Zur Erhaltung der Eisenbahngeschichte leisten auch die Modelle von Kiss einen Beitrag, denn das Vorbild wird hier zum Mass aller Dinge! Das gilt ganz besonders auch für das Modell der Zahnrad-Dampflok des Typs HG 4/4, dessen Vorbild eine einmalige Lebensgeschichte zu erzählen vermag. In den 1920er Jahren baute SLM (Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik Winterthur) acht Dampflokomotiven für die Staatsbahn der französischen Kolonie Indochina, des heutigen Vietnam. Die Chemins de Fer Indochinois (CFI) setzten diese Loks auf der 84 km langen Meterspur von Tháp Chàm (32 m.ü.M.) nach Đà Lạt (1'488 m.ü.M.). Etwa die Hälfte des letzten Streckenabschnitts führt durch schwierige Geländeverhältnisse, wo drei Abschnitten als Zahnradbahn angelegt wurden. Bei einer Gesamtlänge von 84 km überwand die Strecke auf dem letzten Gebirgsabschnitt von 43 km 1’400 m Höhenunterschied.
Während des Vietnamkrieges wurde nach Angriffen des Viet Kong auf die Bshnstrecke der Betrieb 1968 eingestellt, und 1975 wurde die Eisenbahninfrastruktur demontiert, um die Bahnstrecke Hanoi-Ho-Chi-Minh-Stadt instand zustellen.
Die HG 4/4 ist nur wenig länger als die HG 3/4, nämlich 270 mm, und entspricht im Aufbau grundsätzlich dem der HG 3/4. Nachdem im japanischen Kriet vier der Zahnradlokomotiven HG 4/4 zerstört worden waren, erwarb die CFI 1947 vier Dampflokomotiven des Typs HG 3/4 aus dem Bestand Furka-Oberalpbahn (FO), da diese ihre Strecken kurz zuvor elektrifiziert hatte.