Wenn Eltern ihre Kinder nicht mehr erkennen

Demente Eltern sind für Kinder eine enorme Herausforderung. Besonders schmerzhaft ist es, wenn die eigenen Kinder für Fremde gehalten werden

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  • @stucklescrafter5712
    @stucklescrafter5712 Жыл бұрын

    Danke für den Beitrag. Gerne mehr zum Thema Demenz und wie die Kinder es schaffen sich über die Situation der Eltern nicht zu zerstreiten.

  • @riafoll7837
    @riafoll7837 Жыл бұрын

    Eine sehr gute Analyse! Ich glaube das die Angehörigen dann vor der Aufgabe stehen sich zu kümmern, das ist eine große Belastung . Ich kann das nachvollziehen, das sind schwierige Situationen. Meistens leben die Leute in der Vergangenheit. Neues können sie sich leider nichts mehr merken.

  • @Jul1anDerEchte
    @Jul1anDerEchte Жыл бұрын

    Durch das Schauen ihrer Videos, bekomme ich regelmäßig neue Gedankenanstöße. Ich habe diverse Patienten mit Demenz kennengelernt. Dennoch wahrscheinlich im geringeren Umfang als Sie. Bisher habe ich selten Patienten in einer Diagnostik erlebt, welche zu der Demenz, akut psychotische Symptomkomplexe aufwiesen. Daher ist mir eine Patientin besonders in Erinnerung geblieben. Zufällig war die P. eine sehr sehr bekannte Nachrichtensprecherin. Zu der Demenz kristallisierte sich nach kurzer Zeit heraus, dass eine spezifisch visuell / akustische Halluzination besteht. Die P. hatte größtenteils Ihren verstorbenen Ehemann gesehen, gehört und mit Ihm gesprochen. Er war so präsent, dass Sie selber teilweise ausblendete, dass er verstorben ist. Durch eine umfassende Begutachtung, konnte ich sicher festhalten, dass kein Leidensdruck sondern eher eine Ressource die Folge ist. (Konstant ohne progrediente Entwicklung und Ambivalenz der entsprechenden Wahrnehmung) Im klinischen Setting ist nach Datenlage ein solches Phänomen bekannt, jedoch weniger untersucht. Es ist fast nicht vorkommend, dass wirklich kein Leidensdruck bei psychotischen Wahrnehmungen vorhanden ist. Das auch nicht die Wahrnehmung fälschlicherweise positiv beeinflusst wird durch Stimmen die einen zu etwas ermuntern, im Grunde dennoch zur verschlechterung der Lebensqualität führen. Sei es nur eine deprivatisierung oder andere Folgen wie bei z. B manischen Psychosen. Da es kein Leidensdruck in jeglicher Hinsicht für die Patienten war, sah ich keine Indikation, medikamentös die Wahrnehmung zu verändern bzw zu genesen, da nach Definition von Krankheit, Syndrom oder Symptom, nichts zu genesen war. Ich holte mir zwei weitere Expertisen ein, von einem Neurologen für Geriatrie und einer Neuropsychologin für Psychotherapie spezialisiert auf Gerontopsychiatrie. Beide bestätigten unabhängig meine Vorgehensweise unter selbstverständlich differenzialdiagnistischer Vorgehensweise. (Auch Medikamentös indizierte Wahrnehmungsveränderungen dahingehend sind ausgeschlossen) Meine einzige Erklärung bisher ist, dass es ein Phänomen der vaskulären Demenz sein könnte, welche entsprechend Glück im Unglück war und durch die neurologisch bedingten Veränderung, eine solche Situation entstanden ist. Würde keine Demenz bestehen, wäre die Wahrnehmung Krankhaft. Eine andere Umweltreaktionen und einhergehende Belastung im sozialen Kontext wäre mindestens die Folge. Vielleicht würde sich ein psychotisches Krankheitsbild, in einer "perfekten Gemeinschaft" ganz anders entwickeln oder zeigen? Haben Se vielleicht schon Menschen kennengelernt, welche nicht unter einer Psychose leiden (im Sinne der Ausprägung, nicht das nicht vorhanden sein :))? Oder Demenzpat., welche Psychosen anders verarbeiten? Da ich eher mit Parkinson Klientel arbeite, sind Ihre Erfahrungen / Wissen sicher umfangreicher zu Themen aus der Gerontopsychiatrie. Natürlich klar, dass wenn sich zusätzlich neue Symptome ergeben, wie eine Weglauftendenz aufgrund der Psychose, eine erneute Prüfung nötig ist. Wenn der verstorbener Mann jede Nacht mit ihr ausgehen möchte und Sie nicht mehr zurück findet, wäre meine Ansicht natürlich grundlegend anders. Würde man der Pat. den verstorbenen Ehemann nehmen, würde Sie zum zweiten Mal einen riesen Verlust durchmachen. Dies war in der Situation nicht förderlich. Der Verlust hätte keine positive Wirkung im Alltag gehabt. Die Punkte, übersieht man etwas, die Person hat eine Psychose und meine grundsätzlichen Erfahrungen mit Psychosen lösten einen innerlichen Konflikt aus und Ambivalenz welche Vorgehensweise auch unter Berücksichtigung von Angehörigen, nun die richtige ist.

  • Жыл бұрын

    Meines Erachtens haben Sie ganz richtig sich verhalten. Die Patientin nimmt ja letztlich nur „Anleihen“ aus einer für sie erfüllten Zeit und verlagert sie in die Jetztzeit, in der der Alltag vermutlich trostlos für sie sonst wäre. Es handelt sich um eine produktive Symptomatik im Rahmen d Demenz, aber um keine akut psychotische Erkrankung, daher ist d Dynamik eine andere. Neuroleptika würden diese „Einbildungen“ mindern, vermutlich aber nicht ganz hemmen, aber ihr einen wesentlichen Teil ihrer „subjektiven Lebensqualität“ nehmen. Für Angehörige ist der Zustand verständlicherweise schwerer zu ertragen.