Café Europa 4: Europas Grenzen und Phantomgrenzen. Béatrice von Hirschhausen & Valentin Gröbner

Café Europa: Vorträge und Debatten zur Identität Europas.
Aufzeichnung vom: 4. Dezember 2019
Béatrice von Hirschhausen & Valentin Gröbner:
Europas Grenzen und Phantomgrenzen
Die Definition der Grenzen Europas verdankt es einer dynamischen Macht von außen: dem Aufstieg des Osmanischen Reichs im 15. Jahrhundert. So wird Europa seit 500 Jahren dementsprechend von Osten her definiert: Von dort, wo es vermeintlich endet.
Auf den Wahlkarten Europas sind bei der letzten Europawahl in 2019 überraschenderweise „Phantomgrenzen“ aufgetaucht. Diese Karten lassen die Spuren „verstorbener“ Territorien erscheinen wie das Habsburger Reich, das Osmanische Reich, die Teilung Deutschlands oder die Teilungen Polens.
Béatrice von Hirschhausen, geb. 1965, ist Geografin und CNRS-Forschungsdirektorin am Zentrum „Géographie-cités“ in Paris und am Centre Marc Bloch in Berlin.
Valentin Groebner, geboren 1962 in Wien, unterrichtet Geschichte des Mittelalters und der Renaissance an der Universität Luzern. Er hat u. a. über die Entstehung von Steckbriefen und Identitätsdokumenten gearbeitet. Zur Reihe Café Europa: Vorträge und Debatten zur Identität Europas
Die Romanfabrik (www.romanfabrik.de) und das Institut franco-allemand de sciences historiques et sociales/IFRA-SHS (Frankfurt) (www.ifra-frankfurt.de/) veranstalten gemeinsam ab Juni 2019 Vortrags- und Debattenabende unter dem Namen „Café Europa“. Mehrmals im Jahr halten kluge Köpfe Vorträge zu den verschiedensten Aspekten dessen, was Europa ausmacht.
Termine: www.romanfabrik.de/reihen-proj...
Europa ist nicht gleichzusetzen mit der Europäischen Union. Europa ist historisch, geographisch und kulturell umfassender und älter als die EU. Anders gesagt: Europa ist die Bedingung der Möglichkeit einer EU. Aber welches ist der Grund und welches die Begründung von Europa? Europa ist in kultureller Hinsicht zu vielschichtig, um seine Bedeutung in einem Satz zum Ausdruck zu bringen. Europa ist aber in politischer Hinsicht zu bedeutend, um es einfach als gegeben anzunehmen. Europa zu begreifen ist also, zumindest für Europäer, eine conditio sine qua non für die Zukunft seiner Bewohner.
In dieser Veranstaltungsreihe sollen deshalb die verschiedensten Momente der Identität Europas beleuchtet werden: in der Geschichte, der Religion, der Kunst und Architektur, der Musik, der Literatur und auch aus der Sicht von Nicht-Europäern.
Die Vorträge und Debatten mit ihrem Reichtum an Erfahrung und Wissen werden in einem Jahresbuch publiziert.
„Café Europa“ wird gefördert durch die Stadt Frankfurt, das Land Hessen, den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und das IFRA-SHS.

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