Kalkstein und Verkarstung - Geo-Tour | Planet Schule

Die markanten Kalkfelsen der Schwäbischen Alb sind ein Produkt des Meeres. Vor 200 Millionen Jahren, wimmelte es in Südwestdeutschland nur so von Muscheln, Korallen, Schwämmen und anderen Meeresbewohnern. Ihre Kalkskelette bildeten das Gestein. Heute findet man in diesen Schichten gut erhaltene Fossilien. Über Jahrmillionen wurde das Kalkgestein von Wasser, Wind und Wetter geformt, abgetragen und andernorts wieder abgelagert. Das Phänomen der Verkarstung ist auch dafür verantwortlich, dass ein Teil der Donau versickert und das Wasser unterirdisch Richtung Rhein „umgeleitet“ wird.
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00:00 | Die Skulpturen der Tropfsteinhöhlen
04:20 | Das Zementlager der Schwäbischen Alb
06:55 | Die verborgenen Schätze des Jurameers
12:22 | Tuffstein aus Kalk und Moos
17:43 | Das Geheimnis von Donauversickerung und Karsthöhlen
26:04 | Wacholderheiden und schwäbische Textilmanufakturen mit Tradition
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1) Die Skulpturen der Tropfsteinhöhlen
Tropfsteinhöhlen bilden sich im Kalkstein durch saures Regenwasser und bergen dort, wo der gelöste Kalk wieder ausfällt, spektakuläre Sinter-Skulpturen. Die größte und vielleicht schönste Tropfsteinhöhle Deutschlands, die Atta-Höhle liegt im 400 Millionen Jahre alten Kalkstein des Sauerlands. Im Devon bedeckte dort ein warmes Meer die Erdoberfläche. Die Kalkskelette der frühen Meerestiere sammelten sich am Meeresgrund und wurden im Laufe der Zeit zu Stein zusammengepresst.
2) Das Zementlager der Schwäbischen Alb
Das Fundament der schwäbische Alb besteht aus einer mehrere hundert Meter mächtigen Kalksteinschicht. Aus dieser lässt sich ein wichtiger Rohstoff gewinnen: Zement. Zement ist der Kleber im Beton und zählt damit zu den am meisten verbauten Baustoffen. Um ihn zu gewinnen, muss zunächst der Kalkstein durch eine Explosion gesprengt werden. Im Steinbruch bei Schelklingen ist dafür der Sprengmeister verantwortlich. Mit riesigen Schwerlastkraftwagen werden die Steinbrocken anschließend ins Mahlwerk gebracht und zu Zement weiterverarbeitet.
3) Die verborgenen Schätze des Jurameers
Fossilien verraten, dass es auf der Alb vor 200 Millionen Jahren nur so wimmelte von Muscheln, Korallen, mächtigen Schwämmen und anderen Bewohnern des Jurameers. Aus ihren zu Stein gewordenen Kalkskeletten bestehen die weißen Felsen der Alb. Im einst schlammigen Meeresgrund haben sich die Konturen von Fischsauriern, Seelinien und Krokodilen erhalten. Bernhard Hauff gelang es im Jahr 1892 erstmals die Hautumrisse eines Ichthyosauriers freizulegen. Auch heute noch werden am Museum von Holzmaden in sorgfältiger Handarbeit die Schätze des Jurameeres präpariert.
4) Tuffstein aus Kalk und Moos
Viele historische Gebäude in Württemberg, aber auch die Tribünen des Berliner Olympiastadions, wurden aus schwäbischem Tuff errichtet. Im Steinbruch von Bad Urach wurde das Baumaterial bis in die 1950er Jahre mit traditionellen Handwerkzeugen gebrochen und gesägt. Tuff ist ein gewachsener Kalkstein, der vor allem an den Wasserfällen am Nordrand der Alb vorkommt. Treffen die kalkhaltigen Wassertropfen auf Moos, entzieht die Pflanze dem Wasser Kohlenstoffdioxid. Kalk fällt aus und überzieht das Moos mit einer feinen Kalkschicht. Über tausende von Jahren wachsen so, Schicht für Schicht, die Tuffsteine empor.
5) Das Geheimnis von Donauversickerung und Karsthöhlen
Die Donau grenzt zwischen Immendingen und Tuttlingen an ein weitverzweigtes Höhlensystem, über das stets ein Teil der Donau versickert und unterirdisch abfließt. Auf diese Weise speist die Donau den Achtopf, eine der großen Karstquellen der Alb. Die Entstehung solcher Karstsysteme lässt sich anhand von wasserführenden Höhlen, wie der Falkensteiner Höhle, beobachten. Die trocken gefallene Höhle Hohle Fels bei Schelklingen diente in der Steinzeit als Wohnstätte. Der Fund einer Knochenflöte beweist, dass sich die Menschen bereits vor 40.000 Jahren mit Kunst und Musik beschäftigten.
6) Wacholderheiden und schwäbische Textilmanufakturen mit Tradition
Auf den nährstoffarmen, steinigen Böden der Alb, die sich nicht gut für den Ackerbau eignen, hat die Haltung von Schafherden eine lange Tradition. Diese Tradition formte mit dem Entstehen der Wacholderheiden das Landschaftsbild und führte dazu, dass sich bereits früh Unternehmen gründeten, die die Wolle der Schafe verarbeiteten. Mit Textilmanufakturen der schwäbischen Alb hat die geologische Vergangenheit der Region einen ganzen Industriezweig geprägt.
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Пікірлер: 20

  • @nilskoppenhofer367
    @nilskoppenhofer3673 жыл бұрын

    Abdiiiii ich kann nicht mehr

  • @karimelsafadi6460

    @karimelsafadi6460

    3 жыл бұрын

    Hahahaja

  • @Fond_everything_29
    @Fond_everything_293 жыл бұрын

    Wow very big

  • @janinaneuwirth7545
    @janinaneuwirth75452 жыл бұрын

    Also ich muss gerade für Geo lernen und der Film war wirklich klasse. Ich konnte sehr viele Stichpunkte zusammenfassen.

  • @planetschule

    @planetschule

    2 жыл бұрын

    Hi Janina! Wie schön, freut uns sehr, dass dir unser Film geholfen hat. :) Viel Erfolg beim Lernen wünschen wir dir.

  • @Heggemann268
    @Heggemann2683 жыл бұрын

    Gymnasium nieder olm war mit bülli hier 👽

  • @w_annika

    @w_annika

    3 жыл бұрын

    JUBELNNNNN STIMMUNG

  • @marleneweichsler9692

    @marleneweichsler9692

    3 жыл бұрын

    normal hahaha

  • @marleneweichsler9692

    @marleneweichsler9692

    3 жыл бұрын

    @@w_annika JUBELNNNNNNNNNNN

  • @luisafranke3231

    @luisafranke3231

    3 жыл бұрын

    Jaaaa

  • @demon2Laplace
    @demon2Laplace Жыл бұрын

    Hab das in der Klasse geschaut lol

  • @planetschule

    @planetschule

    Жыл бұрын

    Hallo m!lana! Schön, dass ihr Spaß hattet :-) Viele Grüße, das Team von Planet Schule

  • @stefaniebauer3314
    @stefaniebauer33147 ай бұрын

    Toller Beitrag. Beim Hinweis auf den Zusammenhang zwischen Kalkstein und Unterhosen konnte ich mir allerdings das Schmunzeln nicht verkneifen.

  • @planetschule

    @planetschule

    7 ай бұрын

    Hallo @stefaniebauer3314, vielen Dank für das Lob. Ehrlich gesagt, wir mussten selbst auch lachen. Viele Grüße das Planet Schule Team

  • @nilskoppenhofer367
    @nilskoppenhofer3673 жыл бұрын

    Abdiii

  • @RizzCharles_
    @RizzCharles_3 жыл бұрын

    holla

  • @nilskoppenhofer367

    @nilskoppenhofer367

    3 жыл бұрын

    Abdii

  • @te7335
    @te73352 жыл бұрын

    Als ob das Sauerland kein Mittelgebirge wäre… Bis 843 Meter hoch und 14 Gipfel über 800Meter.

  • @planetschule

    @planetschule

    2 жыл бұрын

    Hallo T! Sie haben recht! Natürlich ist das Sauerland ein Mittelgebirge - eines das aus Schiefer, Sandstein, vulkanischen Gesteinen und Kalkstein besteht. Mit der Aussage, dass die Schwäbische Alb ein ganzes Mittelgebirge aus Kalkstein ist, wollten wir keineswegs das Sauerland kleinreden, sondern nur deutlich machen, dass die Alb - im Gegensatz zum Sauerland - fast ausschließlich aus Kalksteinformationen besteht. Viele Grüße das Planet Schule Team

  • @darrylrotrock7816

    @darrylrotrock7816

    4 ай бұрын

    Da hat jemand nicht aufgepaßt und wild drauflos kommentiert.