KASTL (AS), Pfarrkirche St. Peter - Einzelglocken, Motive, hist. Plenum, Festtagsplenum (Turmaufn.)

Музыка

Tonfolge: c¹-es¹-ges¹-g¹-b¹-c²-f²
7) KLEINE GLOCKE
Schlagton: f²+5
Gewicht: 250 kg
Durchmesser: 672 mm
Gießer und Gussjahr: unbezeichnet, vor/um 1300
Keine Inschriften
6) AUFERSTEHUNGSGLOCKE
Schlagton: c²+9
Gewicht: 333 kg
Durchmesser: 805 mm
Gießer und Gussjahr: Albert Bachert (Karlsruhe) 2009
Schulterinschrift:
"WIR WISSEN, DASS WIR AUS DEM TOD IN DAS LEBEN HINÜBERGEGANGEN SIND, WEIL WIR EINANDER LIEBEN"
5) MENSCHWERDUNGSGLOCKE
Schlagton: b¹+7
Gewicht: 483 kg
Durchmesser: 910 mm
Gießer und Gussjahr: Albert Bachert (Karlsruhe) 2009
Schulterinschrift:
"UND ER, DAS WORT, IST FLEISCH GEWORDEN UND HAT UNTER UNS GEWOHNT"
4) MARIENGLOCKE
Schlagton: g¹+2
Gewicht: 990 kg
Durchmesser: 1.150 mm
Gießer und Gussjahr: unbezeichnet (vermutlich Hermann Kessler I, Nürnberg), Anfang des 14. Jahrhunderts
Schulterinschrift:
AVE * MARIA * GRACIA * PLENA * DOMINUS * TECUM * BENEDICTA
3) PETERSGLOCKE
Schlagton: ges¹-3
Gewicht: 1.380 kg
Durchmesser: 1.244 mm
Gießer und Gussjahr: unbezeichnet (vermutlich Hermann Kessler I, Nürnberg), 1312
Schulterinschrift:
A(NNO) * D(OMINI) M * CCC * XII * SU(M) * FUSA * O * PETRE * PASTOR * SU(M)ME * ET * PAULE * DOCTOR * MAG(NE) * ORA(T)E * P(RO) * NOB(IS)
(Fehlende Buchstaben in Klammern ergänzt; Übersetzung: Im Jahre des Herrn 1312 wurde ich gegossen, o Petrus oberster Hirte und Paulus großer Lehrer bittet für uns.)
2) BENEDIKTUSGLOCKE
Schlagton: es¹+3
Gewicht: 1.523 kg
Durchmesser: 1.350 mm
Gießer und Gussjahr: Albert Bachert (Karlsruhe) 2009
Schulterinschrift:
"UT DEUS IN OMNIBUS GLORIFICETUR - AD MMIX"
1) STÜRMERIN
Schlagton: c¹+1
Gewicht: 2.740 kg
Durchmesser: 1.690 mm
Gießer und Gussjahr: unbezeichnet (vermutlich Hermann Kessler I, Nürnberg), 1322
Schulterinschrift:
AN(NO) D(OMINI) M * CCC * XXII * P(ER)FECTV(M) * E(ST) HOC * OP(US) *SUB * ABBATE * HERMA(NN)O * XRC * NOBISCV(M) * STA(N)TE
(Fehlende Buchstaben in Klammern ergänzt; Übersetzung: Im Jahre des Herrn 1322 wurde, mit dem Beistand Christi, dieses Werk unter Abt Hermann vollbracht.)
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Mit ihren vier historischen Glocken aus der Zeit um 1300 besitzt die ehemalige Klosterkirche Kastl eines der bedeutendsten und wertvollsten historischen Glockenensembles Süddeutschlands und darüber hinaus. Besonders die mächtige Grundglocke, die "Stürmerin" verdient Beachtung.
Der Legende nach wurde die "Stürmerin" auf Veranlassung König Ludwig des Bayern, seines Feldherrn Seyfried Schweppermann und des Kastler Abtes Hermann nach der gewonnenen Schlacht von Ampfing bei Mühldorf in Erfüllung eines Glockengelübdes gegossen. Ab Januar 2007 musste sie wegen eines Sprungs schweigen.
Weil aufgrund der unbefriedigenden Läuteanlage auch die anderen Glocken gefährdet waren, entschloss man sich zu einer umfassenden und grundlegenden Sanierung und auch Erweiterung um zwei Entlastungsglocken. Letztlich konnte sogar noch eine dritte neue Glocke angeschafft werden.
Diese neuen Glocken wurden von der Gießerei Bachert in der gotischen Lachaman-Rippe angefertigt, die speziell für das Kastler Geläut nochmals angepasst wurde, damit sich die neuen Glocken möglichst gut in das historische Ensemble einfügen.
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Die gewaltige Klosterburg überragt den oberpfälzischen Markt Kastl im Lauterachtal zwischen Amberg und Neumarkt in der Oberpfalz.
Im 11. Jahrhundert wurde hier ein Benediktinerkloster gegründet, das überregionale Bedeutung erlangte. Im 16. Jahrhundert aufgelöst, wurde es zunächst den Jesuiten und dann den Maltesern übergeben, bis die Säkularisation schließlich die Klostertradition beendete. In den Klostergebäuden war bis 2006 ein ungarisches Gymnasium untergebracht.
Die ehemalige Kloster- und heutige Pfarrkirche mit ihrer eindrucksvollen Vorhalle im Westen ist im Kern romanisch, wurde aber in der Gotik verändert (Einbau des Kreuzrippengewölbes) und erweitert. Von der Anlage her ist sie im ‚basilikalen' Stil konstruiert - das Verhältnis der Höhen vom Mittel- zu den Seitenschiffen beträgt im Chorraum 3 : 2, im (hinteren) Langhaus 4 : 2.
Eine Besonderheit der Kastler Kirche ist der Wappenfries an den Mittelschiffwänden des Langhauses (Ähnliches gibt es in der Kirche der Zistersienser-Abtei Maulbronn). Es handelt sich um die Wappen der Stifter und Wohltäter des Klosters.
Aus Platzgründen kann hier keine nähere Beschreibung von St. Peter erfolgen. Weitere Informationen zu den Glocken und zur Kirche gibt es z. B. unter www.glocken-kastl.de.
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Videos, Fotos und Tonaufnahme: unteroktav
Ablauf des Videos:
- 0:00 Außeneindrücke der Kirche und tabellarischer Glockenbeschreibung
- 1:04 Glocke 7
- 2:35 Glocke 6
- 4:03 Glocke 5
- 5:45 Glocke 4
- 7:52 Glocke 3
- 9:49 Glocke 2
- 12:16 Glocke 1
- 16:15 Zwei Motive (Salve Regina und "Fast"-Paternoster)
- 20:28 Das spätmittelalterliche Quartett der Glocken 1, 3, 4 und 7
- 25:58 Festtagsplenum mit allen sieben Glocken (mit Fotos aus dem Kircheninneren)
Herzlichen Dank an die Verantwortlichen in der Pfarrei Kastl für die Ermöglichung der Aufnahmen!
FROHE PFINGSTFEIERTAGE!

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