** Am 8. September feiert die Kirche das Fest der Geburt Mariens, der Gottesmutter. Im Benediktinerorden wird dieses sogar als Hochfest begangen. **
Rott am Inn D-BY
Ehemalige Klosterkirche St. Marinus und Anianus
Konfession: römisch-katholisch
Es erschallen alle 8 Glocken:
B° des’ es’ ges’ as’ b’ des’’ es’’
Aufnahme vom Sonntag, 15.08.2021, 10h24, Zusammenläuten zum Festgottesdienst am Hochfest Maria Himmelfahrt.
Nach dem zweiten Weltkrieg erhielt die bedeutende Kirche von Rott am Inn ein BVG-Stahlgeläute. Dieses entsprach den Ansprüchen der neueren Zeit nicht mehr und wurde 2015 durch ein neues Geläute abgelöst. Zu einer historischen Glocke, die noch erhalten war, gesellen sich nun sieben neue Instrumente, die von der Glockengiesserei der Abtei Maria Laach gefertigt wurden. Das nun achtstimmige Ensemble erklingt im erweiterten Idealmotiv und bietet ein ausserordentlich festliches und auch kräftiges Klangbild.
Das Benediktinerkloster Rott wurde wohl im späten 11. Jh. durch die ortsansässige Adelsfamilie gegründet. Unmittelbar nach der Gründung wurde auch die erste, romanische Klosterkirche errichtet, die in ihren Dimensionen dem heutigen Bau bereits entsprach. Der Baubeginn zum heutigen Gotteshaus fand 1759 statt. Entworfen wurde der Bau durch den bekannten Architekten Johann Michael Fischer (s. auch dessen Kirchen in Diessen • Diessen am Ammersee D-... oder Ottobeuren • Ottobeuren D-BY, Basil... ). Einige Bauteile des Vorgängerbaus wurden übernommen. Bereits 1761 war die Kirche unter Dach und wurde in den folgenden Jahren noch ausgestattet. Am 23. Oktober 1763 fand die feierliche Kirchweihe statt. 1802 musste der Nordturm aus statischen Gründen redimensioniert werden. 1803 erfolgte die Aufhebung des Klosters im Rahmen der Bayerischen Säkularisation, die Klosterkirche wurde zur Pfarrkirche und dadurch glücklicherweise vom Abbruch verschont. 1827 zog ein Blitz den Südturm in Mitleidenschaft, worauf dieser seine heutige Gestalt erhielt. Die letzte umfassende Restauration der Kirche fand 1994-2002 statt.
Die Kirche von Rott am Inn gehört zu den bedeutenden südbayerischen Klosterkirchen des Spätbarocks. Charakteristisch sind die ungleichen Chorflankentürme, die im Kern noch aus dem Mittelalter stammen und in den Erdgeschossen auch noch Apsiden aufweisen. Die Portalfassade wird noch von Resten der Klosterbauten flankiert. Der Kirchenraum ist eine herausragende Raumschöpfung des Spätrokokos. Durch deine eher dunkle und niedrige Vorhalle, die das Stiftergrab aufnimmt, gelangt man in den lichten Raum. An die grosse Kuppelrotunde schliessen sich zwei schmalere Räume als hinterer Teil des Schiffs und als Chorraum an. Der ganze Raum wird von Seitenkapellen und Emporen umgeben. Die Stuckaturen sind Werke von Jakob Rauch, die wunderbaren Deckengemälde stammen von Matthäus Günther. Bemerkenswert sind auch die Arbeiten der Altäre und der Kanzel, die mit ihren Figuren zum Teil Werke des bedeutenden Bildhauers Ignaz Günther sind. Auch die Altargemälde und besonders die Figuren der Seitenaltäre lohnen einen näheren Blick. Weitere beachtenswerte Bildhauer-, Schreiner, und Malererarbeiten ergänzen die Ausstattung. Die Orgel im originalen barocken Gehäuse entstand 1967 durch Anton Staller und wurde 2012 durch Johannes Führer, München, um 10 Register ergänzt.
Herzlichen Dank dem Pfarreibüro für die Auskunft und User arnoldusglocke für den wunderbaren Aufenthalt in Bayern.
Daten Glocken:
Alle Glocken, bis auf Nr. 4, wurden 2015 von der Glockengiesserei der Abtei Maria Laach gegossen.
Nr. 1
Salvatorglocke
Gewicht: 3’120 kg
Schlagton: B°
Nr. 2
Marinus- und Anianusglocke
Gewicht: 2’170 kg
Schlagton: des’
Nr. 3
Peter- und Paulusglocke
Gewicht: 1’540 kg
Schlagton: es’
Nr. 4
Wetterglocke
gegossen 1624
Giesser: Bartholomäus Wengle, München
Gewicht: unbekannt
Schlagton: ges’
Nr. 5
Marienglocke
Gewicht: 720 kg
Schlagton: as’
Nr. 6
Benediktglocke
Gewicht: 570 kg
Schlagton: b’
Nr. 7
Peregrinusglocke
Gewicht: 410 kg
Schlagton: des’’
Nr. 8
Josefsglocke
Gewicht: 290 kg
Schlagton: es’’
Bilder, Text und Tonaufnahme: Robin Marti