Schostakowitsch - Sinfonie Nr. 8 | Andris Poga | WDR Sinfonieorchester

Музыка

Dmitri Schostakowitschs Sinfonie Nr. 8, c-Moll op. 65, gespielt vom WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Andris Poga, live aufgezeichnet am 24.05.2024 in der Kölner Philharmonie.
Dmitri Schostakowitsch - Sinfonie Nr. 8 c-Moll op. 65
00:00:00 - I. Adagio
00:26:33 - II. Allegretto
00:33:25 - III. Allegro non troppo
00:39:49 - IV. Largo
00:51:25 - V. Allegretto
Andris Poga, Leitung
WDR Sinfonieorchester
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Werkeinführung:
Die Oktoberrevolution in Russland 1917 war nicht nur ein politischer Paradigmenwechsel mit dramatischen sozialen Folgen, sie war auch ein tiefgreifender ästhetischer Einschnitt. Klanglich könnte dies kaum deutlicher werden als im Vergleich von Skjrabins Klavierkonzert mit Dmitrij Schostakowitschs achter Sinfonie. Mit ungeschönter Realistik lässt Schostakowitsch die Drangsal im totalitären Regime und die Schrecken des Krieges in diesem Werk zu Musik werden.
Die politische Lage in der Sowjetunion unter Josef Stalin war geprägt von blanker Willkür. Das Regime ließ Menschen grundlos verhaften oder verschwinden und unter falschen Anschuldigungen hunderttausendfach hinrichten. Seine schicksalhafte Erfahrung mit Stalins langem Arm machte Schostakowitsch im Zusammenhang mit seiner Oper "Lady Macbeth von Mzensk". Der Diktator hatte 1936 eine Aufführung im Moskauer Bolschoi-Theater besucht und mit großer Abscheu dagegen gewettert. Zwei Tage später erschien der berühmtberüchtigte Artikel "Chaos statt Musik" in der Parteizeitung Prawda, dem ein Aufführungsverbot der Oper folgte. Schostakowitsch war dadurch vollkommen klar, dass er mit seinen Kompositionen unter besonderer Beobachtung stand. Fortan sah er sich gezwungen, die Forderungen des sogenannten Sozialistischen Realismus wenn nicht bedingungslos zu erfüllen, so doch nur auf subtilste Weise zu unterlaufen. Am bekanntesten ist in diesem Zusammenhang seine fünfte Sinfonie, bei der bis heute die Frage diskutiert wird, inwieweit der strahlende Schluss ironisch gebrochen zu verstehen ist.
Vor diesem Hintergrund ist die Achte nicht weniger als ein Zeugnis von unermesslichem Mut. Das Werk entstand, nachdem sowjetische Truppen im Winter 1942/43 die deutschen Invasoren in der Schlacht von Stalingrad besiegt hatten. Und dem Komponisten war bewusst, dass man von ihm ein Werk erwartete, das diesem Ereignis musikalisch huldigte. Stattdessen schrieb Schostakowitsch mit seiner Achten eine Musik des Schmerzes, der Trauer und Verzweiflung - über die Opfer der Diktatur und die Gräuel des Krieges.
(Text: Otto Hagedorn)
#classicalmusic #concert

Пікірлер: 18

  • @NicHailey-x7f
    @NicHailey-x7fАй бұрын

    Thank you for making these wonderful concerts available

  • @haselhupfer
    @haselhupferАй бұрын

    Diese Musik ist unglaublich. Ich bin sprachlos. Danke von Herzen!

  • @WDRKlassik

    @WDRKlassik

    Ай бұрын

    Danke, wie schön, dass Ihnen unsere Version gefällt!

  • @petemarkey626
    @petemarkey62628 күн бұрын

    Anyone can express intensity, but human beings are not one dimensional, we are complex, we have context, flaws, hopes, needs. Without Dmitri Shostakovich the richness of humanity at that time may have been swamped and lost. His music is such a gift. To have a conductor to take it beyond history and bring it life for those who did not live it without just smacking us in the face is also a gift. loved it.

  • @WDRKlassik

    @WDRKlassik

    28 күн бұрын

    Thank you for your kind words. We're glad that you like it 🤗

  • @MisterwanwaLP
    @MisterwanwaLPАй бұрын

    Wie wunderbar Jérémy Sassano sein Solo gespielt hat. Ich bin gerührt und beeindruckt (17:56 bis 21:21)

  • @WDRKlassik

    @WDRKlassik

    Ай бұрын

    Schön, dass es Ihnen gefällt 🤗

  • @J._B._
    @J._B._Ай бұрын

    Danke! ❤

  • @canal-9389
    @canal-938928 күн бұрын

    Wunderbar die Bläser. Besonders natürlich die Oboe . Chapeau

  • @WDRKlassik

    @WDRKlassik

    28 күн бұрын

    Vielen Dank! 😊

  • @user-pw9us5yo4m
    @user-pw9us5yo4m24 күн бұрын

    This is Shostakovich s symphony that may have been most suggestive to Allan Pettersson because of its form

  • @user-yo2zq8ld5q
    @user-yo2zq8ld5qАй бұрын

    00:39:49 - IV. Largo

  • @ondrejsedo8659
    @ondrejsedo865923 күн бұрын

    For me this is the best symphony ever written, but its "message" is so sad that I cannot listen to it too frequently.

  • @WDRKlassik

    @WDRKlassik

    23 күн бұрын

    🥺💕

  • @jamesinorlando3454
    @jamesinorlando345419 күн бұрын

    I get a kick out of the plexiglass screen set up between the second piccolo player and the violinist to her right. Shostakovich was fond of piccolos in their upper register, and the shrillness can certainly be rough on the ears. I speak from experience. I played piccolo when I was younger, and I developed tinnitus in my right ear. Should have used cotton balls!

  • @canal-9389
    @canal-938928 күн бұрын

    Sehr schön dieser 1. Satz. Man kann ihn anfangs nicht ad hoc als Komposition von DS erkennen. Ansonsten ist das ja oft der Fall .

  • @jamesoliver6625
    @jamesoliver6625Ай бұрын

    If put to it I would say that only the first desk of the 2nd violins understands the mental torture that experiencing this symphony requires.

  • @leylacanturk8229
    @leylacanturk8229Ай бұрын

    Danke! ❤