ROTT AM INN (RO), Pfarrkirche St. Marinus und St. Anianus - Eindrücke vom Glockenaufzug / Vollgeläut

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Tonfolge: b°-des¹-es¹-ges¹-as¹-b¹-des²-es²
Bis 2015 hingen fünf Gussstahlglocken des Bochumer Vereins aus dem Jahr 1948 (V12-Rippe) im Hauptturm der ehemaligen Kloster- und heutigen Pfarrkirche St. Marinus und Anianus in Rott am Inn.
Diese wurden nun nach 67 Jahren durch ein neues Glockenseptett aus der Glockengießerei der Abtei Maria Laach in der Eifel gegossen. Es dürfte sich wohl um den größten Glockensatz dieser Gießerei handeln, die ihren Gussbetrieb offiziell Ende 2015 eingestellt hat.
Zusammen mit der vorhandenen historischen Glocke von 1624 ergibt sich mit acht Glocken ein äußerst umfangreiches Geläut, das viele Differenzierungsmöglichkeiten zulässt.
Die Glocken wurden am Sonntag, den 28. Juni 2015 geweiht. Bereits am selben Tag wurden die drei großen Glocken in einer nicht ganz unspektakulären Aktion auf den Hauptturm gezogen. Dazu musste ein Kranführer die Glocken über die ganze Kirche hinüber vor die von ihm zudem noch abgewandte Seite des Hauptturms befördern, wo sie dann in die Glockenstube manövriert wurden. Dass dieses Unterfangen eine gewisse Zeit dauerte und sehr viel Präzisionsarbeit erforderte, liegt auf der Hand.
Die fünf kleinen Glocken wurden dann in den Tagen danach auf den kleinen Turm gezogen, darunter die schön verzierte "Wetterglocke" von Bartholomäus Wengle. Die Montagearbeiten übernahmen die Firmen Schauer&Sachs bzw. Gloria.
Am Vorabend des Hochfestes Mariä Aufnahme in den Himmel, den 14. August 2015, fand ein knapp halbstündiges Einläuten des Festtages mit den acht Glocken statt.
Das Geläut im Kurzüberblick:
8) JOSEFSGLOCKE
Schlagton: es²
Gewicht: ca. 290 kg
Durchmesser: 73 cm
7) PEREGRINUSGLOCKE
Schlagton: des²
Gewicht: ca. 410 kg
Durchmesser: 82,5 cm
6) BENEDIKTGLOCKE
Schlagton: b¹
Gewicht: ca. 570 kg
Durchmesser: 93 cm
5) MARIENGLOCKE
Schlagton: as¹
Gewicht: ca. 720 kg
Durchmesser: 105 cm
4) WETTERGLOCKE (Historische Glocke)
Schlagton: ges¹
3) PETER- UND PAULGLOCKE
Schlagton: es¹
Gewicht: ca. 1.540 kg
Durchmesser: 131 cm
2) MARINUS- UND ANIANUSGLOCKE
Schlagton: des¹
Gewicht: ca. 2.170 kg
Durchmesser: 147 cm
1) SALVATORGLOCKE
Schlagton: b°
Gewicht: ca. 3.120 kg
Durchmesser: 170 cm
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Rott am Inn ist benannt nach dem Flüsschen Rott, das östlich von Feldkirchen in den Inn mündet. Die Urkundenform „ad Rota“ (769) und „flumen qui dictur Rota“ (773), sowie die mundartliche Form Roud verweisen auf „Rotaha“, was so viel wie „roter Bach“ bedeutet. 1081 wird die Gründung des Klosters urkundlich erwähnt. Abt Benedikt II. (1757-1776) ließ anstelle der romanischen Basilika eine neue Klosterkirche erbauen. Jahrhundertelang war die Benediktinerabtei Rott am Inn eines der geistigen Zentren Altbayerns. Nach der Säkularisation verlor der Ort an Bedeutung.
Die Rotter Klosterkirche ist dem hl. Marinus und dem hl. Anianus geweiht. Nach dem weitgehenden Abbruch der alten Kirche durch „Tiroler Knappen“ Anfang März 1759 erfolgte bereits am 4. Juni die feierliche Grundsteinlegung. Nach alter Tradition begannen die Bauarbeiten im Osten mit der Errichtung von Sakristei und darüber gelegenem Psallierchor. Aufgrund der souveränen Bauorganisation Fischers und eines „allzu praecipitanten“ (übereiligen) Auftraggebers wuchs der gewaltige Bau zügig empor, so dass schon am 20. August 1760 das Richtfest begangen werden konnte, dem noch im November desselben Jahres die Schließung der Hauptkuppel folgte. Unterdessen nahmen die Stuckateure um Jakob Rauch mit der Dekoration des Psallierchors ihre Arbeit auf.
Das Jahr 1761 sah neben der Vollendung des Kirchendachs vor allem die Ausschmückung des Presbyteriums, an der neben Rauch nun auch Matthäus Günther mit der Freskierung des Deckenspiegels beteiligt war. Einen ersten Höhepunkt bildete die provisorische Aufstellung des Hochaltars von Ignaz Günther im November desselben Jahres.
Nach der Fertigstellung der Raumschale im April 1763 konzentrierten sich die Arbeiten auf die Altarausstattung. Nachdem das spätgotische Stifterhochgrab, das als einziges mittelalterliches Bildwerk in den Neubau übernommen worden war, seinen endgültigen Platz in der Vorhalle gefunden hatte, konnte am 23. Oktober 1763 die feierliche Kirchenweihe durch den Freisinger Weihbischof Franz Ignaz Albert von Werdenstein vollzogen werden. Zu diesem Zeitpunkt war die Ausstattung der Kirche noch nicht abgeschlossen. Beichtstühle, Eingangsgitter, Antependien und verschiedene Fassungsarbeiten zogen sich bis 1767 hin. Den endgültige Abschluss der Arbeiten bildeten die 1791 geweihten Seitenaltäre neben der Vorhalle.
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Quelle Glockendaten: Festschrift zur Glockenweihe
Quelle zu Ort und Kirche: www.wikipedia.de
Fotos, Videos und Tonaufnahme: unteroktav
Hintergrundmusik: Bach-dedication 01 (Christian Petermann), www.ende.tv
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Ablauf:
00:17 Bildpräsentation zu allen acht Glocken
02:49 Aufzug der großen Salvatorglocke
10:41 Das achtstimmige Vollgeläut (diesmal "grillenfrei" :-) )

Пікірлер: 13

  • @radnoll
    @radnoll9 жыл бұрын

    Schönes geschmackvolles Video. Gefällt mir gut.

  • @unteroktav

    @unteroktav

    8 жыл бұрын

    +radnoll Vielen Dank!

  • @ChristKoenigGlocke
    @ChristKoenigGlocke9 жыл бұрын

    Ziemlich stattlich für einen Neuguss, und klanglich schön. Ein Halbton hätt noch gutgetan.

  • @rainer-m.mehler9759
    @rainer-m.mehler97598 жыл бұрын

    Na dann, weiter so und gute Zeit und schöne Glockenklänge.Danke

  • @rainer-m.mehler9759
    @rainer-m.mehler97598 жыл бұрын

    da wird sich Franz-Joseph aber gefreut haben, vielleicht wacht er jetzt auf?

  • @unteroktav

    @unteroktav

    8 жыл бұрын

    +Rainer-M. Mehler Wollen wir das wirklich? :-) In Form von Helmut Schleich ist er ja präsent, das genügt eigentlich ;-)

  • @sakramentsglocke
    @sakramentsglocke7 жыл бұрын

    Bravo Applaus für das Tolle Video unteroktav . Auf meinen Kanal gibt auch Videos und zwar einmal das Angelus Läuten und anderes aus Titting. schau doch mal rein ;-).

  • @Glockenfampf
    @Glockenfampf9 жыл бұрын

    Das Vollgeläut scheint von einem etwas anderen Standort aufgenommen zu sein ? Hier gefällt es mir sogar noch ein wenig besser. Die B° kommt etwas besser zur Geltung findet ich. Interessant finde ich, dass die des' mit 2,2t doch eine recht stattliche Rippenschwere besitzt, die B° mit 3,1t dahingegen sogar verhältnismäßig leicht ausfällt. Hier wurde wohl mit einer sehr starken Rippenprogression gearbeitet. Eine b' mit 570kg ist auch nicht alltäglich.

  • @unteroktav

    @unteroktav

    9 жыл бұрын

    Glockenfampf Ja, waren nur wenige Meter, aber die haben durchaus genau das zur Folge, was du schreibst, nämlich, dass man hier die große Glocke bzw. die drei großen insgesamt besser hört.

  • @GlockenHZ
    @GlockenHZ9 жыл бұрын

    Eine absolut sehenswerte Präsentation! Die Glockenzier finde ich schlicht, aber sehr ansprechend. So ein Glockenaufzug kann sich erfahrungsgemäß ganz schön ziehen, besonders bei so vielen Glocken... die Eindrücke hier mit den großen Glocken sind aber recht prägnant und gut gewählt, mehr würde ich an dieser Stelle gar nicht sehen wollen. Auch die Tonaufnahme ist sehr gut (ich hoffe, für diese Aufnahme mussten keine Tiere leiden :-D ).

  • @unteroktav

    @unteroktav

    9 жыл бұрын

    GlockenHZ Danke für den Kommentar. Ja, der Aufzug war nicht in 5 Minuten vorbei und bei den anderen beiden Glocken bin auch nicht mehr dageblieben. Es entstand nur noch das eine Foto, das im Video zu sehen ist, wo die zweite Glocke gerade "schwebt". Für die Tonaufnahme wurden keine Grillen, Vögel o. ä. eliminiert, die hielten sich von selbst zurück.

  • @rainer-m.mehler9759
    @rainer-m.mehler97598 жыл бұрын

    Hallo, das war ja nur ironisch gemeint, aber sonst okay

  • @unteroktav

    @unteroktav

    8 жыл бұрын

    +Rainer-M. Mehler Keine Sorge, ich habe die Ironie schon als solche verstanden :-)

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