originalgetreuen Loretokapelle umbauen ließ. Zudem wurde im Westen ein Oratorium angebaut. Die Anbringung der Malereien an der Außenseite, die vor allem Szenen aus dem Leben Marias zeigen, erfolgte um 1700.
Aus dem Opferstockgeld der Wallfahrer konnten in den Jahren 1765 bis 1769 die Pfarrkirche St. Franz Xaver und der Pfarrhof erbaut werden. Da sowohl die Kapelle als auch die benachbarte Pfarrkirche nur ein kleines Türmchen besaßen, plante man zunächst einen Turm zwischen Kirche und Pfarrhof, 1891 beantragte die Kirchenverwaltung jedoch einen Turmbau an der Loretokapelle. Dieser begann im Sommer 1893 nach Plänen des Bauamtsassessors Schildbauer im neubarocken Stil und konnte 1894 beendet werden.
Das Läutehaus unter dem Turm wandelte man 1895 in eine Kapelle um. Sie enthält eine Lourdesgrotte und eine Darstellung der Stigmatisation des heiligen Franz von Assisi. 1973 wurde die verwitterte Wetter-Madonna auf dem Dach durch eine originalgetreue Nachbildung ersetzt.
Seit der Fertigstellung der Lorettokapelle nahm der Zustrom der Gläubigen stetig zu. Um die Wallfahrer besser betreuen zu können, ließ Kardinal Leopold Ernst Graf von Firmian (1763-1783) neben der Kapelle eine Kirche und ein Wohnhaus für einen eigenen Benefiziaten mit einem gemeinsamen Dach errichten.
Die Pfarrkirche war also ursprünglich eine Wallfahrtskirche. Bau und Ausstattung war dem Zeitgeschmack entsprechend das Rokoko.
Doch das Kunstempfinden der Menschen änderte sich desöfteren und so konnte man in der Mitte des 19. Jahrhunderts den lockeren Formen des ausgehenden Barock nicht mehr viel abgewinnen.
Um 1870 entfernte man die sicher einmal geschmackvolle Einrichtung, und gestaltete den Kirchenraum in romanischer Manier. Die Kirche hatte damals noch nicht die heutigen Ausmaße. Kirchenschiff mit Altarraum endeten in Höhe der heute angebrachten Kanzel.
1899 erfolgte eine Erweiterung der Kirche. Im 20. Jahrhundert wurde das Gotteshaus wieder rebarockisiert und ein neuer Hochalter aufgestellt, in den man den noch vorhandenen Tabernakel aus der Erbauungszeit integrierte. Außerdem gelangten die ebenfalls noch im Original vorhandenen Seitenaltäre zurück in die Kirche.
(Quellen: www.wikipedia.de, www.bayerischer-wald.de und thyrnau.de)
- - -
Fotos und Tonaufnahme: unteroktav

Пікірлер: 4

  • @glockenmark
    @glockenmark5 ай бұрын

    Danke für die Aufnahme jetzt weiß ich auch was da drin hängt. In Thyrnau war ich mal an einen Sonntagnachmittag ohne Läuten. Hatte da mehrere Kirchen besucht.

  • @robinmartikirchenglocken
    @robinmartikirchenglocken5 ай бұрын

    Ein sehr interessantes Kirchenensemble. Das Geläute finde ich trotz der nicht vorteilhaften Armaturen ganz schön.

  • @arnoldusglocke
    @arnoldusglocke5 ай бұрын

    Der Turm erinnert mich an Unterzolling.

  • @glockenpapst2000
    @glockenpapst20005 ай бұрын

    In der Kapelle selbst, in dem Dachreiter, hängen also keine Glocken?

Келесі