Abschied von der Queen: Das Vereinigte Königreich erweist seiner gestorbenen Monarchin Elizabeth II. unter enormer Anteilnahme der Weltöffentlichkeit am heutigen Montag die letzte Ehre. Am Morgen wurden die Türen der Westminster Hall mit ihrem Sarg für die Öffentlichkeit geschlossen. Damit endete an Montag die viertägige Aufbahrung des Sarges, die Hunderttausende Menschen in London genutzt hatten, um sich persönlich von der Monarchin zu verabschieden. Der Sarg sollte am Vormittag vom Parlamentsgebäude zur Westminster Abbey übergeführt werden.Am Vorabend des Staatsbegräbnisses wurde die kilometerlange Warteschlange zum aufgebahrten Sarg der Königin geschlossen. Es dürften sich keine weiteren Trauernden mehr einreihen, hieß es in einem Tweet des Kulturministeriums. Zum Gottesdienst wurden rund 2000 Trauergäste erwartet, darunter Hunderte Staats- und Regierungschefs sowie Würdenträger und gekrönte Häupter aus aller Welt. Es ist das erste Staatsbegräbnis im Vereinigten Königreich seit dem Tod von Winston Churchill 1965, dem ersten von 15 Premierministern, die Elizabeth II. während ihrer Regentschaft erlebte.König Charles III. und seine Ehefrau Camilla zeigte sich in einer Botschaft zutiefst bewegt von der Anteilnahme der Bevölkerung. Beide seien «über alle Maßen bewegt» von der großen Zahl der Menschen, die gekommen seien, um seiner Mutter die letzte Ehre zu erweisen, teilte Charles in einer vom Buckingham-Palast verbreiteten Mitteilung mit. «Nun da wir uns alle darauf vorbereiten, ein letztes Mal Lebewohl zu sagen, wollte ich schlicht diese Gelegenheit ergreifen, um all diesen unzähligen Menschen zu danken, die mir und meiner Familie in dieser Zeit des Kummers solche Hilfe und Trost gewesen sind.»US-Präsident Joe Biden und First Lady Jill trafen am Samstag in Großbritannien ein. Tags darauf begab sich das Paar zur Westminster Hall, wo sie am Sarg der Queen persönlich Abschied nahmen. Dann trugen sich die Bidens im Lancaster House in Kondolenzbücher ein. Vor den Sarg der Königin trat am Sonntag auch Olena Selenska, die Frau des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj.Menschen in ganz Großbritannien hielten inne, um am Vorabend des Staatsbegräbnisses der Königin zu gedenken. Die britische Regierung hatte zu der Gedenkminute aufgerufen, mit der entweder zuhause, mit Nachbarn oder im Rahmen lokal organisierter Zeremonien an die einzige Monarchin erinnert werden sollte, die die meisten Briten in ihrem Leben gekannt haben. In der Westminster Hall kam die Schlange der Trauernden für 60 Sekunden zum Stillstand.Das Zentrum Londons war am Montag bereits vor Sonnenaufgang überfüllt mit Menschen, die Behörden warnten vor großem Andrang auf den Straßen. Der Montag wurde zu Ehren von Elizabeth zum Feiertag erklärt. Ihre Beerdigung sollte in mehr als 200 Ländern und Gebieten weltweit live übertragen und in Parks und auf öffentlichen Plätzen im gesamten Vereinigten Königreich gezeigt werden. Etwa drei Stunden vor Beginn des Gottesdienstes betraten die ersten Gäste die Westminster Abbey.Tausende Polizisten, Hunderte Armeeangehörige und ein Heer von Beamten und anderen Helfern trafen die letzten Vorbereitungen für den Staatsakt. Nach dem Trauergottesdienst in der Westminster Abbey sollte der Sarg der Königin auf das Schloss Windsor gebracht werden, wo sie am Abend in der St.-Georges-Kapelle im engsten Familienkreis an der Seite ihres im vergangenen Jahr gestorbenen Ehemannes Prinz Philip beigesetzt werden soll. Die Queen war am 8. September im Alter von 96 Jahren nach 70 Jahren auf dem Thron auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral gestorben.
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