Greetsiel in Krummhörn Landkreis Aurich

Der Sielort liegt unmittelbar an der Leybucht, einer kleinen Bucht an der ostfriesischen Westküste. Große Teile der Bucht wurden nach und nach eingedeicht, sodass Greetsiel heute der einzige Hafenort an der Leybucht ist. Zu Greetsiel gehören auch der Nebenort Hauen und der auf einer Warft gelegene Wohnplatz Akkens, die beide westlich des Dorfes liegen.
In den 1990er Jahren wurde das Leybuchthörn fertiggestellt. Dieses Bauwerk erstreckt sich als Landzunge in das Wattenmeer. Innerhalb des Leybuchthörns befinden sich ein Speicherbecken und die Zufahrt von der Nordsee zum Greetsieler Hafen. Zwischen Hafen und offenem Meer befindet sich eine Schleuse. Seit Fertigstellung des Bauwerks ist der Greetsieler Hafen tideunabhängig erreichbar.
Die Entfernung zu den nächstgelegenen Städten Emden und Norden beträgt 15 bis 20 Kilometer in nördlicher bzw. südwestlicher Richtung. Der Krummhörner Hauptort Pewsum liegt 7,2 Kilometer in südlicher Richtung.
Westlich von Greetsiel befindet sich das Naturschutzgebiet Leyhörn, das Teil des EU-Vogelschutzgebietes Krummhörn ist. Das Schutzgebiet ist 646 Hektar groß und umfasst neben den Wasser- und Schlickflächen ausgedehnte Röhrichte, Hochstaudenfluren und Grünlandbereiche. Der Ort grenzt zudem an den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.
Bauwerke
Im Ortszentrum stehen zahlreiche Baudenkmäler mit geschichtlicher, künstlerischer oder städtebaulicher Bedeutung.[11]
→ Hauptartikel: Liste der Baudenkmale in Greetsiel
Die evangelisch-reformierte Kirche Greetsiel
Die evangelisch-reformierte Kirche ist eine rechteckige Backstein-Saalkirche mit gotischen Spitzbogenfenstern und wurde zwischen 1380 und 1410 als Eigenkirche des Häuptlings Haro Edzardsna in zwei Bauabschnitten errichtet. Im Jahr 1401 wurde sie durch Papst Bonifatius IX. bestätigt, lange vor ihrer endgültigen Fertigstellung, soll sie bis zur Reformation der St. Marien geweiht worden sein und gehörte zum Bistum Münster. Bekrönt wird der Bau von einem kleinen, mit einer Uhr ausgestatteten Dachreiter. Diesen ziert eine um 1730 entstandene Wetterfahne in Form eines Schiffes. Dargestellt ist ein Dreimaster mit drei gesetzten Rahsegeln. Der eigentliche Glockenturm steht etwas abseits. Das Geläut besteht aus drei Glocken, die 1958 die Glockengießerei Bachert für die 2012 abgerissene evangelischen Kreuzkirche im Mannheimer Stadtbezirk Neckarstadt-Ost/Wohlgelegen gegossen hatte. Das schlichte, ehemals von einer Flachdecke abgeschlossene Innere der Kirche wird seit 1852 von einer leicht gewölbten Holzdecke überspannt. Die erste Orgel wurde 1555 vom Kloster Aland übernommen. Diese wurde 1694-1895 durch eine neue Orgel von dem Orgelbauer Valentin Ulrich Grotian ersetzt. 1738 erfolgte ein Orgelneubau durch Johann Friedrich Constabel. Das Orgelprospekt mit wertvollem Schnitzwerk ist heute noch aus der Zeit erhalten. 1914 wurde von der Orgel nur noch das Gehäuse behalten und durch eine neue Orgel von Friedrich Klassmeier ersetzt. Die heute bestehende Orgel wurde 1963 von der Karl Schuke Berliner Orgelbauwerkstatt erbaut. Die Kanzel wurde hingegen bereits 1669 geschaffen.
Das Cirksena-Steinhaus
Das Steinhaus, ehemaliger Stammsitz der Familie Cirksena ist am Ende der Hohen Straße situiert. Der Backsteinbau wurde gegen 1600 auf den Fundamenten eines um 1390 entstandenen Vorgängerbaus errichtet. Im Inneren wurde der ursprüngliche Saal im Zuge der Renovierungsarbeiten wiederhergestellt. Zu den bekanntesten Fotomotiven des Ortes gehört die das Hafenbecken flankierende Häuserzeile an der Sielstraße. Hier fallen vor allem die Häuser Nr. 11 und Nr. 15 mit ihren nach niederländischen Vorbildern gestalteten glockenförmigen Giebeln auf. Während ersteres 1741 datiert ist, wurde Nr. 15 1792 erbaut. Ebenfalls an der Sielstraße findet man Poppingas Alte Bäckerei (Nr. 21) aus dem 19. Jahrhundert, die mit ihrer unverändert erhaltenen Inneneinrichtung mittlerweile als Museum, Café und Galerie genutzt wird. Unweit der Kirche liegt das so genannte Hohe Haus (Hohe Straße 1), ein zweigeschossiger traufständiger Backsteinbau, der einst als Sitz des Rentmeisters diente. Er ist durch die Maueranker am Giebel zwar auf „1696“ datiert, dürfte im Kern aber bereits auf das 16. Jahrhundert zurückgehen. Heute beherbergt das Gebäude, dessen Straßenfassade mit einem Quaderputz versehen ist, ein Hotel. Aus derselben Zeit dürfte das Amtmannshaus am Neuen Deich stammen, das allerdings im 19. Jahrhundert durchgreifend erneuert wurde. Bei der jüngsten Renovierung wurde das äußere Erscheinungsbild des Hauses und der zugehörigen Gulfscheune durch moderne Dachgauben erheblich verändert. In der Mühlenstraße stößt man auf das 1794 entstandene Haus von Halem, das zu den bedeutendsten Wohnbauten des Klassizismus in Ostfriesland zählt. Der zweigeschossige Backsteinbau mit Walmdach wird durch kolossale Pilaster gegliedert. Das Portal verfügt über ein reich geschnitztes Oberlicht in Formen des späten Rokoko.

Пікірлер: 3

  • @HusseinAli-zy3rz
    @HusseinAli-zy3rzАй бұрын

    ❤❤❤

  • @RainersAusflugstipps4K60
    @RainersAusflugstipps4K60Ай бұрын

    Hallo Andreas, sehr schöne Aufnahmen von Greetsiel. Da hatte ich ja auch schon ein Video von gemacht. Super schön dort. Der verdiente Daumen hoch Nr. 7 ist von mir. Gruß Rainer

  • @AndreasWagnerFilmmaking

    @AndreasWagnerFilmmaking

    Ай бұрын

    Hallo Rainer, ich danke dir. Hab dein Video auch schon gesehen 👍