Am 04.03.2022 haben die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr Daniela Kluckert und der Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Region die neu gebaute Rendsburger Schwebefähre in Betrieb genommen.
Die Schwebefähre ist weltweit eine von nur acht noch existierenden Fähren dieser Art. Mit zwölf Stahlseilen, die einen Durchmesser von 36 mm haben, ist die Schwebefähre an der Eisenbahnhochbrücke Rendsburg befestigt. Sie hängt ca. drei Meter über der Wasserfläche. Pro Fahrt können 100 Personen und vier Pkw transportiert werden.
Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Die neue Schwebefähre ist ein technisches Glanzstück, das mit umfangreichem und detailliertem Expertenwissen und mit viel Herzblut gebaut wurde. Ab sofort kann diese ganz besondere Fähre wieder genutzt werden. Ein Wahrzeichen der Region ist zurück.“
Optisch ähnelt die neue Schwebefähre der ersten Rendsburger Schwebefähre von 1913.
Der Neubau ist mit modernen Antriebs- und Sicherheitssystemen ausgestattet. Vier Elektromotoren mit jeweils 30 kW-Leistung treiben die Schwebefähre an. Die Energieversorgung funktioniert redundant und das Fährdeck wurde aus einer rutschfest beschichteten durchgängigen Stahlplatte hergestellt. Neu ist auch die Installation eines modernen Kamerasystems.
Am 8. Jan. 2016 kollidierte die alte Schwebefähre mit einem Seeschiff. Eine Reparatur war nicht mehr möglich. Ca. 1.700 Personen und ca. 350 Fahrzeuge haben sie täglich durchschnittlich genutzt.
Seit 1988 stehen Eisenbahnhochbrücke und Schwebefähre unter Denkmalschutz.
Zum 100-jährigen Bestehen der Eisenbahnhochbrücke 2013 wurde das gesamte Brückenensemble von der Bundesingenieurkammer und der Architekten- und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein als historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland gewürdigt.