Spur T oder T Gauge sind Bezeichnungen für die kleinste heute verfügbare Nenngröße bei Modelleisenbahnen, die serienmäßig hergestellt werden. Und wie bereits im Titel dieses Modellbahn-Videos von Pennula zu lesen ist, schauen wir uns heute eine der wohl kleinsten Modellbahnanlagen der Welt an, nämlich die Miniaturwelt, die von Richard Kříž aus der Tschechischen Republik gebaut wurde.
Die Grundfläche seiner Eisenbahnanlage beträgt etwa zwei Meter in der Länge und knapp einen halben Meter in der Breite. Während wir uns bei Spur H0 Anlagen in einem Maßstab von 1/87 bewegen, haben wir es bei Spur N Anlagen mit einem Maßstab von 1/160 oder bei Spur Z Anlagen mit einem Maßstab von 1/220 zu tun. Doch bei Spur T tauchen wir in den unvorstellbaren Maßstab von 1/480 ab.
Richard Kříž hat sich in diesen Mikrokosmos im Modellbau hervorgewagt und vor dreieinhalb Jahren mit dem Bau seiner Mikro-Modellbahn-Anlage begonnen. Seine Miniaturwelt soll eine Gruppe von fünf kleinen Inseln irgendwo im Ozean repräsentieren, die durch eine Eisenbahnlinie miteinander verbunden sind. Es gibt kein konkretes Vorbild für diese Szenerie, so dass die Gestaltung seiner Modellbahnanlage ein reines Produkt seiner Phantasie ist. Auf den Inseln seiner Miniaturwelt gibt es zwei kleine Städte, ein Dorf mit Kirche, einen Hafen, eine Seilbahn sowie die beliebten sich selbst bewegenden Fahrzeuge, u.a. ein normales Auto und einen Reisebus. In der Tat, auf den Modellstraßen hat er ein Car-System im Maßstab 1/480 eingebaut.
Darüber hinaus befinden sich auf der Anlage ein Kinderspielplatz, eine Garteneisenbahn, ein Schrottplatz und eine alte Fabrik. Dass die Modelleisenbahnanlage auch einen Leuchtturm, ein Hotel auf einer Klippe, einen Solarpark und selbst Wälder mit vielen Bäumen beinhaltet, kann man recht leicht erkennen. Aber, dass selbst die Kabinen der Seilbahn mit Sitzen ausgestattet sind, fällt erst beim zweiten oder beim dritten Hinschauen auf.
Richard Kříž hat jeden Baum, jedes Haus, die Seilbahn, den Hafen, die Felsen, die Straßen, die Zäune, die Lampen, also einfach absolut alles selbst gebaut. Die Häuser hat er beispielsweise in einem Grafikprogramm entworfen und sie dann auf Papier ausgedruckt, ausgeschnitten und zusammengeklebt. Auch der Kran am Hafen ist von Hand gemacht. Richard Kříž hat den Kran am Computer entworfen, dann auf Karton ausgedruckt und mit einem Laser-Cutter in 1 mm dicke Karton-Bauteile geschnitten. Die einzelnen Kartonstreifen wurden dann zusammengeklebt und entsprechend lackiert.
Auch in diesem kleinen Maßstab funktionieren die Züge wie bei allen anderen Modellbahnanlagen auch: Es liegt eine elektrische Spannung an den Gleisen an, welche über die Räder an den Motor im Inneren der Lokomotive weiterleitet wird, der dann die Räder in Bewegung setzt. In diesem kleinen Maßstab wird der Antrieb jedoch noch durch Magneträder verstärkt, damit die Lokomotive besser auf den Gleisen haftet und die Traktion in den Kurven erhöht wird.
Anders als beim Faller-Car-System oder DC-Car-System, bei welchem die Modellfahrzeuge selbst durch einen Motor angetrieben werden und einem Magnetdraht unterhalb der Modellstraße folgen, bewegen sich die Miniaturfahrzeuge auf der Modellanlage von Richard Kříž mit Hilfe kleiner Magnetspulen, die wiederum ein Magnetfeld erzeugen. In den Fahrzeugen befinden sich die entsprechenden Gegenmagnete, die das erzeugte Magnetfeld unterhalb des Straßenbelags nutzen, um sich fortzubewegen.
Es gäbe noch viel mehr zu erzählen und zu berichten, beispielsweise wie Richard Kříž die Wasseroberfläche hergestellt hat oder die Seilbahn mit Berg- und Talstation konstruiert hat. Alles das und noch viel mehr könnt Ihr Euch in Richards KZread-Kanal anschauen. Er veröffentlicht regelmäßig kurze Videos, in denen es schwerpunktmäßig um den Mikro-Modellbau geht.
Richard Kříž
/ @richardkriz5776
Spur T bei eBay
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Pennula
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