Linguistik & Sprachgeschichte des Deutschen
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Auf diesem Kanal teile ich Inputvideos für die digital gestützte Hochschullehre und thematische Screencasts zur Vorbereitung auf Lehrveranstaltungen im Flipped Classroom aus dem Bereich der germanistischen Sprachwissenschaft; daneben veröffentliche ich auch Live-Streams von Vorträgen sowie Tutorials und Reviews. Ab und an gehe ich auch zur Abwechslung ein Let's Play an.
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Пікірлер
Hammer Video. Für die Demokratie!
Danke :) Für die Freiheit!
Das Spiel vermittelt sprachlogische Grundkonzepte auf eine sehr interessante, spielerische Weise. Gibt einem zu denken, wie Deutschunterricht bzw. Sprachunterricht heutzutage aussehen könnte ...
... das ist ein sehr guter Ansatzpunkt. Mir hat es vor allem gezeigt, wie schnell sich Mathilde an die Muster, die das Spiel vorgibt, anpasst.
klingt spannend.
Du hast so eine angenehme Stimme ❤😮
Oh, danke :)
Ein plötzliches Ende! Was passiert denn beim Boss-Kampf?
Ja, Stream ist abgerissen -- gibt deshalb einen zweiten Teil! kzread.info/dash/bejne/lah7sLmddJSsc7g.html
55:02 _ Valenzgrammatik gegen Konstruktionsgrammatik - sehr heftig ( Rollenpostulierung ) 1:04:28 _ Zwischenebene ( zwischen Framenet und abstrakter Ebene )
Lieb's ja, die mittlerweile vertrauten Kommentare mit Timecodes :)
Reminder: Diskutiert haben wir im Seminar, ob selbstbezügliche Aussagen ("ich bin am Sprechen") besonders häufig angewendet werden. Das wäre noch zu eruieren.
Hußnätter, Hußnätter, lang lebe Hußnätter
Danke für einen weiteren wertvollen und sehr aufschlussreichen interessanten Beitrag.
Dass ich einmal Shadowdrop in einem linguistischen Fachvideo hören würde. Vielen Dank für die kompakte Zusammenfassung 🙏
Einmal Gamer, immer Gamer.^^
Wissen Sie zufällig, was das Folgende heißt: „Wente id kn iw nicht feylen, ghij konen wol hoghe vryen na iuwe-me stade, al weret, dat dyt myner dochter nicht enscheghe.“ (Ist aus Paris und Vienna)
Hatte ich das nicht schon beantwortet? Ich glaub schon :)
Wissen Sie, ob das gh, z.B. in den ghennen (denjenigen), wie ein g oder ein j ausgesprochen wird?
Das kommt auf die Region an, aber tendenziell eher als ich- bzw. ach-Laut statt g/j.
Wissen Sie zufällig, was das Folgende heißt: „Wente id kn iw nicht feylen, ghij konen wol hoghe vryen na iuwe-me stade, al weret, dat dyt myner dochter nicht enscheghe.“ (Ist aus Paris und Vienna)
Wohl aus dem Niederrheinischen (mit niederländischen und niederdeutschen Merkmalen), mgl. Übersetzung: "Ich weiß, dass ich nicht fehlen kann. Ihr mögt wohl hohe Freunde an Eurem eigenen Hof haben/behalten, auch wenn meine Tochter das nicht gutheißt." Da ich den kommunikativen Ort und Platz dieser Inschrift (?) nicht kenne, kann ich nur mutmaßen, dass hier jemand sehr zufrieden mit sich selbst ist, und sich nicht darum schert, was andere davon halten - die eigene Tochter eingeschlossen.
Danke, Professor Lasch: Es ist sehr schön. Bei 33,33% fehlt ein wenig, tatsächlich, vielleicht hat sich einer der Teilnehmer rasiert. Das ist tatsächlich schon ganz schön lustig. Der Plural von "das Korpus" ist natürlich "die Korpüsser", wie wir scherzhaft zu sagen pflegten, in solchen Fällen. (Aus welchem Dialekt stammt diese Form?) Allerdings waren es "die Statüsser".
Die "Korpüsser"? Erinnert mich ein wenig an den Plural von "Ananas": "Anananten".
Welch Geschichte, schade das ich nicht herausfinden werde wie man in 200 Jahren sprechen wird.
Alles Spekulation. Aber da das Deutsche und Englische prinzipiell sehr ähnlich sind, könnten sich einzelne Entwicklungen wie dort vollziehen: Nebensilbenausfall, weniger Umlaute (a-Umlaut zu e bspw.), starke (also ablautende) Verben werden weniger. Durch den Nebensilbenabbau kommt es zu Formsynkretismen (also Zusammenfall) und einer weiteren Reduktion des Kasussystems. Nominativ, Dativ, Akkusativ bleiben; die Aufgaben des Genitivs übernimmt eine Präpositionalphrase im Dativ.
Deontik , Epistemik , Evidenzialität
Die Geschichte ist unheimlich interessant und Ihre Stimme ist wirklich angenehm. Was jetzt noch gemacht werden muss, ich muss althochdeutsch lernen um meine Mitmenschen zu verwirren 😂🤣😅
Wenn jetzt sogar die Germanistik-Professoren sich bewusst den geltenden Regeln der deutschen Rechtschreibung lt. dt. Rechtschreibrat widersetzen, dann kann man auch als Außenstehender erahnen, wie groß das Maß an Ideologisierung an den deutschen Unis sein muss.
Erhellen Sie mich gern. Gegen welche Normen (nicht Regeln) verstoße ich?
Man kann die Wahrheit nicht oft genug wiederholen. Alles nur gelogen, von vorne bis hinten! Wir werden maßlos belogen und die Menschen erkennen noch nicht einmal die Form unserer Welt, in der wir tagtäglich leben. Alle Wissenschaftler, die an der heliozentrischen Sonnenkult Agenda mitgewirkt haben, waren Freimaurer: Kopernikus, Newton, Galileo, Einstein usw. Heutzutage werden die "Wissenschaftler" wie Harald Lesch und Neil deGrass Tyson eingesetzt, um die Heliozentrisches Weltbild und Weltraumpropaganda am Laufen zu halten. Die Erde ist messbar flach und unbewegt!
Ich widerspreche kurz: "Wahrheit" gibt es nur in Ideenlehren zu ergründen, die deshalb, schlussendlich, nicht "wahr" im Sinne der Logik sein können - glauben Sie also gern, was Sie wollen, nur mit Empirie hat das nichts zu tun.
Die Globalisten müssen immer lügen, da ihre Angaben und Aussagen in der Realität nicht beweisbar sind. Die Erde ist keine Scheibe die im Weltall nach oben fliegt, das sagen nur die Globalisten um die flache Erde ins lächerliche zu ziehen. Flach bedeutet, dass die Erde flache Erdoberfläche hat (Erdkreis). (vgl. Schöpfungsbericht: 1. Mo. 1,1-31; 2,1-4a)
Nutzen Sie den Kommentarbereich hier nicht propagandistisch.
" Ich pflücke dir eine Blume." 20:14 ( Konstruktionsgramm.) Fillmore 26:55 Chomsky 1:03:50
Da ich ein neugieriger Mensch bin - wofür sind die Timemarks?
@@AlexanderLasch 1) Interessant, weil die Valenzgrammatik das nicht ausreichend erklären kann. Für mich so etwas wie ein Debunking-Satz. 2) Enttäuschend, weil Fillmore meint, dass man die Deep Cases nicht mehr halten kann. 3) Relevant, weil ich die Chomsky-Widerlegung (zumindest teilweise Widerlegung ...) bezüglich der Piraha-Kontroverse verfolgt habe.
@@ChristianAMR 1) Nächster Schritt: Direktionale Präpositionalphrasen/Adverbiale. Ich gehe ins Kino/nach draußen/dort hin. Valenzgrammatisch eine echte Herausforderung, obwohl das eVALBU beim IDS diese Ergänzungen mittlerweile zulässt. 2) Ich würde eher sagen: Neufassung (FrameNet) 3) Sobald die Erwerbs- oder Gebrauchsperspektive dazukommt, kommt man mit der GG nicht weiter. Dafür kann sie anderes.
Ergativ-Konstruktionen 1:02:27
Grundlage: Nichtagentivität des Subjekts ( grammis.ids-mannheim.de/terminologie/986 ).
@@AlexanderLasch Vielen Dank!
...allerdings - von wegen achtsame Sprache - so oft von "Demokratischer Republik Kongo" zu reden OHNE zu erwähnen, dass diese eine harte Diktatur ist.
Divergenz zwischen Name und Realität, ja.
...hm Werk seiner Zeit. Ok. Allerdings nach 1945 gab es schon sehr viele Europäer, die "anti-kolonialistisch" dachten. HR ist hier 'einfach' ein konservativer im schlechteren Sinne...
Diese Kritik ist berechtigt - und kam in der Diskussion zur Präsentation wie andere Aspekte auch zur Sprache.
Danke 5 Sprechaktklassen Büdl 49:30
?
@@AlexanderLasch Bei dieser Minutenangabe gibt es eine bildliche Darstellung der 5 Klassen.
@@ChristianAMR Ich konnte Büdl nicht ganz deuten :)
@@AlexanderLasch :)
Helbig/Buscha listet 21 sematische Kasus.
Die Auseinandersetzung mit semantischen Rollen ist wesentlich breiter, als ich das Thema vorstellen konnte. Dass ich nicht auf Helbig einging, hat vor allem mit seiner sehr starken Verwurzelung in der Valenzgrammatik zu tun -- "valenzfreien" Einheiten in satzwertigen Ausdrücken gesteht er bspw. keine Rolle zu.
@@AlexanderLasch Danke für die Insider- Info.
Danke. Ich suche ein Buch, das eine Übersicht über die wichtigsten Grammatikmodelle liefert. Das Einzige, das sich dem annähert, scheint "Grammatikmodelle " von Schlobinski zu sein. Leider finde ich in der Inhaltsübersicht nichts über Kasusgrammatik ( deep cases ) und Konstituentengrammatik. Einige andere wichtige Modelle stehen jedoch drinnen.
Schon mal in den "Syntax"-Band hg. von Sven Staffeldt geschaut? www.sven-staffeldt.de/mediapool/6/60834/data/Zusammenfassungen/SAP_Inhalt.pdf
@@AlexanderLasch Danke für den Tip !
@@ChristianAMR Ich hoffe, dass er nützt, in der Tat ist das nicht so einfach, da an Brauchbares zu gelangen.
Niederösterreich zsammgefasst mit Burgenland
Danke. Die meisten der Deep Cases scheinen meiner Meinung nach schon durch die 8 Kasus des Sanskrit abgedeckt zu sein . ( Ablativ , Instrumental , Lokativ ... )
Einige, ja, nicht alle.
dufter Gebrauch : die zue Tür
Fjeden.
Also ich habe das Wort smombie schonmal in einem Podcast gehört (in “betreutes Fühlen mit Leon windscheid und atze- wenn ich mich recht entsinne)
... da schließen sich (wie bei "vong") viele Fragen an.
Ich weiß nicht, ob es in der Aufzeichnung zu hören ist, aber es traten starke Nebengeräusche während des Livestreams auf. Pfeifen und Rauschen.
Es ist leider in der Aufzeichnung zu hören -- das Pfeifen nicht, aber das Rauschen. Ich kann es mir, um ehrlich zu sein, nicht erklären. Ich werde aber versuchen, die Aufnahme für die Podcast zu bearbeiten.
@@AlexanderLasch Schade. Ich wollte das Problem während der Veranstaltung im Chat nicht näher beschreiben und Sie nerven. Das Thema fand ich aber sehr spannend. 👍🏻Vielleicht bringt die Bearbeitung des Tones ja was.
@@richterkai8246 Das freut mich. Ich muss jetzt erst einmal warten, bis die HD-Berechnung auf KZread durch ist (dauert in der Regel ca. 20 Stunden), und dann kann ich mich ans Postprocessing setzen.
@@AlexanderLasch Und das bei dem herrlichen Wetter... Ich wünsche trotzdem ein schönes Wochenende.
Na ich sitze nicht vor dem PC und warte :) Das Postprocessing geht ziemlich schnell.
1-Ich erzähle dir 2-ich kaufe ein Auto Sind sie performative oder konstative verben?
Also (1) ist kein vollständiger Satz, nehmen wir an, es wäre eine "Geschichte". Dann könnte man (1) als performativ ODER konstativ, meint deskriptiv, bewerten, je nach Kontext. (2) Jedoch ist konstativ.
@@AlexanderLaschwarum Nummer 2 konstativ ist?können sie das bitte erklären ?
@@mariamelghalban6904 Das kommt auf die Interpretation von performativ an. Wenn man zusätzlich zwischen performativ und illokutionär unterscheidet, wäre es performativ (weil damit angezeigt wird, dass eine Handlung vollzogen wird). Trifft man diese Unterscheidung nicht zusätzlich, wären mit performativen Verben eher die gemeint, die eine sprachlich vollzogene Handlung betreffen; und dazu zählt "kaufen" nicht. Die Differenzierung geht aber über 60 Sekunden weit (!) hinaus.
kleine anmerkung zu "grammatisch" vs. "grammatikalisch": laut paronymwörterbuch vom ids sind sie nämlich nicht unterschiedlich, sondern tatsächlich syonym
Danke für den Hinweis - deshalb auch "geschenkt". Man kann es, wenn so gelernt, schon im Gebrauch unterscheiden, aber die Differenzierung ist eine ähnliche wir bei "scheinbar" und "anscheinend".
Das war wieder herrlich. Die Veranstaltung hat mich an meine Ankunft in Dresden erinnert. Es gab tatsächlich einige Verständigungsprobleme. Zuvor hatte ich auf der Insel Rügen gelebt. Fänsen, Bebbeln, Kirsche anstatt Kirche, … Das fühlte sich damals seltsam an.
Danke für die Eindrücke :) Wie würde man auf Rügen sagen für 'fänsen' (ist weinen, heulen, jammern, also mit Langvokal, gemeint?), 'bebbeln' (auch mit Langvokal)?
@@AlexanderLasch Auf Rügen existierte in meinem Umfeld keine homogene Sprechergruppe. Es handelte sich größtenteils um Militärangehörige und deren Familien. Für bebbeln (Kurzvokal) wurde Fußballspielen verwendet und für fänsen (Langvokal) Weinen usw. Interessant war, dass man in Thüringen (meiner ursprünglichen Heimat) ‚ge‘ sagt, wenn man vom Gesprächspartner eine Reaktion erwartet, auf Rügen ‚ne‘. Dafür wurde mir in Dresden gar keine Entsprechung bekannt. Hier wiederum musste ich lernen, dass ‚nu‘ ‚ja‘ heißt. Für ‚nu‘ kenne ich weder für Thüringen (Raum Mühlhausen) noch für Rügen ähnliche Begriffe, außer der Vokalvariatione ja-jo an der Küste.
Grüße gehen raus an Christian Tramitz & Christoph Maria Herbst in "Tramitz and Friends".
was sind das für Fragen? Sind Sie sozial engagiert um dann für Spenden betteln?
Habt Ihr schon immer versucht X zu bekommen? Wundert Ihr Euch auch, warum manche anderen so erfolgreich sind, und Ihr nicht? Möchtest Du wie ich 10.000€ am Tag passives Einkommen generieren? Kommt Dir das bekannt vor? Dann brauchst Du X. Bleib 60 Sekunden dran und erfahre, wie Du X bekommst. In meinem kostenlosen Webinar.
@@AlexanderLasch oje ja vor allem hier auf der Platform.
Ein weiterer Wunsch von mir bzw. eine weitere Anregung wäre auch, warum sich das grammatikalische (!! 😁 😁 😁) Geschlecht bei einigen Wörtern im Laufe der Zeit (also von Althochdeutsch auf Mittelhochdeutsch bzw. von Mittelhochdeutsch auf Neuhochdeutsch,...) geändert hat!! 😃 😃 Wie zB in "slango" (MWn erst im [Früh-]Neuhochdeutschen weiblich, vorher männlich) und "mecko" (wo ich bis heute nicht herausgefunden habe, was dieses Wort [eigentlich] heißt!!) 😁 😁 😁 😃 😃 Vielen Dank noch einmal für Ihre Antwort und Ihr Feedback!! 👍 👍 😃 😃
Mal schauen, ob sich im Seminar jemand auf das weite Feld begibt :)
Hätte aber (wieder) eine kleine Frage bzw. Bitte: Könnten Sie vielleicht - natürlich nur, wenn es für Sie nicht zu zeit-, aber auch kostenintensiv ist!! - eine (kleines) Video über die sogenannte "Metathese" (bzw. sogar Metathesen, falls es mehrere gibt) im Deutschen bzw. allen Stufen davor (Mittelhochdeutsch, Althochdeutsch,...) machen?? 🤗 🤗 Als mittlerweile einigermaßen "alte Schachtel" (38 "Lenze" auf dem Buckel 😁 😁 😁) trage ich mich mittlerweile WIRKLICH mit dem Gedanken, im Herbst bei "uns" in Wien das Studium der Germanistik zu beginnen!! 😁 😁 😁 😃 😃 Ein (zusätzliche) "menschliche Komponente" würde mich (noch) stärker dazu motivieren!! 🤗 🤗 Vielen Dank für Ihre Antwort!! 👍 👍 😃 😃 🤗
So komplex ist das nicht; das pflege ich mit ein :)
Vielen Dank (wieder einmal) für dieses Video und diesen Beitrag!! 👍👍 🤗 🤗 War wieder einmal sehr interessant, wissenswert und lehrreich!! 👍👍 😃 😃
Sehr gerne 😊
oje ob die Österreicher das auch so sehen, dass in Österreich Bayerisch gesprochen wird...
Mittelbairisch! Und nicht überall, klar.
Diese angebliche Differenzierung von "als" und "wie" kann ich als Österreicher überhaupt nicht nachvollziehen. Diese Differenzierung gibt es bei uns einfach nicht, auch nicht in der geschriebenen Sprache. Das selbe gilt für stimmhaftes und stimmloses "s". Es gibt im österreichischen Deutsch kein stimmhaftes "s" und wenn ich manchmal von bundesdeutscher Seite den Spruch gehört habe "s wie Sonne", dann hab ich nie verstanden was sie damit meinen. Das "s" im Wort "Sonne" wird in Österreich und Bayern und auch im schwäbisch-alemannischen Raum nicht stimmhaft ausgesprochen. Somit eigenet es sich auch nicht als Beispiel. Oder "das selbe" und "das gleiche". Wo ist da der Unterschied? Solche angebliche richtige Formen gibt es zu hauf, wo man einfach nur den Kopf schütteln kann, wer sich solche konstruierte Differenzierungen überhaupt ausdenkt und dann auch noch die Chuzpe hat, es anderen aufzwingen zu wollen.
Nun, Variation ist Variation - und manche "Regel", die man besser als "Norm" bezeichnete, lässt sich aus dem Sprachgebrauch her überhaupt nicht oder nur sehr schwer motivieren. Auch das muss man immer wieder offenlegen. Gleiches gilt für die mehrfache Verneinung, den Perfektgebrauch, die tun-Periphrase und einiges mehr.
Der Karl Lachmann hat uns das normalisierte Mittelhochdeutsch hinterlassen und damit ist er mit dem Bulldozer über die regionalen Sprachformer drübergefahren und hat deren Sprachgeschichte unter einer deutschnationalen akademischen Betonschicht begraben. Selbst Germanisten lesen Texte heute in seiner Form und interessieren sich gar nicht mehr für die überlieferte Originalform. Man könnte das fast als feindliche Geschichtsaneignung deuten. Das ist wie wenn Russland heute die ukrainische Geschichte für sich reklamiert und zur eigenen Geschichte erklärt. Genau so haben es damals diese preußischen Gelehrten mit den erhaltenen mittelalterlichen deutschen Texten gemacht, die in ihrer großen Mehrheit in ganz anderen Regionen entstanden sind. Man hat den Bayern und Schwaben und Tirolern und Österreicher und Schweizern einfach ihre Sprach- und Kulturgeschichte weggenommen und daraus ein deutsche Nationalgeschichte gezimmert.
Könnte man. Und es gibt auch einige, die das tun. Ich würde es gern differenzierter sehen. Lachmann und Umfeld haben sich eine Sprachgeschichte auf der Basis 'ihrer' Quellen aufgebaut. Philologisch waren sie bestens ausgebildet, sodass spätere Funde von Fragmenten zum großen Teil ihre sehr guten und teils spekulativen Rekonstruktionen bestätigten. Der Fehler der Rezeption 'dieser' Germanistik (zu der auch die Grimms, Benecke & Haupt gehören) ist, dass sie die Intention dahinter nicht offenlegt.
@@AlexanderLasch man muss ein bisschen am Podest des romantisch-nationalen Geschichtsbildes der Germanistik aus dem 19. Jahrhundert sägen und wenn da von niederdeutscher Seite ein wenig Unterstützung kommt, finde ich das sehr gut. Mir gefällt, dass sie immer wieder diese andere Perspektive in Ihre Vorlesungen einbauen.
@@ekesandras1481 Danke :)
Ich fand es wieder höchst interessant. Sowohl den sprachgeschichtlichen Teil als auch den feuerwehrtechnischen.
14:15 Ist mir auch schon aufgefallen, hat mich egal gefreut, dass Sie das ansprechen! Gibt's zu Sprachprestige in dem Kontext Literatur?
Lieber Johannes, hat mich mega gefreut, von Dir zu lesen. Dein "egal gefreut" nehmen wir mal als Thema auf :D
@@AlexanderLasch Da hat mich die Autokorrektur gesnitched/gesnicht. :D
@@johannes_wolf Jemand im Kurs kannte das!
Gibt es schon eine KI, die Text gut in leichte Sprache umwandelt?
Nein, noch nicht. Deepl Write geht in die Richtung. Bei der Zusammenfassung, Gliederung und Gestaltung von neuen Formaten können KI-Generatoren sicher unterstützend eingesetzt werden - und wir probieren das auch mit Erfolg. Aber: Die redaktionelle Arbeit, der Schliff zur guten Lesbarkeit und die Korrektur auf Verständlichkeit sind wichtiger denn je.
das Problem dabei ist auch, dass KI auch didaktische Entscheidungen leisten müsste. Es ist ja nicht nur Translation. Es ist durchaus auch zu entscheiden, was wichtig ist. Ansonsten hat man ein Quantitätsproblem, weil die Texte viel zu lang würden. Gar nicht so leicht, diese Leichte Sprache.
@@meoowwkitty Ist denn bei leichter Sprache die Länge vorgeschrieben? Muss ich unbedingt kürzen?
Verschiedene Anbieter sagen ihre Angebote können das. Zum Beispiel capito oder Summ AI. In der Regel sind das Overlaydienste. Für Einfache Sprache gibt es noch mehr. Hier hat Sabine Manning die Übersetzungsleistung der verschiedenen Anbieter getestet und miteinander verglichen. (Die Berichte dazu gibt es im Multisprech Blog) Zur Frage wie sinnvoll das Übersetzen durch KI (oder auch Mensch) ist und ob das für Barrierefreiheit/Inklusion nützlich ist, gibt es im neuen Hurraki Forum einen Thread. Wir freuen uns über weitere Meinungsbeiträge Hurraki -> Forum -> Thread: "Tipp: 37C3: Rettet uns die KI?"
Hm, könnten durch den Einsatz des Begriffs in der Lehre doch ein Gattungsbegriff (s. „Tempo“) entstehen? 🤓🧐🙃