Was hat die Kür einer Ballerina mit Turnübungen an einem Stufenbarren gemeinsam? Um sie überhaupt durchzuführen, machen sich Tänzerin und Turner ihren geheimen sechsten Sinn zunutze - so wie wir alle, Tag für Tag. Zunächst ist es für fast alle Bewegungen aber wichtig, das Gleichgewicht halten zu können. Dafür nutzen wir das sogenannte Vestibular- oder eben Gleichgewichtsorgan: Es sitzt im Innenohr und ist mit einer zähen Flüssigkeit gefüllt. Je nach Art und Richtung einer Bewegung, werden im Inneren des Organs Sinneshärchen gereizt. Mithilfe dieser Informationen können wir sicher auf den Beinen stehen.
Für komplexe Bewegungen reicht das Gleichgewicht allein aber nicht aus. Es braucht noch einen weiteren Sinn - die Propriozeption. Damit ist die Wahrnehmung des Körpers nach seiner Lage im Raum gemeint: Also zum Beispiel, ob unser Rücken im Moment grade oder gekrümmt ist. Die Propriozeption funktioniert über unzählige Sensoren, die überall im Körper verteilt sind. Sie nehmen etwa die Stellung der Gelenke wahr oder wie stark ein Muskel gedehnt oder angespannt ist. Aus den vielen einzelnen Informationen aus Muskeln, Sehnen und Gelenken ergibt sich im Gehirn ein Gesamtbild des Körpers. Erst durch diesen hochkomplexen Prozess ist es uns möglich, komplexe und feinmotorische Bewegungen auszuführen, ohne jede Muskelbewegung mit den Augen beobachten zu müssen.
0:00 Intro
0:18 Wie funktioniert das Gleichgewicht?
3:28 Was ist Propriozeption?
5:25 Wie funktioniert Propriozeption?
6:27 Die Propriozeption trainieren
Dieses Video ist eine Produktion des ZDF, in Zusammenarbeit mit Bilderfest.
Autor: Paul Grumer
Fachberatung: Dr. Jochen Krüger, HNO-Arzt, Leipzig
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