Geothermie der Grube Wolf in Herdorf nutzen

Geothermie in Herdorf:
Ein kreisweit einzigartiges Projekt
Kreis Altenkirchen. Fast 60 Jahre nach dem Ende des Bergbaus ⛏️ schickt sich die Stadt Herdorf an, die Schätze aus der Tiefe erneut zu nutzen. Diesmal allerdings nicht in Form von Eisenerz, vielmehr ist das Grubenwasser der neue Rohstoff des 21. Jahrhunderts. Es geht um die Nutzung der Geothermie für ein neues Baugebiet auf der Industriebrache des alten Ermert-Geländes. Hier befand sich einst mit der Grube „Wolf“ einer der bedeutendsten Erzgänge im Siegerländer Bergrevier, unter Tage verbunden mit „San Fernando“ und „Friedrich Wilhelm/Füsseberg“. Das Wasser 💦
im Berg hat eine konstante Temperatur von 17 Grad und steht nahezu unerschöpflich zur Verfügung.
Auf Einladung von Stadtbürgermeister Uwe Erner machte sich jetzt Landrat Dr. Peter Enders ein Bild von dem Vorhaben. Mit dabei war auch Prof. Dr. Georg Wieber, vormals Leiter des Landesamts für Geologie und Bergbau, der die Herdorfer bei der Umsetzung des Projekts begleitet und berät. Kompetenter Führer beim Gang durch den Stollen bis zum 600 Meter tief im Berg liegenden Schacht war Friedel Rickes.
Insgesamt plant die Stadt Herdorf hier die Errichtung von bis zu 250 Wohneinheiten 🏡, die allesamt über Wärmepumpen-Technik mit dem Grubenwasser beheizt werden könnten. Schon vor rund 15 Jahren hatte sich der damalige Bundesumweltminister Sigmar Gabriel über die Möglichkeiten der Geothermie in Herdorf informieren lassen, damals allerdings stand noch eine gewerbliche Nutzung des gesamten Areals im Raum.
Landrat Enders zeigte sich von den Plänen sehr angetan: „Man kann die Herdorfer nur ermutigen, an diesem ebenso innovativen wie nachhaltigen Ansatz zur Energienutzung festzuhalten. In dieser Fom kann man sicherlich von einem Modellprojekt für den Kreis Aktenkirchen sprechen.“ Enders erinnerte daran, dass das Thema „Geothermie“ inzwischen auch auf Kreisebene in den Gremien angekommen ist. Ziel sei es, die Potenziale genauer zu betrachten. „Schließlich haben weite Teile des Kreises eine bergbauliche Geschichte“, so der Landrat.
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