Tonfolge: a¹-c²-d²-f² (Idealquartett)
4) BENEDIKTGLOCKE
Schlagton: f²+9
Gewicht: 105 kg
Durchmesser: 560 mm
Gießer und Gussjahr: Rudolf Perner (Passau) 2005
Flankeninschrift:
DIE LIEBE HÖRT NIEMALS AUF
1. Korinther 13,8
Inschrift auf der Flankengegenseite (nachträglich hinzugefügt):
ORA ET LABORA
Inschrift am Schlagring:
ADMMVI CATHEDRALI EYSTETTENSI
3) KLEINE MARIENGLOCKE
Schlagton: d²+0
Gewicht: ca. 230 kg
Durchmesser: 700 mm
Gießer und Gussjahr: Kaspar Haslauer (Ingolstadt) 1671
Schulterinschrift:
MIT GOTTES HILF VND GNAD • GOSS MICH CASPAR HASLAVER IN INGOLSTAT • MDCLXXI
2) CHORGLOCKE
Schlagton: c²+3
Gewicht: ca. 500 kg
Durchmesser: 880 mm
Gießer und Gussjahr: unbezeichnet, vermutlich aus der Gießhütte der Familie Glockengießer (Nürnberg), Anfang des 16. Jahrhunderts
Schulterinschrift:
sanctvs dommnvs devs sabaoth pleni sunt celi et terra gloria tva
1) GROSSE MARIENGLOCKE
Schlagton: a¹+3
Gewicht: ca. 750 kg
Durchmesser: 1.030 mm
Gießer und Gussjahr: unbezeichnet, vermutlich aus der Gießhütte der Familie Glockengießer (Nürnberg), um 1500
Schulterinschrift:
ave maria gratia plena dominvs tecum be nedicta tv in +
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Zur Geschichte des Nebengeläuts:
Bis zum Jahr 2002 standen im Geschoss unter der großen Glockenstube drei historische Glocken funktionslos auf dem Boden: Die Chorglocke, die kleine Marienglocke und die Stapf-Glocke aus dem Jahr 1723. Schon länger existierte außerdem der Plan, diese Glocken wieder läutbar zu machen. Im Jahr 2002 konnte das Vorhaben verwirklicht und die drei Glocken in einem neuen Glockenstuhl aufgehängt werden. Bei dieser Gelegenheit kam auch noch die große Marienglocke hinzu, die bis zu dem Zeitpunkt Teil des Hauptgeläuts war, aus klanglichen Gründen aber nun durch die neue Bistumsglocke ersetzt wurde. Ursprünglich hing sie auf dem Südturm des Ingolstädter Münsters, wurde aber in den 1960er-Jahren im Zuge der Neugestaltung und Erweiterung des Eichstätter Domgeläuts von dort erworben.
Somit befanden sich nun vier historische Glocken aus drei Jahrhunderten in der unteren Glockenstube. Bei der Stapf-Glocke stellte man jedoch einen Haariss fest, wodurch sie nicht richtig geläutet werden konnte. Sie wurde daraufhin abgenommen und fand ihren Platz im Diözesanmuseum. Durch einen glücklichen Zufall konnte man im Jahr 2006 das jetzt dreistimmige Geläut wieder komplettieren. Prof. Wolfram Menschick, langjähriger Domkapellmeister und Glockensachverständiger der Diözese Eichstätt, entdeckte in der Glockengießerei Perner eine "übrige" Glocke, die im Jahr zuvor für eine andere Kirche gegossen wurde, aber schließlich doch keine Verwendung fand. Mit Hilfe einer Aufnahme konnte der Zusammenklang mit den drei anderen Glocken überprüft werden. Der erste Eindruck Menschicks bestätigte sich: Die Passauer Glocke war eine geeignete Ergänzung für das bestehenden Dreiergeläut. Als sich Menschick dann auch noch bereit erklärte, diese ihn vom Klang her so beeindruckende Glocke für das Domgeläut zu stiften, stand der Anschaffung nichts mehr im Wege.
Das Besondere an der Glocke: Sie erklingt in Septimrippe und ihre Rippe hat darüber hinaus noch eine von Matthias Perner (* um 1700 in Pilsen; † 1760 in Eichstätt) verwendete Glockenrippe zum Vorbild. Matthias Perner, ein Vorfahre der ehemaligen Passauer Glockengießerei Perner, wirkte von 1729 bis zu seinem Tod in Eichstätt.
Die gesprungene Stapf-Glocke befindet sich derzeit nicht im Diözesanmuseum, sondern wurde wissenschaftlichen Untersuchungen zur Verfügung gestellt.
In der Läuteordnung des Eichstätter Doms ist das Nebengeläut für die Taufgottesdienste vorgesehen.
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Quelle Glockendaten:
• Glockenkartei der Diözese Eichstätt
• CD-Booklet "Die Glocken des Eichstätter Doms"
• Deutscher Glockenatlas, Bezirk Mittelfranken
- Auskünfte von T. Winkelbauer, Eichstätt
Fotos der Stapf-Glocke und der Schalttafel: T. Winkelbauer, Eichstätt
Alle übrigen Fotos und Video: armrein
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Herzlichen Dank für die Möglichkeit, auch dieses dritte Teilgeläut des Doms aufzeichnen zu können und veröffentlichen zu dürfen!