VIDEOPREMIERE in der Nacht zu FREITAG 0.00 UHR! Donnerstagnacht kommt das Video zu unserer neuen Single „Wenn wir uns sehen“ vom „Alles glänzt“-Album. Es ist für uns eines der wichtigsten Lieder der Platte. Dariush fährt seit nun fast acht Jahren als Kapitän aufs Mittelmeer. Zusammen mit vielen anderen Menschen ist er in Seenotrettungsinitiativen aktiv und rettet Leute vorm Ersaufen. Immer und immer wieder. Vor allen Dingen geht es aber um die Situation auf dem Mittelmeer und die vielen Fliehenden dort, die dort jeden Tag um ihr Leben fürchten, oder ums Leben kommen. Statt eines Videotrailers berichten euch Antje und Hendrik über die aktuelle Situation und wie sie bei ihrer Arbeit von den Staaten der EU behindert werden. Sie sind seit vielen Jahren in der zivilen Seenotrettung im zentralen Mittelmeer aktiv und waren auf verschiedenen Schiffen im Einsatz.
Am Tag der Veröffentlichung findet auf Trapani in Sizilien ein Verfahren statt, eine wichtige Vorverhandlung zu dem anstehenden Prozess gegen insgesamt 21 Seenotretter, zu denen auch Dariush gehört. Es geht dort unter anderem darum, dass die Anwälte der Angeklagten Verfassungsklage eingereicht haben, weil sie sagen es ist falsch und unrecht, dass es nur diesen einen Paragraphen gibt "Beihilfe zur illegalen Einreise", egal ob du AktivistIn bist, Fliehender oder was auch immer. Alle werden unter diesem Paragraphen angeklagt. Höchststrafe 20 Jahre plus ca. 12.000 Euro Strafe pro Person, der du geholfen hast. Seit 2014 sind unter dem Paragraphen über 2.500 Fliehende deswegen in den Knast gekommen, weil für sie der Paragraph zuständig ist, nur weil sie (oft angeblich) am Motor des Bootes saßen. Die angeklagten AktivistInnen wollen den Paragraphen abschaffen oder zumindest ändern. Deswegen haben sie Verfassungsklage eingereicht. An diesem Tag wird entschieden, ob der Richter diese Klage überhaupt weitergeben kann und will. In dem Verfahren gegen die 21 Beschuldigten gibt es auch immer wieder Probleme damit, dass für die Anklageschriften und die dazugehörigen Akten oder sogar für die Verhöre keine vernünftigen Übersetzer oder Übersetzungen für die Angeklagten zugänglich sind. Deswegen haben sie beantragt, dass das Fehlen der übersetzten Anhänge aus der Zusammenfassung der Akten in Luxemburg am „European Court Of Justice“ verhandelt werden soll, da bereits zwei Staatsanwaltschaften in Trapani sich geweigert haben ihr Recht darauf anzuerkennen.
Am 23. wird auch darüber entschieden, ob der Richter diesen Fall nach Luxemburg weitergibt.
Das Verfahren kostet ohne Ende Geld. Es zieht sich seit mehreren Jahren. Die kalkulierten Kosten gehen nun schon auf über eine Million zu.
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