2022 entdeckte das Österreichische Archäologische Institut bei Ausgrabungen am Domitiansplatz in Ephesos ein Geschäftsviertel aus frühbyzantinischer Zeit. Der große römische Platz im Zentrum der Stadt wurde ab dem späten 3. Jh. durch die Werkstätten und Geschäfte überbaut und verkleinert.
Herausragend ist der sehr gute Erhaltungszustand des reichhaltigen Inventars der Geschäfte. Eine Brandkatastrophe an einem Tag im Jahr 614/5 n. Chr. vernichtete die Gebäude. Ihr Besitzer kamen nie wieder zurück und das gesamte Inventar blieb unter Schutt und Asche verborgen. Gefunden
wurde unzähliges Geschirr, darunter im Ganzen erhaltene Schüsseln mit Resten von Meeresfrüchten wie Herzmuschel oder Austern oder Amphoren gefüllt mit eingesalzenen Makrelen. Besonders spektakulär sind vier zusammen gehörige Goldmünzen und mehrere Geschäftskassen mit über 700 Kupfermünzen.
Auslöser für diese Katastrophe war mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Überfall der persischen Sasaniden, der möglicherweise in der Nacht erfolgte, als sich niemand in den Geschäften befand.
© ÖAW-ÖAI/Stefanie Kahr