Bazon Brock & Heinz Bude: Kunst als das andere der Kultur

In der Reihe Vergiftete Verhältnisse - Gespräche zur Gegenwartskunst sprach Heinz Bude mit Bazon Brock über Kunst als das Andere der Kultur.
Wer Kunstfreiheit fordert, zählt auf die Freistellung der Kunst von politischen, ökonomischen, religiösen und moralischen Ansprüchen. Als das Andere der Kultur hat die moderne Kunst demnach nicht Direktiven von außen zu gehorchen, sondern lediglich der Verpflichtung auf sich selbst. Diese Entbettung aus dem Korsett der Gesellschaft wurde lange als Errungenschaft gefeiert. Neuerdings wird sie allerdings zunehmend kritisch gesehen. Einer Kunst, die nur um sich selbst kreist, soll eine Kunst entgegengehalten werden, die sich mit ihren Mitteln im Modus der Kultur erprobt und dadurch auf den Wiedereintritt in die Gesellschaft abzielt. Doch worin besteht die Autorität einer Kunst, die sich so ins Soziale verflüchtigt?
Bazon Brock, geboren 1936 in Stolp, ist emeritierter Professor für Ästhetik und Kulturvermittlung an der Bergischen Universität Wuppertal. Weitere Professuren an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (1965-1976) und der Universität für angewandte Kunst, Wien (1977-1980). Von 1968 bis 1992 führte der „Denker im Dienst“ und „Künstler ohne Werk“ in Kassel die von ihm begründeten documenta-Besucherschulen durch. 2017 erhielt er das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse.
Das Gespräch fand am 30. August 2022 an der TRACES Forschungsstation am Lutherplatz in Kassel statt.

Пікірлер: 13

  • @wolfgangfunfke6415
    @wolfgangfunfke6415 Жыл бұрын

    Herr Brock, Sie sind eine sehr wichtige Leitfigur in mein Leben geworden! Danke für diese perfekte Sendung. Sehr aufschlussreich!

  • @petrahopfner2075
    @petrahopfner207511 күн бұрын

    Wer denkt, muss schwätzen. Welchen Sinn sollte das Denken sonst haben, denn Denken braucht Austausch, denn es soll weitergehen.

  • @garyhalfway
    @garyhalfway Жыл бұрын

    Bazon Brock ist nahezu genial. Einen kleinen Einwand hätte ich, würde ich einen großen haben, tät' das, ob des unfassbaren Wissensschatz über den Brock verfügt, nur in meiner persönlichen Katastrophe enden. Mein kleiner Einwand lautet, Luhmann hat durchaus die Kritik von Habermas auf dem Soziologentag Anfang der 60er ernstgenommen und seine Schlüsse gezogen, die ihm halfen sein Projekt, "Theorie der Gesellschaft", Laufzeit 30 Jahre, Kosten: keine, umzusetzen. Luhmann war in den frühen 60ern noch zu nah an Talcott Parsons, diesem typisch amerikanischen Schaumschläger. Da musste erst noch ein gerüttelt Maß Deutschland dazu kommen, um das Menu abzurunden. Dann aber hat er die meines Erachtens nach schlüssigste Gesellschaftstheorie entwickelt, bis heute unerreicht. Zumindest, solange der bürgerliche Individualitätsanspruch Bazon Brocks nicht gesellschaftlich durchgesetzt ist und die Alternative zur Theorie selbstreflexiver Systeme schlichtweg darin besteht, alle anderen für Halunken zu halten.

  • @mymixture965
    @mymixture965Ай бұрын

    Ein faszinierender Mensch. Ich muss ihm bei dem Beispiel mit den Beatles widersprechen, da ist eben gar nichts bewiesen, was er da von sich gibt, ist falsch. Musik sollte nicht von einem Fachmann für bildende Künste beschrieben werden, das können sie nicht.

  • @erikmeerbaum3545
    @erikmeerbaum3545 Жыл бұрын

    hab jetzt nicht das wissen von herrn brock und steh auch sehr eigen im leben aber zu individualismus hab ich, ich vermute sehr eigene ansichten haha bzw halte nicht mal besonders viel vom denken haha musizier aber sehr gerne muss dabei aber immer meinen ex profi wohltäter club buchhalter mit suv mentalität im auge behalten der die feuerwehr, die exekutive, die post, die andere nachbarin befehligt und vermutlich demnächst auch das klinik personal es gilt die schuldvermutung

  • @Open-end
    @Open-end Жыл бұрын

    Sehr schön wie Herr Bazon Brock den Moderator in die Schranken weist. Herr Brock, Ich bitte Sie Einladungen mit so einer Fehlbesetzung nicht mehr zu folgen. Ein Moderator, der sich gegenüber einem Diskussionsteilnehmer derart unverhältnismässig und unverschämt verurteilend verhält, disqualifiziert sich als Diskutant. Solch eine Ignoranz und Arroganz hat in Ihrem Umfeld nichts zu suchen.

  • @gejopohl5102

    @gejopohl5102

    11 ай бұрын

    Unangenehmer als Budes gekünstelten Ausraster finde ich sein billiges Zürückrudern, als ihn Brock, von dem er wohl Rückendeckung erwartet hat, in aller Form zurechtweist. Nach obenm buckeln und nach unten treten - so kennt man es von Narzissten.

  • @jimknopf3935

    @jimknopf3935

    Ай бұрын

    Bude, das ist doch der "Prahler" und Mitautor des "Panikpapiers" der unlängst in Österreich auf einer Verantstaltung von seinem Part bei der Entwicklung der Maßnahmen in Deutschland geschwärmt hat.

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