Sie sehen im Folgenden eine (kleine) Führung durch den ehemaligen Lazarettbunker auf Wangerooge. Zu sehen sind u.a. der Eingang, die Gasschleusen, der Abort, der Heizungsraum sowie die Patientenräume.
Es wurden für den Bau, der ab 1938/1939 von Zwangsarbeitern durchgeführt wurde,
mehr als 22.000 Sack Zement verbraucht.Insgesamt war der Lazarettbunker für 20
Soldaten ausgelegt, die von vier Sanitätern und zwei Ärzten behandelt wurden.
Während der Kriegsjahre ab 1939 hatte die Insel zeitweise eine militärische Besatzung
von bis zu 5.000 Mann (u.a. Marineartillerie, Luftabwehr und Luftwaffe). Auf dem Eiland
entstanden viele Geschützbatterien zur Seezielbekämpfung sowie Flak-Stellungen
gegen Luftziele. Zum Schutz der Stellungen und ihrer Mannschaften wurden auf der Insel
rund 100 Bunker errichtet. Wangerooge war mit stationierten Abfangjägern und Radaranlagen Vorposten der Luftverteidigung gegen die auf Deutschland (und den 30 Kilometer südlich liegenden Kriegshafen Wilhelmshaven) anfliegenden
alliierten Bomberverbände.
Seinen traurigen Höhepunkt erlebte Wangerooge bei der Bombardierung durch
alliierte Flieger in den letzten Kriegstagen 1945, als in drei Wellen fast 6.000 Bomben
über der Insel abgeworfen wurden. Hierbei wurden große Teile des Inseldorfes und der
fast 100 Bunkeranlagen zerstört. Gleichsam fanden über 300 Menschen
(Soldaten, Zivilisten und Zwangsarbeiter) den Tod.
(weiter Bilder und ein Grundriss unter: www.flickr.com/photos/benfolds...)