Im Mai 2023 waren Wahlen in der Türkei und ihr 100. Geburtstag. Recep Tayyip Erdogans Wahlsieg war knapp und verlief keineswegs reibungslos. Im Vorfeld kriminalisierte er die Opposition, spielte nationalistische Gefühle aus, hielt potenzielle Gegenkandidaten mit einer willfährigen Justiz in Schach, setzte Flüchtlinge als Hebel gegen die EU ein, blockierte den Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands, mauschelte mit Wladimir Putin. Was macht das mit seinem Land? Und kann Erdogan nun seine Präsidentschaft festigen?
Oliver Mayer-Rüth beschreibt in seinem Buch „Der Allmächtige?“ das skrupellose Vorgehen des türkischen Präsidenten seit dem Putschversuch 2016. Im Lichte zahlreicher persönlicher Erlebnisse und politischer Ereignisse schildert der ARD-Korrespondent den Weg der heutigen Erdogan-Türkei und macht klar, welche riesigen Kollateralschäden der autoritäre Staatschef in Kauf nimmt, um seinen Palast in Ankara nie wieder verlassen zu müssen. In seinem Vortrag werden die Ereignisse des Jahres 2023 rückblickend analysiert und ein Ausblick gegeben, wie es politisch und ökonomisch weiter gehen könnte in der Türkei.
Oliver Mayer-Rüth
ist 1972 in Erlangen geboren und studierte Kommunikationswissenschaften, Journalismus, Germanistik sowie Spanisch an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Diplom). Während des Studiums hatte er bereits zahlreiche Anstellungen bei öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehanstalten. Im Anschluss an sein Diplom wurde Mayer-Rüth ab 2000 festangestellter Reporter für ARD. Nachfolgend erhielt der Journalist mehrfach Preise für Auslandsberichterstattung aus Krisenherden, wie Irak-Krieg, Krieg am Gazastreifen oder Konflikt in Nord-Syrien. Nach mehrjährigen Aufenthalten im ARD-Studio Tel Aviv und Hauptstadtstudio Berlin ist Oliver Mayer-Rüth seit 2016 Auslandskorrespondent in Istanbul. Zwischen 2018 und Ende 2022 leitete er die Vertretung. Für seine außerordentlichen journalistischen Leistungen wurde Mayer-Rüth 2020 für den Grimme-Award nominiert.
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