Lost Place auf Teneriffa: Die riesige Bunker- und Geschützanlage von Los Moriscos

Bei der Batería Los Moriscos handelt es sich um eine der größten - wenn nicht die größte - Bunker- und Geschützanlage auf ganz Teneriffa. Sie liegt südlich der Inselhauptstadt Santa Cruz mitten im Nirgendwo.
Erreichbar ist dieser Lost Place am besten über das Örtchen Los Moriscos. Das Auto kann am östlichen Ortsende an einem Wendehammer geparkt werden. Wichtig: Es gibt zwar nur zwei Straßen, aber nehmt die obere, die quasi direkt an der Autopista TF-1 verläuft.
Dann sind es noch ein paar hundert Meter Fußmarsch bis oben am Hang ein Bunker unterhalb der besagten Autobahn zu sehen ist. Doch dieser Bunker ist nur ein relativ kleiner Teil der Verteidigungsanlage. Er diente als Spähposten, um sich nähernde Schiffe zu entdecken und einen Angriff darauf zu veranlassen. Spanien war zwar im 2. Weltkrieg offiziell neutral, sympathisierte aber mit dem Deutschen Reich. Von daher sollte die Anlage mögliche Attacken der Alliierten abwehren
Ein ganzes Stück unterhalb des Bunkers sind die Überreste der ehemaligen Geschütze zu erkennen. Mehrere große, kreisrunde Vertiefungen mit Betonfundamenten im Boden, dienten als Aufnahmen für die Kanonen.
Die Quellenlage zu der Anlage ist recht dünn, aber sie dürfte Anfang der 1940er Jahre entstanden und bis in die 1950er Jahre in Betrieb gewesen sein. Es wurde massenhaft Stahlbeton verbaut, die von oben sichtbaren Bereich aber mit dem für Teneriffa typischen Vulkangestein getarnt.
An der Seite der Fundamente kann man über ein paar Treppenstufen durch einen schmalen Eingang in den inneren Bereich der Anlage gelangen. Das erste Untergeschoss führt knapp unter der Erde entlang, es gibt aber auch noch mindestens ein Geschoss darunter. Dies habe ich mangels passender Ausrüstung nicht erkundet.
In Richtung des Landesinneren führt ein langer Gang tiefer in den Berg hinein. Ob eine Verbindung zu dem oben am Hang gelegenen Aussichtsbunker besteht, kann ich nicht sicher sagen, es erscheint aber wahrscheinlich.
Denn erkundet man diesen Bunker, so führt von einem der gepanzerten Aussichtspunkte eine steile Trittleiter tief nach unten.
Die Ausdehnung des Komplexes ist beindruckend. Unterhalb des Bunkers gibt es weitere Räume, zum Teil gefliest. Sie dürften als sanitäre Anlagen gedient haben.
Zwar kann fast die gesamte Anlage relativ problemlos betreten werden, dennoch ist absolute Vorsicht geboten! In zahlreichen Räumen klaffen Löcher im Boden, hier geht es ungesichert metertief nach unten. Die Gänge und Räume selbst haben Stehhöhe und sind relativ gut zu erkunden. Da die Anlage sehr verzweigt ist, besteht allerdings die Gefahr sich zu verlaufen.
Wenn ihr meint, die Anlage betreten zu müssen, seit euch der Gefahren bewusst. Erkundet sie auf keinen Fall allein und habt eine Person draußen, die im Notfall Hilfe holen kann. Handyempfang gibt es in den massiven unterirdischen Betongängen logischerweise nicht.

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