Warum führen Menschen

Eine Einschätzung aus politikwissenschaftlicher Sicht
Nach Carl Philipp Gottlieb von Clausewitz beginnt ein Krieg nicht mit dem Erobern, sondern erst mit der Verteidigung: Erobern hat nur das Besetzen, Verteidigen aber das Kämpfen zum unbedingten Zweck. Prof. Münkler wird zeigen, dass dies u.a. auch für den Krieg in der Ukraine gilt.
Historisch beginnen Kriege als organisierte Gewalt mit der neolithischen Revolution und dem Übergang zu Ackerbau und Viehzucht, als sich die Jäger- und Sammlergruppen nicht mehr aus dem Weg gehen konnten, ein sozio-ökonomischer Gegensatz entstanden war und die Gruppen, welche Vorräte angelegt hatten, ausgeraubt werden konnten.
Laut der frühen Texte spielte Frauenraub bei vielen Kriegen eine Rolle, um der Vermehrung willen, oder um die geraubten Frauen als Trophäe vorweisen zu können. Vergewaltigung ist bis heute trotz der kriegsrechtlichen Regelungen weiterhin ein immer wieder auftretender Faktor von Kriegsführung, wenngleich sicherlich kein Kriegsgrund. Hinzu kommt als genuin politisches Motiv die Kontrolle über Räume (Land und Meer), also der Aufbau von Machtkonstellationen, um eine Region zu beherrschen.
Kriegführung ist jedoch kostspielig, und so gab es seit dem 18. Jahrhundert die Vorstellung einer Abschaffung des Krieges. Dabei spielte zuletzt wirtschaftliche anstelle militärischer Macht eine große Rolle - aber das hat sich mit Putins Angriffskrieg auf die Ukraine als eine Vorstellung mit vielen Voraussetzungen erwiesen.
Prof. em. Dr. Herfried Münkler
war Professor für Politikwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2004/05 war er Gastprofessor am Wissenschaftszentrum für Sozialwissenschaften Berlin, 2001 Akademieprofessor an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Zuvor war er Gastdozent am Institut für Höhere Studien Wien. In der Vergangenheit beteiligte er sich an zahlreichen Forschungsprogrammen der DFG, der VW- und der Thyssenstiftung, leitete mehrere Arbeitsgruppen an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und erhielt zahlreiche Preise. Viele seiner Bücher gelten mittlerweile als Standardwerke, etwa „Die neuen Kriege", „Imperien" und „Die Deutschen und ihre Mythen", das 2009 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde. Weitere Publikationen: „Der Große Krieg", „Kriegssplitter. Die Evolution der Gewalt im 20. und 21. Jahrhundert" oder „Der Dreißigjährige Krieg. Europäische Katastrophe, deutsches Trauma 1618-1648".
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