Fasnacht in Roppen, 11.02.2024

Музыка

Film: Thomas Nußbaumer
In Roppen, einer Gemeinde, die 5 km südöstlich von Imst liegt und ca. 1.800 Einwohnerinnen und Einwohner zählt, findet alle vier Jahre eine kleine, aber sehr schöne Fasnacht mit Verwandtschaft zum Schemenlaufen statt.
Wie in fast allen Dörfern dieser Region besitzt auch die Roppner Fasnacht an sich eine lange Tradition. Eine urkundliche Vermögensabhandlung von 1746 belegt, dass man schon damals in Roppen in die Fasnacht ging. Aus dem Zeitraum 1930er bis 1960er Jahre sind schriftliche und fotografische Quellen erhalten, aus denen zu schließen ist, dass die Roppner Fasnacht bereits große Ähnlichkeiten mit der heute praktizierten Form besaß.
Nach einer erzwungenen Pause der Fasnacht während des Zweiten Weltkrieges ging es in den fünfziger Jahren aufwärts. In der Folge machten sich die Familie Prantl vlg. „Garbers“ und andere Familien um den Aufbau einer Roppner Fasnacht verdient. Aufgrund enger verwandtschaftlicher Beziehungen nach Wald im Pitztal und Imst wurden insbesondere von dort Anregungen eingeholt. Die „Garbers“ hatten nicht nur ein stets offenes Haus für die Fasnacht, sondern ließen auch nach und nach Larven von Schnitzern aus Wald anfertigen. Die ersten Fasnachtsgewänder wurden in Wald ausgeliehen. Allmählich festigte sich auch in Roppen ein Roller-Scheller-Brauch.
Heute beginnt der Umzug, dem eine Fasnachtsmesse um 6 Uhr früh und der Aufzug der Fasnachtswägen und Masken vorangeht, um 12 Uhr beim Haus Angelus am Roppnerweg. Zur Eröffnung führen die Roller und Schaller ihre Mütter und Partnerinnen sowie andere um die Fasnacht verdiente Frauen ein, indem sie das eröffnende Gangl (Schellentanz mit bestimmten Sprüngen und Schritten) ihnen zu Ehren vollführen. Der Zug, an dem neben den Rollern und Schallern auch Ordnungsmasken (Bauresackner, Turesackner, Wifligsackner), das Lagge-Paar (Laggeroller und Laggescheller, eine Parodie der eleganten Roller und Schaller), die Labera, die Musikkapelle, die unter anderem immer wieder den „Roppner Fasnachtsmarsch“ spielt, die Waldmandle, die Bären und Bärentreiber sowie die Hexen mit ihrer Hexenmusig teilnehmen, bewegt sich über die Brücke ins Zentrum vor die Feuerwehrhalle. Auch schöne, fantasievolle Fasnachtswägen sind zu sehen.
Nahe dem Roppnerweg, der Bahnunterführung und vor der Ehrentribüne bei der Feuerwehrhalle finden die Aufführungen und vielfachen Begegnungen mit dem Publikum statt, die hauptsächlich vom Einführen einzelner Zuschauerinnen und Zuschauer durch die Roller-Schaller-Paare sowie Hexen mit ihren Musikanten geprägt sind. Im Mittelpunkt stehen die Roller und Schaller, die in Roppen das Gangl, den Kreistanz und das Einführen nach einer ähnlichen Methode ausüben wie die Imster, Walder, Wenner und Tarrenzer. Die Hexenmusig, ein jüngeres Element der Roppner Fasnacht, spielt nur ein kurzes Stück, zu dem die Hexen wild tanzen. Die Labera besteht aus einem Ausrufer in Frack, Zylinder und mit Halblarve, der aus der Fasnachtszeitung d’Tschirgethex deklamiert und die lustigen Vorfälle aus dem Dorfleben auf’s Korn nimmt, und einer Sängergruppe.
Etwa hundert Roppner Männer und Burschen gestalten den genau festgelegten Umzug. Wie in den meisten traditionellen Tiroler Fasnachtsorten sind auch in Roppen die Akteure der Fasnacht ausschließlich Männer sowie männliche Jugendliche und Kinder (Letztere in der Hexenmusig).
Der Umzug endet um 18 Uhr mit dem Betläuten am Löckpuiter Platzl. Zwei Wochen zuvor wird die Tschirgethex geholt und etwa eine Woche vor dem Umzug sind die Fasnachtsausrufer im Dorf unterwegs.
Video
Der Film zeigt Szenen des Umzugs zwischen dem Roppnerweg und der Ehrentribüne.
Literatur
Thomas Nußbaumer: Fasnacht in Nordtirol und Südtirol. Von Schellern, Mullern, Wudelen, Wampelern und ihren Artgenossen, Löwenzahn-Verlag: Innsbruck 2010, S. 102-105. - HOU! Ortszeitung Roppen. Sonderausgabe, 2 (2024), hg. vom Kulturausschuss der Gemeinde Roppen.

Пікірлер: 1

  • @charlotte7510
    @charlotte75104 ай бұрын

    Roppen ist ein kleiner hübscher Ort gelegen am Inn und umgeben von Bergen. Die Menschen hier sind sehr freundlich und hilfsbereit. Ich bedauere ein wenig mir den Umzug nicht angeschaut zu haben. Beim nächsten Mal wenn ich ich hier wieder zu Gast bin werde ich mir mit Sicherheit diesen Umzug anschauen. Danke Roppen für die Gastfreundschaft.

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