„Richard Wagner - kann man die Musik vom Menschen trennen?“ Darüber streiten in Heinz Sichrovskys Bücherwelt Opernstar Christa Ludwig, Schauspieler Paulus Manker, Kulturjournalist Karl Löbl und der Urenkel des Komponisten, Gottfried Wagner.
Ein gefeiertes Genie, aber auch umstritten wegen seines Antisemitismus: der Komponist Richard Wagner hätte am 22. Mai seinen 200. Geburtstag gefeiert. Daher dreht sich diesmal in Heinz Sichrovskys Bücherwelt alles um das Thema „Wagner“ - und da sind sich die vier Gäste keineswegs einig: für Christa Ludwig ist die Kunst vom Künstler zu trennen, Gottfried Wagner nennt seinen Urgroßvater einen Nazi, Karl Löbl lässt sich zu dem einen oder anderen fäkalsprachlichen Ausruf hinreißen und für enfant terrible Paulus Manker ist Wagner eine Droge.
Gottfried Wagner, der Urenkel Richard Wagners, spricht über sein Buch „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“. Er kritisiert darin die Nähe der Familie Wagner zum NS-Regime und den Kult, der um den Komponisten veranstaltet wird.
Für Paulus Manker ist Wagner wie eine Droge: „Die Musik fährt durch die Seele ins Geschlechtsteil hinein.“ meint er.
Der Theater-Impresario, Schauspieler und Regisseur arbeitet an einem großen Projekt mit dem Titel „Wagner 200“, von dem er in höchsten Tönen schwärmt.
Wodka, Whiskey, Rotwein - Christa Ludwig gesteht, täglich ein Gläschen zu trinken. Aber selbst Alkoholkonsum kann sie nicht dazu bringen, den drei Tenören zu lauschen. „Ich hasse die drei Tenöre“ gesteht sie und begründet auch warum.
„Beim Sport wie im Leben“, meint Karl Löbl „sind die letzten hundert Meter die schwierigsten.“ Was für ihn das geilste Gefühl ist („meine Damen und Herren, Sie entschuldigen meinen Ausdruck“) und was er weniger gut findet („Das finde ich scheiße“) - erfrischend offen zeigt Löbl, was er denkt und, dass es ihm herzlich egal ist, welche Meinung seine Mitmenschen von ihm haben.
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