No video

SCHAUSPIEL FRANKFURT: »Die Brüder Karamasow«, nach F. M. Dostojewski / Regie: Laura Linnenbaum

Der alte Fjodor Karamasow ist ein Säufer, Lüstling und Geizhals; ein kleiner Landadliger, der durch Spekulationen und das Geld seiner beiden verstorbenen Ehefrauen reich geworden ist. Jeder seiner Söhne hätte Gründe genug, ihn zu verabscheuen: Dimtrij, der Soldat, der mit dem Vater um die Gunst der raffinierten Gruschenka rivalisiert. Iwan, der Intellektuelle, der keine Moral für sich gelten lassen will. Aljoscha, der Klosternovize und Iwans Vollbruder - beider Mutter hat sich aufgrund der Grausamkeiten des Vaters das Leben genommen. Und schließlich Smerdjakow, der Lakai: Koch im Gutshaus des Alten und vermutlich von diesem durch die Vergewaltigung einer Landstreicherin gezeugt. Dann wird der alte Karamasow tatsächlich ermordet. Wer ist der Täter? Wer ist schuld am Mord? Und was heißt das überhaupt: Schuld?
»Die Brüder Karamasow« war Dostojewskis letzter monumentaler Roman und stellt die Quintessenz seines Schaffens dar. Laura Linnenbaums Inszenierung befragt Dostojewskis Männerwelt - in der zwar die Patriarchen sterben, nicht aber das Patriarchat - mit einem reinen Frauenensemble aus der Perspektive der Gegenwart. Sie schafft eine assoziative, beinahe fiebertraumartige Bilderwelt, in der die großen Menschheitsfragen, die Dostojewksi zeitlebens umtrieben, aus dem Gewand des Kriminalromans hervortreten: Wofür leben wir? Was können wir hoffen? Warum gibt es das Böse?
TEAM
Regie: Laura Linnenbaum
Bühne: Valentin Baumeister
Kostüme: Philipp Basener
Musik und Video: Jonas Englert
Choreografie: Ted Stoffer
Dramaturgie: Alexander Leiffheidt
Fassung: Wolfgang Michalek
MIT
Christina Geiße, Tanja Merlin Graf, Sarah Grunert, Katharina Linder, Annie Nowak, Lotte Schubert, Melanie Straub, Elzemarieke de Vos
Premiere 17. Mai 2024, Schauspielhaus

Пікірлер