Pössl Roadcruiser XL - Campervan, Roomtour, Resümee, Vorstellung, Kastenwagen

Nach knapp einem Jahr geben wir, Thomas & Sabine, einen persönlichen Erfahrungsbericht von unserem Pössl Roadcruiser XL D-Line ab.
Unseres Wissens ist dieser Art Kastenwagen, in unserem Falle ein Citroën Jumper H3 L4, der größte serienmäßig ausgebaute Campervan.
Die Länge beträgt knapp 6,40 m, die Innenstehhöhe 2,13 m(!).
Hersteller ist die Firma Pössl, Ausbauer Fa. Dethleffs.
Zusatzoptionen ergänzt der Händler.
Die Motorisierung ist mit einem 2,2-Liter-Motor und 165 PS (121 KW) ausreichend, wobei der für dieses Gewicht zur Verfügung stehende Hubraum etwas größer dimensioniert sein könnte.
Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 160 km/h ist der Roadcruiser XL flott unterwegs.
Das Gewicht unseres „Hippo“, wie wir ihn liebevoll nennen, beträgt mit ein paar Zusätzen ca. 3.060 kg. Eingerechnet ist weder ein voller Diesel- noch ein AdBlue-Tank.
Auch die Insassen kommen logischerweise noch obendrauf.
Dies ist das kleine Manko eines Kastenwagens, das Gewicht.
Wenn wir uns beide einrechnen, etwas Wasser und Diesel in die jeweiligen Tanks füllen, bleibt wenig Potenzial für Verpflegung, Kleidung und Interieur übrig.
Deshalb haben wir ein Maxi-Fahrwerk, auch Havy-Chassis genannt, einbauen lassen, um die Option einer Auflastung bis 4,5 Tonnen offen zu haben.
Bei einem Dauergewicht von ca. 3,5 Tonnen benötigt Hippo um die 9,5 Liter Diesel. Bei bergigen Touren laufen auch schon mal mehr als 11 Liter rein, dafür wird man bei moderater Fahrweise bei 80 - 90 km/h und ebener Strecke belohnt und es erscheint eine 8 beim Verbrauch.
Der Dieseltank fasst 90 Liter.
Die Gangschaltung ist etwas hakelig und die Übersetzung von 1. und Rückwärtsgang ist für diese Art Fahrzeug nicht ideal. Ob beim rückwärts Rangieren, oder dem Auffahren auf die Keile, ein Spiel mit der Kupplung wird zu oft mit beißendem Gestank quittiert.
Wir haben uns für die Länge entschieden, da Thomas aufgrund ME/CFS eine fertige Koje braucht, die nicht erst herabgelassen oder aufgebaut werden muss.
Die Gesamtbreite der längs angeordneten Betten beträgt knapp 2 m, wobei ein Bett mit 2,08 m punktet, das andere mit knapp 2 m.
Der mittig integrierte Rollo ist gleichzeitig Raumtrenner und Duschwand. Das Raumbad ist für seine Verhältnisse großzügig ausgelegt.
Um länger autark und frei stehen zu können, haben wir uns von ToniToi (www.tonitoi.de) eine Trockentrenntoilette einbauen lassen, die ohne große Umbauten integriert werden konnte.
Link zum Einbau: • ToniToi-Trockentrennto...
Link zum Interview: • ToniToi - Ein Intervie...
Der Frischwassertank ist mit 100 Liter ausreichend, im Abwassertank finden gut 90 Liter Platz.
Für Warmwasser sorgt der Boiler mit einem Füllvolumen von 10 Liter.
Apropos Wasser. Die Einfüllöffnung für das Frischwasser ist etwas fehl konstruiert. Zum einen zeigt der Einlass vom Tank weg, zum anderen ist das Gefälle des Schlauchs sehr gering, sodass es schnell zum Wasserstau kommt und das Wasser aus der Einfüllöffnung läuft.
Kurz zur Innenausstattung, der Wohnwelt.
Wir entschieden uns für Dakota Eiche, die leicht aufgehellt mit den fast weißen Elegance-Ambienteklappen einen angenehmen Eindruck hinterlassen.
Die Polsterung ist eine Kombination von Schokobraun und Limette.
Beim Kochen braucht es etwas Logistik, da der Platz in der Dinette sehr beengt ist. Deshalb ist das Fahrzeug ideal für 1- 2 Personen ohne große Leibesfülle.
Der Kompressor-Kühlschrank nimmt mit 78 Liter und 6 Liter Gefrierfach einiges an Leckereien auf. Jedoch neigt der Kühlschrank bei niedriger Temperatureinstellung sehr schnell zum Vereisen an der Rückwand und den anliegenden Lebensmitteln.
Grandios ist die Möglichkeit den Campervan zu lüften, denn durch vier große und drei kleinen Fenstern, sowie zwei Hekis zieht es ordentlich durch. Bei mehr Freiheitsbedarf öffnet man die Schiebe- und Hecktüren, wobei die Schiebetüre mit Fliegenschutzgitter ausgestattet ist, der Heckbereich nicht.
Alle Fenster und Hekis verfügen über Verdunkelungs-Plissees, die Rahmen-Fenster + Hekis zusätzlich über Fliegenschutzgitter.
Leider lassen sich die Hecktüren nicht von innen öffnen, denn der Griff steht am Rahmen des Lattenrostes an.
Unsere Zusatzoptionen:
- AT-Reifen (All Terrain), weil wir häufig in ländlicher Gegend unterwegs sind. Aus Kostengründen 16-Zoll als Ganzjahresreifen.
- 2 × 110 W Fotovoltaikanlage und 2. Aufbaubatterie.
- Wechselrichter mit echter (!) Sinuswelle
- Zusätzliche Lichtleiste zwischen Dinette und Führerhaus.
- Truma Combi 6, statt C 4
- isolierter Abwassertank
- Duo-Control für die Gasflaschen* (*in Alu wegen des Gewichts)
Unser Fazit:
Für uns und unseren Geldbeutel war es die richtige Entscheidung.
Wir erhielten ein durchdachtes Fahrzeug in guter Qualität zu angemessenem Preis.
Eine noch ausführlichere Beschreibung findet ihr in unserem Blog
www.camp-n-cook.de/
Hier behandeln wir auch einige kritische Punkte.
Wenn ihr Fragen meldet euch gerne:
hippo@geniesser-on-tour.blog

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