Es läuten die Glocken der kath. Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt von Reichertsheim im Landkreis Mühldorf am Inn.
Glocke 4: Christkönig, um 1920, des‘‘
Glocke 3: 1953, Ton b‘
Glocke 2: Kreuzglocke, as‘
Glocke 1: Dreifaltigkeit, 1951 Erding, Karl Czudnochowsky, f‘
Um 788 hat in Reichertsheim bereits eine Kirche bestanden, die Grundmauern der jetzigen Kirche gehen auf die Zeit um 1100 bis 1200 zurück. Die Augustiner Chorherren sind um 1120 nach Au gekommen und werden, wie auch in Au, eine neue Kirche gebaut haben. Wie die neu gebauten Kirchen in Gars und Au bekam die Kirche in Reichertsheim auch ein neues Patrozinium, nämlich Mariä Himmelfahrt, das bei den Augustiner-Chorherren sehr beliebt war.
Der Hochaltar dieser gotischen Kirche war ein Flügelaltar und trug in der Mitte das Standbild der Muttergottes, das sich heute noch in der Kirche befindet. Da die Statue selbst gotisch ist, liegt der Gedanke nahe, dass sie gerade für diese gotische Kirche geschaffen oder angekauft wurde. Die Kirche selbst hatte zwei Seitenaltäre, einen Annaaltar und einen Kreuzaltar (1611). Im Jahr zuvor wurde die Kanzel seitenversetzt auf die Seite, wo sie heute noch ist. 1670 bekam die Pfarrkirche einen neuen Hochaltar, der nicht mehr gotisch, sondern frühbarock war. Die Deckengemälde tragen eindeutig die Handschrift des Buchbacher Malers Balthasar Mang. 1789/92 erhielt die Kirche eine neue Ausstattung mit Hochalter, Kanzel und Überarbeitung der Seitenaltäre durch Johann Philipp Wagner und seinen Bruder Johann Michael Wagner aus Vilsbiburg. Diese spätbarocke Kirche erlebte die Schrecken des napoleonischen Krieges mit der Schlacht von Hohenlinden am 3. Dezember 1800, kam dabei aber noch glimpflich weg. Im Jahr 1900 erhielt die Pfarrkirche vier neue Glocken. Drei der alten Glocken wurden eingeschmolzen, die vierte und kleinste kam in die Ulrichskapelle am Urtlgraben bei Gars. Am 30. Juli 1917 wurden drei der vier Glocken für Kriegszwecke abgenommen. Im Oktober 1919 bekam die Pfarrkirche eine zweite Glocke von Oberornau und zwei neue Glocken komplettierten 1922 das Geläute. Im März 1942 mussten die Glocken abermals für Kriegszwecke abgenommen werden. Reichertsheim verlor drei, Riedbach zwei und Thambach eine Glocke, jeweils eine Glocke verblieb.
Quelle: PV Kirchdorf Homepage