Dialektbeispiel Pfälzisch: Kurpfälzische Ortsmundart von Altrip, Dialektvariation des Bistums Speyer

Rheinfränkischer, kurpfälzischer Dialekt aus Altrip, ehem. das römische Kastell Alta Ripa (="hohes Ufer") auf der rechten Seite des Altrheins, heute linksrheinisch gelegen und ein Teil der Verbandsgemeinde Rheinauen im Rhein-Pfalz-Kreis (RP) in Rheinland-Pfalz, begleitet von sprachgeographischen Karten und historischen Landkarten. Altrip war in Mittelalter und früher Neuzeit abwechselnd Teil der Kurpfalz und des Fürstbistums Speyer, was sich bis heute in seiner Mundart wiederspiegelt. Anders als in Mannheim, im Heidelberger Raum und im Odenwald sagt man in Altrip für hochdeutsch "wir haben" nicht "mir/mer häwwe/hewe", sondern schon "mir hen" wie in Speyer und in Karlsruhe, anstatt z.B. "mir/mer han" wie in Kaiserslautern, "mir/mer hun" wie in Mainz und Kirchheimbolanden, oder "mir/mer hon" wie in Darmstadt und Bad Kreuznach. Neben dem typischen kurpfälzer Singsang ist besonders auffällig, dass in Altrip zwar nicht der d-Rhotazismus (aus dem Laut "T" oder "D" wird ein "R") vorherrscht wie in Südhessen und in Teilen der Westpfalz, aber aus dem "T/D" wird hier manchmal gar ein "L" (!). So heisst es in Altrip z.B. für das Wort "gute" nicht "gure" wie in Südhessen, sondern "guule", für hochdeutsch "rote" heisst es nicht wie im Odenwald "roure", sondern "roule". Und statt hochdeutsch "wieder", südhessisch "wirre(r)/werre(r)", Mannheimerisch "widda" oder standard-kurpfälzisch "wier/wia", sagt man in Altrip "willer".

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