1983: Hessie verbreitet Angst und Schrecken

Es geschah an einem Badesee nahe Darmstadt:
Aus dem Sommerloch von 1983 tauchte nach Jahrtausenden ein Urzeitmonster auf und schockierte Südhessen...
Mitschnitt der hr1-Sendung "Unterwegs in Hessen" vom 15. Juli 1983
Moderator: Klaus Krimmel
Reporter: Rainer Witt
Prof. Andreas Melkwitz: Thomas Koschwitz
u. v. a.
Hörfunk-Chefredakteur und -Programmdirektor des Hessischen Rundfunks fanden die Sendung erwartungsgemäß nur mittellustig, sprachen von "unverantwortlicher Verharmlosung" und zwangen die verantwortliche Abteilung "Zeitfunk" in den folgenden Sendungen zu einer Klarstellung in dem Sinne, daß speziell von einer nach so vielen Jahren im Ei recht hungrigen Hessie auf Landgang durchaus eine erhebliche Gefahr für Leib und Leben der Badegäste und Schaulustigen ausgehen könne.
Prof. G. beschwerte sich sogar ganz oben, warum man in der Sendung anstatt seiner einen "völlig inkompetenten, ahnungslosen, dahergelaufenen Pseudowissenschaftler aus dem Anschlußgebiet" interviewt habe. Intendant L. entgegnete G. ähnlich humorlos, er solle sich mal nicht so haben: Schließlich heiße seine Sendung "Ein Platz für Tiere" und nicht "Ein Platz für Untiere"; die Kompetenzvermutung spreche also nicht zwingend auf Anhieb für ihn. G. zog es nach dieser Abfuhr durch seinen Haussender vor, zunächst zu schmollen und bald darauf sogar zu sterben, was wiederum L. übertrieben fand.
Auch auf behördlicher Ebene ging es nach dem Auftauchen von Hessie und der eindringlichen Berichterstattung im Radio hoch her. Die Darmstädter Polizei fing sich einen dicken Anschiß des hessischen Innenministers ein: Nur er bzw. sein Staatssekretär seien befugt, die Hessische Bereitschaftspolizei für Katastropheneinsätze dieser Art in Marsch zu setzen. Daß man ihm, also dem Innenminister, nicht umgehend die Einsatzleitung vor Ort angetragen habe, sei erst recht unverzeihlich, sei er als FDP-Politiker im Umgang mit Erscheinungen aller Art doch routiniert wie kein anderer, zumal die besagte von Kindern unter anderem als von blau-gelber Farbe beschrieben worden sei.
Schließlich machten sich diverse Sittenstrolche und Unholde noch Jahre später einen Spaß daraus, beim Sennelaub in Ffm ein Hessie-Kostüm zu besorgen und, derart verkleidet, arg- und wehrlose Frauen an allerlei hessischen Kiesgruben im Sommer zu Tode zu erschrecken und ihnen dreckig lachend das Bikini-Oberteil zu klauen.
Die "Vollversammlung der Südhessischen Frauenbeauftragtinnen im Kampf gegen Chauvitum und sonstige antifeministische Zumutungen" (VollSüFraKaChaZum) lud Hessie daraufhin in Unkenntnis der tatsächlichen Hintergründe zum Verhör vor, scheiterte aber bereits beim Versuch der Zustellung des entsprechenden Bescheides ("Empfänger unbekannt verschwommen").
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