«Dialektik der Aufklärung» von Adorno/Horkheimer ("Denkstoffe")

"Dialektik der Aufklärung" ist eine im Untertitel als "Philosophische Fragmente" bezeichnete Sammlung von Essays von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno aus dem Jahr 1944 und gilt als eines der grundlegenden und meistrezipierten Werke der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule.
Angesichts des Triumphs von Faschismus und Monopolkapitalismus als neue Herrschaftsformen, denen die Gesellschaft keinen wirksamen Widerstand entgegensetzte, unterzogen die Autoren den Vernunftbegriff der Aufklärung einer radikalen Kritik. Sie formulierten die These, dass sich bereits zu Beginn der Menschheitsgeschichte mit der Selbstbehauptung des Subjekts gegenüber einer bedrohlichen Natur eine instrumentelle Vernunft durchgesetzt habe, die sich als Herrschaft über die äußere und innere Natur und schließlich in der institutionalisierten Herrschaft von Menschen über Menschen verfestigte. Ausgehend von diesem „Herrschaftscharakter“ der Vernunft beobachteten Horkheimer und Adorno einen Aufschwung der Mythologie, die „Rückkehr der aufgeklärten Zivilisation zur Barbarei in der Wirklichkeit“, welche sich in der gegenwärtigen Gesellschaft auf unterschiedliche Weise manifestiere. Diese „Verschlingung von Mythos und Aufklärung“ (Habermas) habe nicht einen Befreiungs-, sondern einen universellen Selbstzerstörungsprozess der Aufklärung in Gang gesetzt. Diesem Prozess durch „Selbstbesinnung“ und Selbstkritik der Aufklärung Einhalt zu gebieten, war ein zentrales Motiv der Autoren (Quelle: Wikipedia).
Im Gespräch mit Felix Schneider gibt der Soziologe und Publizist Prof. Detlev Claussen Auskunft (SRF, Reflexe "Denkstoffe" 2011).

Пікірлер: 13

  • @Bildertanz
    @Bildertanz2 жыл бұрын

    Ich habe dieses Gespräch sehr genossen - mit 18 Jahren habe ich das Taschenbuch (das war um 1970) gelesen, danach immer wieder. Ich habe nie verstanden, warum die beiden Autoren sich so geziert haben, es wieder zu veröffentlichen. Ganz, ganz ehrlich: ich finde es immer noch aktuell. Aufklärung zerstört alte Mythen, um neue zu errichten. Das war meine Urerfahrung aus diesem Buch. Das war die Dialektik der Aufkärung. Ich hoffe, dass ich es nicht falsch verstanden habe. Denn die neuen Mythen - wie zum Beispiel Künstliche Intelligenz - passen doch genau in diesen Mechanismus, der darauf zielt, Herrschaft über den Menschen zu erneuern. Danke für diesen Beitrag.

  • @marctwain8273
    @marctwain82732 жыл бұрын

    09:10 Die damals erhoffte Aufklärung, verschlungen vom Raubtierkapitalismus, wiederbelebung durch FFF - Prinzip Hoffnung (die Uhr tickt)

  • @poweredbyplants82

    @poweredbyplants82

    Жыл бұрын

    Was ist denn bitteschön "Raubtierkapitalismus"?! Gibt es in "deiner Welt" auch einen Kuschelkapitalismus?

  • @SH-ud8wd
    @SH-ud8wd2 жыл бұрын

    Der linke Untergang des Abendlandes (ausdrücklich von Adorno so konzipiert).