Im Bann des Bösen. Ilse Koch - ein Kapitel deutscher Gesellschaftsgeschichte 1933 bis 1970

Buchpräsentation und Gespräch mit Prof. Dr. Alexandra Przyrembel, Hagen, und Dr. Stephan Malinowski, Düsseldorf/Edinburgh
Ein Veranstaltung des Dokumentationszentrums Topographie des Terrors vom 12. Oktober 2023
0:00 Begrüßung
2:06 Einführung
9:56 Buchpräsentation mit Alexandra Przyrembel
34:00 Gespräch mit Alexandra Przyrembel und Stephan Malinowski
Ilse Koch (1906-1967) war die Ehefrau des SS-Kommandanten von Buchenwald und eine der wenigen verurteilten NS-Täterinnen. Bereits 1932 wurde sie Mitglied der NSDAP, 1936 heiratete sie Karl Otto Koch, den späteren Kommandanten des Konzentrationslagers Buchenwald. 1947 stand sie in Deutschland vor einem US-Gericht, 1950/51 vor einem deutschen Gericht, das sie zu lebenslanger Haft verurteilte. Ausgiebig berichtete die internationale Presse über die als besonders grausam geltende „Hexe von Buchenwald“.
In ihrem Buch „Im Bann des Bösen“ (2023) rekonstruiert Alexandra Przyrembel die unterschiedlichen Erzählungen über Ilse Koch von der Zeit des Nationalsozialismus über die Nachkriegsprozesse bis zum Suizid 1967 in der Haft. Dabei erklärt sie auch, welche Vorstellungen von Gewalt, Geschlecht und Schuld damit verbunden waren und stellt sie für die Nachkriegsgesellschaften fest: Je grausamer Ilse Koch geschildert wurde, desto mehr konnten Deutsche sich von ihr distanzieren und sich selbst entschulden.

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