Als letzte von unseren Kreta-Wanderungen mein Schlucht-Highlight auf der Insel - die Aradena-Schlucht.
Nicht so lang wie die Samaria-Schlucht, auch keine so engen Stellen wie bei der Imbros-Schlucht und auch keine ganz so hohen Felswände, aber dafür naturbelassen. Hier gibt es keine Treppenstufen und Wege, keine Linien- und auch keine Touristenbusse, Taxishuttles und Ausflugsschiffe hin und demgemäß auch kaum Menschen.
Die Aradena Schlucht liegt in einer wahrlich fast menschenleeren Ecke im Südwesten Kretas.
Der Stille förderlich ist zudem der erschwerte Zugang. Denn egal wie und wo man startet, man muss den ganzen Weg hoch und außenherum wieder herunter zum Meer laufen.
Entsprechend haben wir hier den ganzen Tag nur eine Hand voll Menschen gesehen. Besonderen Spaß macht auf dem Weg durch die Schlucht auch ab und an eine kleine Klettereinlage.
Wir starten unsere Wanderung im Geisterdorf Aradena, das vorwiegend nur mehr aus kargen Ruinen, reinen Grundmauern der Häuser, besteht. Fast direkt an der Aradena Brücke, einer einfachen Stahlbrücke mit unbefestigten Holzplanken. Was das heißt, erfahren wir später 🙂
Vor uns liegen rund 600 Höhenmeter und 7 Kilometer Strecke - jeweils im Ab- und Aufstieg.
Zunächst folgen wir nochmals sachte ansteigend, einem kaum befahrenen Sträßlein, das in Richtung zu dem Ort "Loutro" ausgeschildert ist.
Bald geht es von dieser kargen Hochebene dann hinunter gegen das Libysche Meer. Nach kurzer Strecke zweigen wir auf einen kaum erkennbaren, schmalen Pfad aus, der in Richtung des Örtchens Livaniana führt.
Wir folgen Pfaden westlich des Ortes und oberhalb der Schlucht bis es am Ende steil hinunter ans Meer geht. Bald erreichen wir den kleinen Badestrand Marmara und genehmigen uns in der dortigen Taverna Dialeskari, welche mit Strandblick oben auf dem Felsen thront, einen Kaffee.
Die Hälfte des Weges ist geschafft. Nun gehen wir in den, in der Bucht einmündenden Schluchtausgang und flanieren zunächst bequem eben auf großen Flußschottern durch die Felswände.
Es ist eine sehr schöne Schlucht bei der bequeme Abschnitte mit leichter Blockkletterei abwechseln. Höhepunkt ist sicherlich die Schlüsselstelle an einer senkrechten Felsstufe. Hier führen zwei Metallleitern hinauf, gefolgt von einer seilgesicherten Passage.
Dahinter wird es schon wieder gemütlicher, nur ein seltsames Donnergrollen verunsichert uns ein wenig. Zwar sind landwärts schwarze Wolken zu sehen, aber die Wettervorhersage versprach Trockenheit. Nachdem es dann wieder "donnert" und wir uns unserem Startpunkt nähern, erschließt sich auch dieses fastb ohrenbetäubende Geräusch. Es stammt von den wenigen Autos, die hier über die unbefestigten Holzbohlen der Aradena Brücke fahren 🙂
Wir unterqueren bald die Brücke und folgen der Schlucht noch ein Stück, bevor uns ein felsiger Mulipfad sehr steil hinauf in den Ort Aradana und zurück zum Mietwagen führt.
Resümee - Einfach nur geile Tour! 😍🥰