UPCYCLING | KUNST AUS MÜLL & STRANDGUT | LANZAROTE next level

DIAMETRALE - Wenn wir über Kunst auf Lanzarote sprechen, dann ist dies ein sehr heißes Eisen, gerade in Hinblick auf die jahrzehntelange Manrique - Monokultur, unter der auch so namhafte zeitgenössische Künstler, wie Ildefonso Aguilar, Adolfo Areizaga oder Rufina Santana immer noch zu leiden haben.
Allerdings gibt es neben den heimischen Künstlern auch einige Vertreter aus der internationalen Kunstszene, die Lanzarote zum Mittelpunkt ihres Schaffensbereiches gemacht haben.
JOSEPH BEUYS, MARTIN KIPPENBERGER & CLAUDIE HÜPPE
In einer Zeit, in der die Grenzen zwischen Kunst und Alltagsgegenständen immer diffuser werden, ist die Anerkennung von Kunst zu einem umstrittenen Thema geworden.
Während einige Werke in abgehobenen Kreisen als bedeutende Kunst gefeiert werden, bleiben sie für die breite Öffentlichkeit unerkannt und oft sogar unverstanden.
Dieser Trend verdeutlicht einen grundlegenden Wandel in der Wahrnehmung von Kunst, der auf die fehlende Einigkeit über die Qualitätsmerkmale von Kunstwerken und den wachsenden Selbstzweck der Kunst hinweist.
Ein klares Beispiel für diese Entfremdung von Kunst ereignete sich bereits im Jahr 1973 im Museum Schloss Morsbroich, als Mitglieder des Ortsverbands der SPD Leverkusen-Alkenrath die berühmte 'Fettwanne' von Joseph Beuys entdeckten. Anstatt das Werk als künstlerisches Statement zu erkennen, betrachteten sie es lediglich als einen Gebrauchsgegenstand - um ihr Bier zu kühlen - den sie kurzerhand auf Hochglanz brachten (Schaden damals: 80.000 Mark).
Gar 800.000 Euro wurden in einer Reiningungsaktion vernichtet, als im Jahr 2011 im Dortmunder Museum Ostwall, eine Putzfrau einen Teil der Installation 'Kalkfleck' von Martin Kippenberger irrtümlich entfernte, weil sie ihn für eine Verschmutzung hielt.
Der legendäre Satz: "Ist das Kunst, oder kann das weg?" Prägt einen weiten Teil dieser Entwicklung.
Diametral anders - auf Lanzarote geht Claudie Hüppe seit Jahren den umgekehrten Weg:
Sie verwandelt Strandgut und anderen gefundenen 'Müll' in liebevoll gestaltete Kunstwerke und steigert so deren Wert in den Augen der Betrachter.
Die internationale Künstlerin hat sich in dem malerischen Küstenort Orzola ein Refugio geschaffen und ist inzwischen ein fester Bestandteil der Kunstszene Lanzarotes und der lokalen Gemeinschaft der Gemeinde Haría.
UPCYCLING als ganzheitlicher Mehrwert
Das Material für ihre Kunst findet sich bei langen Wanderungen am Strand, wo Hüppe alles das einsammelt, was hier zunächst einmal nicht organisch hergehört und formal als Abfall oder Müll gilt. Mit einem geschulten Auge erkennt sie dabei das Potenzial für ein "zweites Leben dieser Fundstücke".
Diese gezielte Wahrnehmung und Befruchtung bzw 'Beseelung' des Treibgutes ist das zentrale Thema ihrer vielschichtigen und interdisziplinären Arbeiten.
"Die Fundstücke sind nicht einheitlich, wie soll es da meine Kunst sein!" erklärt die Künstlerin, die ihr Wissen nun auch in Workshops vermitteln möchte, wobei es ihr ein Anliegen ist, die Menschen nicht nur für die Schönheit der angefertigten künstlerischen Exponate zu begeistern und zur Erstellung eigener Exponate zu befähigen, sondern auch für die Faszination und Inspiration von Lanzarote zu begeistern und den etwas intimeren Blick zu fördern, der das Erkennen der vorhandenen Potenziale ermöglicht.
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