FALLING DOWN - Kritik & Analyse - Dieser Film erklärt den Rechtsruck
Ойын-сауық
Es ist einer dieser Filme, an dem sich die Geister scheiden. Wobei, wer genau hinsieht, wird schnell merken, daß die, die den Film als fremdenfeindlich und rassistische verteufeln, die eigentliche Botschaft nicht verstanden haben und selbst recht geistlos sind. „Falling Down“ von Joel Schumacher kam 1993 in die Kinos, sorgte für Furore und findet seit vielen Jahren kaum noch Beachtung. Das ist mehr als schade, denn wenn man einmal wieder diskutiert, welche Filme in die Lehrpläne von Schulen aufgenommen werden sollten, dürfte dieses filmisch wie schauspielerisch überzeugende und politisch hochinteressante Werk nicht fehlen. Wir erleben seit einiger Zeit einen Rechtsruck in Europa und den USA. An sich normale Bürger, zumeist angehörige des Mittelstandes, schließen sich rechten Strömungen an, marschieren gegen Flüchtlinge, gegen sozial schwache Migranten und kompensieren so ihre eigenen Abstiegsängste. Ein solcher Normalbürger ist der Anti-Held Foster aus „Falling Down“, den Michael Douglas ergreifend vielschichtig spielt. Der vor kurzem arbeitslos gewordene Foster geht zum Akt über: Er merkt, daß irgendetwas nicht richtig läuft in dieser Gesellschaft; er merkt, daß die Ungerechtigkeit wächst und wächst und daß der Einzelne keine Rolle mehr spielt. Doch zugleich ist er blind. Er ist nicht in der Lage, die eigentlichen Probleme zu erkennen. Zur Abstraktion unfähig richtet sich seine Empörung gegen die Schwachen, als er sich seinen Weg bahnt durch die Brennpunkte von Los Angeles. Foster macht den richtigen Schritt, doch leider in die falsche Richtung und genau das macht den Film so unglaublich spannend. Es führt zu nichts und greift zu kurz, diejenigen Bürger, die sich den rechten Strömungen anschließen, einfach als Nazis zu beleidigen. Die Angelegenheit ist wesentlich komplexer und deshalb nicht minder gefährlicher. „Falling Down“ lässt uns unverstellt auf das Phänomen Rechtsruck blicken und vielleicht ermöglicht der Fatalismus des Films uns Zuschauer einen Denkraum, in dem eine Alternative zum dem, was ist, also auch zu unserem eigenen Status quo, zu denken. Mehr dazu im Video!
Пікірлер: 166
Erschreckend aktuell. Dieser brillante Film "Falling Down" wurde damals Anfang der 90-iger Jahre kaum verstanden. Ein Meisterstück...und 25 Jahre später zur Normalität gewordene - wie wir alle miteinander umgehende - Normalität. Dieser Film sollte Plicht in allen Schulen sein.
Ich finde es auch interessant, wie die Hauptfigur mit immer extremeren Figuren in gewaltsamen Konflikt gerät und dann, nachdem er sie überwunden hat, von diesen immer stärkere Waffen erhält, die er auch einsetzt: Asiatischer Ladenbesitzer - Baseballschläger, Gang - Tasche voller Schusswaffen, Rechtsradikaler Ladenbesitzer - Bazooka. Es erinnert mich aber auch an den Aufstiegsweg in Computerspielen, bei dem die Gegner immer stärker werden und bessere Waffen als Belohnung horten.
@Tetrarchos
8 жыл бұрын
+varelion Damit wird filmisch dargestellt, daß die Gewaltbereitschaft nach jeder Auseinandersetzung weiter anwächst und heftiger wird, solange die amokbereite Person nicht endlich zur Ruhe kommen kann.
@Uppermoore
8 ай бұрын
Man waechst mit seinen Aufgaben und die Ziele werden groesser. 😁
Einer meiner Lieblingsfilme.
Sehr gute Analyse. „Falling Down“ funktioniert deshalb so gut, weil die Eskalation in kleinen Stationen, kleinen Episoden erzählt wird. Jede einzelne Eskalation ist nachvollziehbar erzählt, am Ende steht aber Foster an einem Abgrund, den er so niemals heraufbeschwören wollte. Foster ist ein (in die Ecke) Getriebener, der nichts mehr zu verlieren hat, der eigentlich nur seinen eigenen kleinen American Dream verwirklicht sehen will (symbolisiert im Zuhause mit Häuschen und glücklicher Familie) und nicht erkennen kann, dass das System, an das er bis zuletzt glaubt, ihn selbst zerstört hat. Nicht nur im Großen (seiner Entlassung), sondern vor allem auch im täglichen Klein-Klein. Zermürbt und am Ende seiner Kraft hat er nur noch ein „Nein“ im Kopf, ohne aber die größeren Zusammenhänge seines Untergangs sehen zu können. Am Ende bleibt nur noch sein Tod als Ausweg, das Letzte über das er noch eine gewisse Kontrolle hat, und sei es auch nur indem er ihn im Duell mit dem Polizisten provoziert. Auch dies übrigens wieder eine Anspielung auf die Ursprünge des US-amerikanischen Traums: „High noon im Wilden Westen“. Doch es bleiben diesmal nur Antihelden: Der Polizist, der an seinem letzten Arbeitstag noch einen Menschen töten muss und Foster, der mit der Wasserpistole in der Hand als vermeintlicher Terrorist stirbt.
Eines exzellente Analyse, ich kenne so einige Fosters aus dem realen Leben.
Auf jeden Fall der beste Film von Joel Schumacher, auch wenn er nicht perfekt ist. Und Michael Douglas ist wie in diversen anderen tollen Filmen (zB Wall Street oder The Game) einfach großartg. Ein wahrer Meister seines Fachs.
vorgestern wieder mal geguckt - immer noch aktuell ^^
Olá. Was ich bis heute nicht verstanden habe. Wer ist der Person der an Ende ins Haus rein geht?🤔🤔
Er war nicht gewalttätig gegenüber Frau und Tochter - seine Frau stellt doch gegenüber dem Polizisten klar, dass sie das lediglich befürchtet hat, dass es aber keine körperliche Gewalt gab. Genauer hinsehen!
Michael Douglas hat mich in diesem Film in manchen Szenen an Terminator erinnert.
Brazil ist vor Falling Down erschienen übrigens.
Michael Douglas in einer seiner besten Rolle. Besonders schön diese Szene 9:24
In JOKER spiegelt sich solche Verzweifelung wieder.
Brilliante Analyse!
Ihre beste Analyse. Punkt.
Es ist meiner Meinung nach eine weitere Stärke des Films, dass er gerade nicht versucht, eine dann ja zwangsläufig bestimmte gesellschaftliche Alternative zu propagieren. Die unausgesprochene Botschaft dahinter ist: Das aktuelle System hat mit viel Glück den einzelnen Amokläufer gerade noch stoppen können. Aber die gesellschaftlichen Probleme bleiben ungelöst und somit unverändert eine Bedrohung für uns alle.
Das Problem ist nicht der Film, sondern die Leute, die den Film nicht als Satire, als Blick auf die Gesellschaft verstehen, sondern sich den Protagonisten zum Vorbild nehmen. Wie auch bei Joker (oder ganz ganz früher beim Werther, das Phänomen ist ja nicht neu).
@Suranda68
4 жыл бұрын
Hm. Ich habe Bock auf die Erstellung einer Doktorarbeit zu dem Thema ^^
Tolle Analyse, danke! So habe ich den Film auch verstanden.
Hallo! Wenn dir "Falling Down" gefallen hat, solltest du dir auch mal die schwarze Komödie "God Bless America" von Bobcat Goldthwait ansehen! :)
Lieber Herr Schmitt, liebe Zuschauer, ich habe heute morgen zufällig diesen Kommentar gesehen und finde ihn überraschend passend zu meinem Ausflugsziel. Ich bin zzt in Talinn und die Stadt trotzt vor Gegensätzen. Es wird sehr viel gebaut und die Straßen der Innenstadt sind zum Teil komplett aufgerissen. Man kann hier viele ältere Gebäude aus verschiedenen Zeitperioden sehen, die zum Teil renoviert sind und zum Teil nicht. Manchmal stehen diese Gebäude sehr eng zusammen. Am treffendsten ist wohl ein Foto das ich gemacht habe. Ich bin auf ein vor sich hin rottendes ehemaliges Produktionsgebäude geklettert, das dem Amschein nach aus der kommunistischen Ära stamm. Man kann es auf dem Vordergrund erkennen. Im Hintergrund sieht man die moderne gläserne Skyline Talinns. Ich finde es schon fast gruselig, dass mir YT dieses Video zum Frühstück vorgeschlagen hat. Beste Grüße und vielen Dank für den tollen Content ❤
@Uppermoore
8 ай бұрын
Times they are a changing
Egal wie moralisch wir daher kommen, etwas William Foster steckt in jedem von uns.
Wenn ich die Preise in der Tanke sehe würd ich manchmal auch gern mit nem Knüppel den Laden zerlegen... :D
9 Jahre später: "Vielleicht hatten die Leute, die illegale Massenmigration kritisierten doch irgendwo Recht mit ihren Befürchtungen."
Super Analyse zu einem super Film
Na ja. Ich weiß noch, mein Vater war damals nicht wirklich ein ideologiekritischer Zuschauer (halbrechter Rand CDU) - aber wie abgöttisch er diesen Film liebte! Könnte gut sein, dass "Falling Down" im Schnitt mehr Schaden angerichtet als Augen geöffnet hat.
Ein großartig krasses Drama mit einem brillanten Michael Douglas!
Das ist mal eine Analyse, die mir aus der Seele spricht, wie viele andere Beiträge von dir auch. Und schon wieder ein Aspekt, bei dem ich mir an die eigene Nase fassen musste: Auch ich neige dazu, Pegida als Nazi-Bewegung abzuqualifizieren, und dabei sind das doch die Seelen, die nicht unrettbar verloren sind. Und ich begegne auch immer mehr Menschen, die Sätze von sich geben wie: "Ich bin kein Nazi, aber ..." Menschen, die vielleicht nur mit einem anderen Blickwinkel konfrontiert werden müssen, die nur darauf gewartet haben, dass ihnen jemand Input gibt, damit sie ihre Ansichten korrigieren können. Es ist wirklich zum Verzweifeln: Im Zuge der 68er-Bewegung entstand radikale Kapitalismuskritik in einer Gesellschaft, in der der Kapitalismus hervorragend funktionierte. Die radikale Umsetzung hatte keine Chance, weil die Krise fehlte. Heute haben wir die Krise, aber eine umfassende Systemkritik schafft es nicht, sich im Mainstream Gehör zu verschaffen. Schwierig ist die Thematik ja allemal, denn so sehr der Kapitalismus unsere Würde als Mensch untergräbt, so sehr verschafft er uns das Gefühl eines selbstbestimmten Lebens ( sofern wir keine Fließbandarbeiter sind ). Ich kann den Markt nicht abschaffen, ohne meine Autonomie zu verlieren. Und es ist sehr schwierig, eine neosozialistische Revolution loszutreten, ohne die vielen gescheiterten Experimente im Hinterkopf zu haben, die Analysen zu den Widersprüchen in sozialistischen Systemen, die auch von Linksintellektuellen kommen. Dennoch haben wir alle das unbestimmte Gefühl, dass "es so nicht weitergeht". Es gibt eine Sehnsucht nach Emanzipation, aber die ist auch deshalb so unbestimmt und vage, weil wir uns außerhalb der Universitäten nicht mehr trauen, richtig links, also "kulturmarxistisch" zu denken. Der Analytiker ist ja selbst eine Universitätsfigur. Und wer den Wunsch nach Emanzipation nicht artikulieren kann, sucht sich schlimmstenfalls ein Ventil im Ressentiment. Gegen die "gierigen" Eliten, gegen die "schmarotzenden" Ausländer. Die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen, wie sehr wir eine neue emanzipatorische Perspektive nötig hätten. Es sollte damit anfangen, dass wir im Mainstream Denkanstöße für alternative Gesellschaftsmodelle diskutieren und nicht nur die kleinen Reförmchen, die nichts Grundsätzliches ändern. Dass diese Diskussionen die Universitäten und einschlägigen Onlineforen verlassen und da stattfinden, wo sie zählen: In der Politik, in den großen Medien.
@SilkeSchl.-ux9nw
Жыл бұрын
Dein Kommentar spricht mir aus der Seele. Genau das ist der Fall, dass die Menschen nicht das Vermögen haben, die Systenfrage nachhaltig zu stellen. Und sobald die kritisch denkenden Studierenden von den Unis kommen, werden sie vom System okkumpiert. Oder sie lassen sich okkumpieren?
WUNDERBAR!
Wir schreiben das Jahr 2024 ist dieser Film aktueller denn je.
Ich kann d-fens voll und ganz verstehen. Jede Aktion. Ich finde politisch ist er voll und ganz die Mitte. Die radikale politische Mitte
Wie kann man Lost Boys machen flatliners von falling down und die Jury und dann Batman Forever und Batman und Robin wie kann sowas passieren.
@necroblaster5132
Жыл бұрын
Joel Schumacher, wie kann der Mann so abstürzen aufn Regiestuhl?
________________ *NO MATTER* *NEVER MIND* ________________
Nicht zu glauben, ich bin der erste.
@killerburger99
9 жыл бұрын
Soteriologe Jetzt bin ich aber eifersüchtig.
@TheSoteriologist
9 жыл бұрын
Son Goku Tja, bei dir war das Video schon abgenützt ! Guck mal, ob das Horkheimer-Zitat bei 10:28 noch richtig dran ist oder schon wackelt. Der frühe Vogel fängt eben den Wurm. Es bleibt aber die Frage: was ist das für ein Getränk ?
@killerburger99
9 жыл бұрын
Soteriologe Ist so wie so nur Deko.
@TheSoteriologist
9 жыл бұрын
Moritz G Danke, da bin ich ja beruhigt. Gut inszeniertes Glas ! Den Inhalt dürfte er nach dem Take wegkippen.
Gute Analyse eines hochaktuellen Films.
junge junge soviele strohmänner in so kurzer zeit ... also das wort "analyse" sollest du aus deinem kanalnamen streichen ...
Ich würde ihn nicht als Faschisten bezeichnen das Problem ist das es eigentlich ein normaler Zyklus des Lebens ist aber er es einfach nicht versteht was er Falsch gemacht hat und warum es ausgerechnet ihn trifft und die anderen Menschen aufblühen obwohl die im vielem unterlegen sind in vielen Punkten
Dieser Film erklärt die systemische Gewalt, die die Verfilmung des kommunistischen Kängurus vermissen lässt!
Der Film hat null und nichts mit rechts zu tun! Eher das Durchdrehen eines Mannes der Mitte, der sonst immer angepasst und bieder war.
Die Mär vom "armen" Flüchtling, soso
@juliuspons818
11 ай бұрын
Es ist immer wieder schön zu sehen, wie Rechte, die nichts wissen und nichts fühlen, durch das, was sie schreiben, die Meinung, die sie ablehnen, bestätigen.
Erklärt den Rechtsruck? Film nicht verstanden.
@WelcomeFellow
5 жыл бұрын
Stimmt du hast den Film nicht verstanden glaub ich.
Was denn für eine Alternative zum Kapitalismus würden sie denn vorschlagen? Eine die sich in der Vergangenheit bewährt hat wäre zu begrüßen. Leider haben wir so Etwas nicht. Hauptsache wir werden keine Kommunisten. Das wäre das schlimmste was passieren könnte.
@cervantesbaptist614
5 ай бұрын
Hauptsache die Frauen in deinem Haus gehen anschaffen!!! #kapitalismrules
Na ja Filmanalyse, da waren einige gute Sätze dabei. Wenn ich mir den Film ansehe, bemerke ich viel mehr als Du in deinem Video beschrieben hast. Erstmal muss ich dir in einigen Punkten wiedersprechen, und, deine Analyse solltest Du ganz klar als Deine Auffassung herausgeben. Ich bin mir auch sicher, dass man die Komplexen dieses Films nicht in ein 11 Minuten Beitrag umfangreich und dementsprechend gerecht verpacken kann. Als Literaturlehrer würde ich Dir für Deine Interpretation eine Solide 3 geben. ;-) Habe ehrlichgesagt etwas mehr Tiefe erwartet.
The Critical Drinker hat den Film mehr verstanden als du. kzread.info/dash/bejne/Z6GMyY-Hirqsops.html
@Uppermoore
8 ай бұрын
Vielen Dank fuet den Tipp. Allerdings reicht Wolfgangs Analyse doch etwas weiter. Der Aspekt des Zeitenwandels Anfang der 90er ist dennoch richtig. Damit Verbunden die Kuendigungen in der Ruestunfsindustrie. *Er wird nicht mehr gebraucht* .
Falling Down hat nun wirklich so gar nichts mit "rechter Gesinnung" zu tun. Thema verfehlt, sechs, bitte setzen! Dieses "Review" erinnert mich an die alte Weisheit: wer nur einen Hammer hat, sieht überall Nägel.
@Uppermoore
8 ай бұрын
Er ist patriotischet Amerikaner und verteidigt sein land gegen die Kommunisten♦️♦️ 1993 wurde er dann gekuendigt. Gibt keine Kommunisten mehr. Jetzt regt er dich ueber Burger, Kioskpreise und MaschendrahtZaeune auf. Wad ist daran nicht spiessig und rechts?
Was ein dummes Gelaber.
@matthiaz3282
Жыл бұрын
nö
Wirklich schlecht gemacht, das ist keine Analyse, das ist eine schlechte Zusammenfassung mit pseudo Interpretation...
Der Protagonist ist niemals rechts in diesem Film. Du verdreher! Du Handpuppe!
@Uppermoore
8 ай бұрын
Sich aufregen ueber burger, kioskpreise, Baustellen und Maschendrahtzaeune -mit net Waffe in det Hand- ist rechts.
Leider nicht Objektiv! Der Kritiker Kritiker
Oh Gott, was für eine prätentiöse Rezension mit unerträglich linkem Moralismus.