Intensivstation: Wie Sie als Angehörige den Patienten helfen können

Michaela Meske arbeitet seit vielen Jahren als Physiotherapeutin mit Patienten auf der Intensivstation. Immer wieder sieht sie dort Besucher hilflos am Bett ihres kranken Angehörigen sitzen. „Sie würden gerne etwas tun, um ihren Angehörigen zu helfen, doch sie wissen nicht was und wie. Dabei ist es doch so einfach.“
Was sie tun können, das zeigt Meske in einem von ihr selbst produzierten Video. Hier zeigt die Physiotherapeutin eine einfache Behandlungssequenz zur Wahrnehmungsschulung, mit der sie üblicherweise ihre Behandlung von Intensivpatienten beginnt. „Es sind einfache Berührungen, die das taktile Empfinden der Patienten aktivieren und den Angehörigen helfen, in dieser Situation einen Zugang zu dem Patienten zu finden.“ Da sich die Patienten der Intensivstation nur wenig bewegen, fehlen ihnen Berührungsreize, die man als normaler Mensch ständig erfährt, wenn die Fußsohle den Boden berührt, die Hand die Tasse umfängt oder die Geldbörse in der Hosentasche gegen das Gesäß drückt.
„Der Ablauf ist einfach zu erlernen und man kann kaum etwas falsch machen“ betont Meske. Trotzdem sollte man vorher die Pflegekräfte um Rat fragen, z.B. welche Stellen man besser nicht berühren sollte. „Aber das zeige und erkläre ich ja im Video.“ Am besten, man lädt das Video auf sein Mobiltelefon oder sein Tablet herunter und bringt es als anschauliche Handlungsanleitung mit auf die Station.
Für das Video hat Meske selbst das Drehbuch geschrieben, ein befreundeter Filmemacher übernahm die Dreharbeiten, gemeinsam erledigten sie den Schnitt. Für dieses Engagement wurde Meske mit einem der insgesamt vier 360°-Teampreise 2014 ausgezeichnet, mit denen das Klinikum Nürnberg alljährlich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auszeichnet, die sich um besondere, innovative und kreative Projekte verdient gemacht haben.

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