Eine Schutthalde wurde zur "Grünen Reitanlage" im Norden von Frankfurt am Main ~ "Reiten in Karben"

Спорт

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Aus einer ehemaligen Schutthalde für im Krieg zerstörte Gebäude, welche 1974 dem Reit und Fahrverein Karben e.V. übergeben wurde, wurde eine grüne Oase.
Reiten und Naturschutz - Pferdehaltung und Wohlfühlen - Der "Grüne Stall in Karben".
Noch immer liegen dicht unter der Oberfläche der Reitanlage Ziegelsteine und allerlei Bauschutt von Häusern, Scheunen und sonstigen Gebäuden, welche im 2. Weltkrieg in der Region zerstört wurden. Wir reiten also auf geschichtsträchtigem Untergrund.
Seit 1974 trägt der Reit- und Fahrverein Karben e.V. die Verantwortung für die Reitanlage am Ludwigsbrunnen.
In vielen Jahren und mit Hilfe vieler Helfer, wurden 1976 die ersten Turniertage durchgeführt.
Der Zufall wollte es so, dass 1978 ein Flugzeug über die Reitanlage flog und während der Turniertage ein paar Bilder machte. Zu diesem Zeitpunkt war bereits viel geschehen auf der Reitanlage - aber sie war noch über 40 Jahre vom "Heute" entfernt.
Tausende von Arbeitsstunden später - hunderttausende von Euros Später - tausende gepflanzter Bäume später ..... und wir sind im Heute und wir sind auf einer der naturnahen Sportanlagen unserer Region angelangt.
Heute stattliche Bäume, wurden in Jogurtbechern auf dem Balkon herangezogen und eingepflanzt. Teiche wurden angelegt (1094 gewannen wir für die Anlage des Teiches einen Umweltschutzpreis des Landes Hessen) , überall wurde Lebensraum geschaffen und bewahrt. In den vergangenen Jahrzehnten haben wir die Symbiose zwischen Natur und Reitsport angestrebt und in weiten Teilen sicher auch ungewöhnliches erreicht. Die Arbeiten zur Pflege und Gestaltung der Anlage, werden von den Mitgliedern des Reitvereins geleistet.
Jährlich werden unsere Anpflanzungen ergänzt und gegebenenfalls (Dürreschäden) ersetzt. Die Kapazität für neue Bäume ist weitestgehend ausgeschöpft, Blühsträucher und Blumen werden nachgepflanzt. Vor allem in den letzten Jahren mussten wir die Neuanpflanzungen intensiv betreuen, um ein absterben durch austrocknen zu verhindern. Durch „Unterlassung“ haben wir einige Bereiche der Anlage „sich selbst“ überlassen. Alleine am Rand des Springplatzes haben wir 2021 erstmalig, mit der „Bienen-Ragwurz“ eine besonders gefährdete Pflanzenart (Orchidee des Jahres 1995) entdecken können. de.m.wikipedia.org/wiki/Biene...
Mit einer Länge von ca. 400 Metern, haben wir unseren Astschnitt an verschiedenen Stellen unserer Geländegrenze aufgehäuft. Wir sehen mittlerweile wieder mehr Igel und vor allem Vögel, die diese Bereiche nutzen. Abgestorbene Bäume bleiben stehen, insofern dies vertretbar ist. Zu Einen sehen sie gut aus und verändern sich ständig mit all ihren „Bewohnern“ und zum Zweiten, bieten sie genau diesen Bewohnern einen Lebensraum und eine Bühne. Durch das Anlegen von Todholzinseln und Laubhaufen im Herbst haben wir nicht nur „Allerwelt´s-Insekten“ einen Lebensraum geschaffen, sondern auch für die seltene „Blaue Holzbiene“ die erstmalig 2020 bei uns gesehen wurde und in diesem Jahr in größere Anzahl beobachtet werden kann. Unter den vielen Wildbienenarten, die auf der Reitanlage zuhause sind, ist sie, als größte heimische Art, nicht nur eine Rarität, sondern auch eine Besonderheit mit Vorliebe für Edelwicken.
Ein Teil des „Heiligen Rasens“, wurde vor 3 Jahren aus dem Bann des Rasenmähers befreit und darf nun wild blühen. Sehr exponiert in der Lage mitten im Stalltrakt, bietet er vieles zum Entdecken. Es blühte zwar 2021 nicht viel, aber es ist dennoch eine Heimat für viele „sonderbare Wesen“.
Mit der Hilfe unserer Kinder betreiben wir seit vielen Jahren eine „Mikro-Baumschule“. Hier werden im Herbst Nüsse, Eicheln usw. gesammelt und eingetopft. Auch Steckholz steht auf dem Plan (Aktuell Platanen) und die am schnellsten wachsenden Bäume der Welt (Paulownia-die blühen auch toll), stehen auch in den Töpfen bereit und werden rund um die Anlage auch die letzten Lücken schließen.
Bei so vielen Blühpflanzen auf unserer Anlage, war die Aufstellung von Bienenvölkern eine logische Konsequenz. Wir haben aktuell 2 Völker bei uns. Die Imkerin steht für unsere jungen Lehrgangsteilnehmer (Ferienfreizeiten usw.) zur Verfügung und erklärt stets gerne, wer in den Stöcken wohnt und was dort geschieht. Bei den Kindern - Faszination pur.
Sandige Kanten wurden „stehen gelassen“ oder geschaffen, damit Wildbienen dort Einzug halten können. Auch andere Insekten und Reptilien fühlen sich bei uns wohl. Damit das so ist wird bei uns beispielsweise auch das Laub der Bäume zwar von den Rasen und Wiesen entfernt, jedoch wird es in Laubhaufen, rund um die Reitanlage herum aufgeschichtet und bietet allen Tieren, die auf diese Art der Überwinterungsfläche angewiesen sind, eine Möglichkeit zum Fortbestand.
Aktuell wurden zahlreiche Vogelhäuser neu auf der Anlage aufgehängt. Auch arbeiten wir zurzeit an Schlafplätzen für unsere Fledermäuse, die vor allem zwischen Juli und August an jedem lauen Abend ein viel beobachtetes Spektakel bieten.
Eine "Grüne Reitstalloase" in Karben.

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