Das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart hat einen prähistorischen Einbaum aus dem Seerhein bei Konstanz (Kreis Konstanz) geborgen. Das über 8,50 m lange Boot ist das bisher älteste, vom Bodensee bekannte Wasserfahrzeug. Das Wasserfahrzeug überdauerte die Jahrtausende in Sediment eingebettet in der Flachwasserzone. Das fragile Holz der Bordwände, mehrere Risse im Objekt und die Lage direkt am Naturschutzgebiet im flachen Wasser ließen lediglich eine Bergung in Teilstücken zu. Nach der Konservierung werden die Stücke wieder zu einem Ganzen aneinandergefügt.
Der Einbaum stammt aus der Übergangszeit zwischen dem Ende der Steinzeit und dem Beginn der Bronzezeit. Aus dieser Zeit sind bisher keine Pfahlbauten am Bodensee und generell nur wenige Fundstellen in ganz Süddeutschland bekannt. Die Siedlungslücke der Seeufersiedlungen am Bodensee dauert von 2400 bis kurz nach 2000 v. Chr. an. Durch den Einbaumfund kann die Nutzung des Sees als Wasserstraße oder Fischereigewässer für diese Belegungslücke erstmals belegt werden.